04.12.2025 Im Coburger Land verwurzelt, weltweit gefragt: die Firma Unimatic in Grub

Hinter einer großen Maschine mit unterschiedlichen Aluminiumprofilen, die gerade erst zusammengebaut wird, stehen sechs Personen und unterhalten sich.
Modernste Technik, individuell umgesetzt: Martin Schmitz, Sebastian Straubel, Alexander Raps, Jürgen Kierst, Günter Peinelt und Pascal Frank (von links) beim Rundgang durch die Firma Unimatic in Grub am Forst.

Firmen wie Unimatic in Grub am Forst sind es, die beispielhaft für die Struktur des Landkreises Coburg als Wirtschaftsraum stehen: inhabergeführt, fest verwurzelt in der Heimat und doch in hart umkämpften internationalen Märkten erfolgreich unterwegs. „Leidenschaft für intelligente Lösungen“ hat sich das Unternehmen selbst als Motto gegeben. Hergestellt werden so Sondermaschinen, die nicht nur in der Automobilbranche, sondern auch in vielen anderen Sparten zum Einsatz kommen. Davon konnte sich Landrat Sebastian Straubel bei seinem jüngsten Unternehmerdialog überzeugen.

Vor 45 Jahren in einer Grüber Garage gegründet, ist die Firma inzwischen weltweit tätig. Hauptsächlich als Sonder-Maschinenbauer für Kfz-Zulieferer, wie Vertriebsleiter Jürgen Kierst berichtete: „In jedem vierten Auto auf der Welt ist ein Bauteil, bei dem wir unsere Finger im Spiel hatten.“ Knapp über 100 Mitarbeiter hat Unimatic derzeit – mit drei großen Standorten in Grub, China und Tschechien, zudem Vertriebsverbindungen fast überall in die Welt. Damit ist Unimatic, wie Dritter Bürgermeister Günter Peinelt bestätigte, „einer der bedeutenden Gewerbesteuerzahler in unserer Gemeinde.“

Landkreis-Wirtschaftsförderer Martin Schmitz kennt das Familienunternehmen schon lange und wusste deshalb: „Unimatic war einer jener Mittelständler im Landkreis, die sich sehr frühzeitig international ausgerichtet haben.“ Für Geschäftsführer Alexander Raps hat sich diese mutige Entscheidung absolut als richtig erwiesen. „Ohne unsere frühzeitige und konsequente Ausrichtung auf die internationalen Märkte“, sagt der in Coburg ausgebildete Maschinenbau-Ingenieur, „würde es unsere Firma heute wohl nicht mehr geben.“

Damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt, denkt Unimatic nicht nur geografisch, sondern auch in der Produktpalette weitläufig. Spezialmaschinen aus Grub am Forst können nicht nur Arbeitsverfahren beschleunigen und komplexe technische Prozesse optimieren, sondern auch mit Dampf schmackhafte Gerichte zubereiten oder servierfertiges Spaghetti-Eis produzieren – alles vollautomatisch, versteht sich. „Die Automatisation ist gerade in der Gastronomie ein großes Thema“, berichtete Alexander Raps.

Ergänzt wird die Unimatic-Produktpalette seit kurzem von maßgefertigten Rollcontainern, die in Logistik-Fahrzeugen für Feuerwehren zum Einsatz kommen. Die sind Landrat Sebastian Straubel bereits beim Landkreis-Informationsabend der Feuerwehren in Bad Rodach aufgefallen - positiv, versteht sich: „Bei der Ausstattung unserer Feuerwehren sind Qualität und Innovationsgeist gefragt. Zwei Kriterien, die für Unimatic eine Selbstverständlichkeit sind.“ Gut jeder zweite Mitarbeiter des Unternehmens ist im Bereich Konstruktion und Entwicklung tätig. Nah dran am Produkt und mit hoher Verantwortung für die individuelle Kundenlösung – „ein schöner Job“ sei das, sagte Alexander Raps. Deshalb ist man bei Unimatic stolz auf das gute Betriebsklima. Dieses sei ihm enorm wichtig, versicherte der Geschäftsführer: „Wir leben von Knowhow und den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter.“

Beim Gespräch über die Herausforderungen der Zukunft warnte Alexander Raps davor, dass Deutschland mehr als ohnehin jetzt schon Probleme im internationalen Wettbewerb bekommen werde. Die Personalkosten seien dabei nicht der alles entscheidende Faktor, berichtete Alexander Raps. Vermeintliche „Kleinigkeiten“ wie der hohe Prüfaufwand bei elektrischen Anlagen, zu viele erforderliche Zertifikate, teure Gutachten und übertrieben umfangreiche Dokumentationspflichten sind für den Unimatic-Geschäftsführer nicht minder problematisch.

Immerhin: Hier konnte Sebastian Straubel Hoffnung auf bessere Zeiten machen. Zwar habe sich in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten ein Berg an nicht immer sinnvollen Vorgaben aufgebaut, doch die Entbürokratisierungs-Offensive auf bayerischer Ebene entfalte spürbar ihre Wirkung, sagte der Landrat: „Wir merken, dass die ersten Erleichterungen greifen. Setzt sich dieser erfreuliche Trend fort, wird das auch unseren Unternehmen im weltweiten Wettbewerb helfen.“

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