10.07.2025 Regionalzentrum Oberfranken gestartet: Unterstützung für Social Startups

Startschuss für Startup-Hub: Martin Schmitz, Julia Amtmann, Kristina Notz, Sebastian Straubel und Florian Eckardt stehen nebeneinander. Sie präsentieren das Gründungszertifkat für das das Social-Startup-Hub Bayern, Oberfranken in Coburg.
Startschuss für Startup-Hub: Martin Schmitz, Julia Amtmann, Kristina Notz, Sebastian Straubel und Florian Eckardt (von links) mit dem Gründungszertifkat für das das „Social-Startup-Hub Bayern, Oberfranken in Coburg“.

Sozial, nachhaltig, wirkungsvoll – mit dem neuen Regionalzentrum Oberfranken schafft der Landkreis Coburg eine gezielte Anlaufstelle für Gründungen mit gesellschaftlichem Mehrwert. Als Teil des bayernweiten Netzwerks „Social-Startup-Hub Bayern“ unterstützt die Wirtschaftsförderung künftig Social Startups in der Region durch individuelle Begleitung, neue Veranstaltungsformate und praxisnahe Angebote.

Ziel ist es, Gründende für wirkungsorientiertes Unternehmertum zu sensibilisieren, beim Aufbau tragfähiger Geschäftsmodelle zu begleiten sowie den Zugang zu Netzwerken, Fördermitteln und Kundinnen und Kunden zu erleichtern. Ein besonderes Vorhaben ist die Einrichtung eines Popup-Stores im kommenden Winter: Für drei Monate wird im Coburger Land den Social Startups ein leerstehender Gewerberaum von der Wirtschaftsförderung des Landkreises als Co-Working- und Präsentations-Fläche zur Verfügung gestellt. Das kostenfreie Angebot soll diese Art von Existenzgründung in der Region stärken sowie für Kunden und Geschäftspartner sichtbarer machen. Interessierte Gründerinnen und Gründer, deren Geschäftsmodell ökologisch, sozial oder gesellschaftlich Wirkung entfaltet, können sich bereits jetzt bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises melden.

Gründungsberater Florian Eckardt aus dem Team Wirtschaftsförderung begleitet das neue Angebot. Neben individueller Unterstützung ist die Anbindung an bestehende Formate wie den Treff „Zünder für Gründer“ geplant. Auch Informationsveranstaltungen – zum Beispiel für nachhaltige Themen aus dem Versorgungs- und Lebensmittelbereich oder dem sozialen Spektrum - sollen in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern entwickelt werden.

Was sind Social Startups?

Social Startups sind Unternehmen, die wirtschaftliches Handeln mit sozialem oder ökologischem Nutzen verbinden. Sie entwickeln neue Ansätze für gesellschaftliche Herausforderungen oder nachhaltige Lösungen für Umweltfragen. Wichtig dabei ist, dass sich die jungen Unternehmen dabei wirtschaftlich selbst tragen. Solche zukunftsweisenden Gründungsmodelle werden durch den Social-Startup-Hub Bayern unterstützt. Das bayernweite Angebot wird durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert und von der Social Entrepreneurship Akademie (SEA) koordiniert.

Auftaktveranstaltung in Rödental: Ideen, Impulse und Austausch

Der offizielle Startschuss für das neue Regionalzentrum Oberfranken des Social-Startup-Hub Bayern fiel mit der Veranstaltung „Gründen mit Mehrwert“. Zum Auftakt kamen rund 50 Gäste aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und der Gründungsszene bei Schuh Mücke in Rödental zusammen. „Die Nachfrage zeigt, dass wir uns mit unserer Wirtschaftsförderung auch hier um ein wichtiges Gründungsthema in der Region Coburg kümmern“, sagte der Leiter der Wirtschaftsförderung des Landkreises, Martin Schmitz. Das konnte Kristina Notz (Executive Director der SEA) mit ihrem Einblick in die Ziele des landesweiten Netzwerks nur bekräftigen.

Zur Zielgruppe des neuen Angebots gehören Unternehmen wie „VR Blick“. Volker Lieber, Mitgründer dieses Social-Startup mit Sitz in der Digitalen Manufaktur in Rödental, stellte in seinem Beitrag vor, wie virtuelle Erinnerungsräume in der Pflege die Lebensqualität älterer Menschen bereichern. Die Existenzgründer nutzen Virtual Reality, um Menschen mit Demenz Zugang zu emotional bedeutsamen Erinnerungen zu ermöglichen – ein Ansatz, der sowohl in Pflegeeinrichtungen als auch im privaten Umfeld Anwendung finden kann.

Der Ansatz gefiel an diesem Abend einer weiteren Referentin. Yola Klingel, Geschäftsführerin der Adalbert-Raps-Stiftung, sah durchaus Anknüpfungspunkte zu dem eigenen Förderprogramm „Helden der Heimat“. Dabei wurde deutlich, dass gerade auch im Bereich der Gemeinnützigkeit Stiftungen als „Möglichmacher“ eine gute Rolle einnehmen können - insbesondere im ländlichen Raum.

Landrat Sebastian Straubel betonte in seinem Grußwort die historische Verbindung zwischen sozialem Engagement und unternehmerischem Handeln: „Social Startups – so nennt man sie heute – sind eigentlich gar nichts Neues. Werfen wir einen Blick zurück auf die Genossenschaften nach Raiffeisen: Auch damals taten sich Menschen zusammen, um wirtschaftliche Kraft mit sozialen Anliegen zu verbinden.“

Für die anschließende Podiumsdiskussion mit den Gästen des Abends gab es in der Folge genügenden Themen und Wünsche nach tiefergreifenden Informationen. Insbesondere lag der inhaltliche Schwerpunkt dabei auf der gemeinsamen Erörterung passender Rahmenbedingungen für eine lebendige Wirkungskultur im ländlichen Raum.

Konkrete Anknüpfungspunkte und Angebote nahmen die zukünftigen Gründerinnen und Gründer schließlich von der LfA Förderbank Bayern, den Wirtschaftsjunioren Coburg und der Zukunft.Coburg.Digital mit. Intensives Netzwerken und ein lebendiger Austausch prägten die Auftaktveranstaltung, wobei zur Freude der Organisatoren aus der Landkreis-Wirtschaftsförderung bereits erste zukünftige Inhalte und spannende Ideen für das neue Regionalzentrum Oberfranken im „Social-Startup-Hub Bayern“ gefunden wurden.

Kontakt:

Landkreis Coburg – Wirtschaftsförderung, Florian Eckardt

Florian Eckardt erläutert bei einer Beamer-Präsentation im Hintergrund den Besuchern der Eröffnungsveranstaltung die Aufgaben des von der Landkreis-Wirtschaftsförderung
Guter Besuch, großes Interesse: Florian Eckardt erläutert den Besuchern der Eröffnungsveranstaltung die Aufgaben des von der Landkreis-Wirtschaftsförderung betreuten „Social-Startup-Hubs“.

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