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Teaser Unternehmerdialog: Milchwerke Oberfranken planen 45-Millionen-Euro-Investition

Marktführer aus dem Landkreis Coburg: die Milchwerke Oberfranken

Der Termin steht: Am 18. Juni 2025 soll bei den Milchwerken Oberfranken die neue Käserei ihren Betrieb aufnehmen. Das wäre dann auf den Tag genau 32 Jahre nach Beginn der Käseproduktion in Folge des Umzugs von Coburg nach Wiesenfeld. Wie sich die Milchwerke als einer der großen Arbeitgeber im Landkreis mit der Erweiterung fit für die Zukunft aufstellen wollen, war das zentrale Thema beim „Unternehmerdialog", der Landrat Sebastian Straubel, den Meederer Bürgermeister Bernd Höfer und eine Delegation des Landratsamtes zu den Milchwerken führte.

Für Ludwig Weiß, den Geschäftsführenden Direktor, ist der Neubau der Weichkäserei ein weiterer Schritt, mit dem die Milchwerke Oberfranken den großen französischen Herstellern auf die Pelle rücken wollen. Weiß plant dies im Sinne der rund 670 Bauern, die sieben Tage die Woche ihre Milch nach Wiesenfeld liefern. Mit denen fühlt sich der Milchwerke-Geschäftsführer gut gerüstet: „Die deutsche Landwirtschaft ist die beste in Europa." Und die Milchwerke als Einzelstandort mit 550 Mitarbeitern alleine in Wiesenfeld einer der größten Betriebe ihrer Art in Deutschland. Ludwig Weiß machte das mit Zahlen deutlich: „Wir verarbeiten 1,8 Millionen Liter Milch pro Tag."
45 Millionen Euro soll die neue Käserei kosten. Der Rohbau wird Ende Juli stehen, zum Jahreswechsel dann der Einbau der Technik beginnen. An die 220 Lastwagen werden benötigt, um alle Bauteile nach Wiesenfeld zu bringen. Mit der neuen Weichkäse-Fertigung verbindet Geschäftsführer Ludwig Weiß große Erwartungen: „Wir investieren zudem in eine neue Kälteanlage, steigern dabei unsere Kapazität um 30 Prozent und reduzieren dabei den Stromverbrauch um 300 KW." Energetisch sind die Milchwerke eh sehr gut unterwegs: rund 60 Prozent des Stromverbrauches erzeugt das Unternehmen selbst. Ähnlich gut ist die Bilanz beim Wasserverbrauch: Waren vor drei Jahrzehnten im alten Betrieb noch 4,5 Liter Wasser für die Verarbeitung von einem Kilo Milch notwendig, so liegt dieser Wert heute bei 0,6 Litern auf einem Liter Milch.
Ein entscheidender Teil im Erfolgsrezept, das die Milchwerke aus der Cheddar-Nische zum Spezialisten für Endverbraucherprodukte verschiedenster Käsesorten geführt hat, ist die enge Verbundenheit mit den Landwirten als Lieferanten. Egal, ob Kleinbauer mit nicht einmal 30 Litern Milch am Tag oder Großbetrieb mit 55.000 Litern täglich – in Wiesenfeld werden alle gleich behandelt. Das heißt: Sie bekommen den gleichen Milchpreis, der bei den Milchwerken Oberfranken seit jeher immer ein bisschen höher als bei den Mitbewerbern liegt. So was schafft Verbundenheit und eine lange Warteliste mit Landwirten aus Franken, Thüringen und Hessen, die nach Wiesenfeld liefern wollen. Nur beim Fachpersonal, da hat Ludwig Weiß so seine Sorgen. „Fünf gute Elektriker", sagte der Direktor, könnte er auf der Stelle einstellen. Aber auf dem regionalen Arbeitsmarkt seien diese nicht zu finden.
Landrat Sebastian Straubel, der regelmäßig mit der Geschäftsführung der Milchwerke im Austausch ist, zeigte sich schwer beeindruckt von den Plänen für die neue Käserei: „Dieses Unternehmen ist ein Aushängeschild für den Landkreis Coburg. Es immer wieder beeindruckend, dass man bei jedem Besuch von neuen Plänen und neuen Projekten erfährt. Man spürt: Die Milchwerke sind auf dem richtigen Weg." Dass dieser Weg mit der neuen Käserei noch lange nicht zu Ende sein soll, zeigt die mittelfristige Planung des Unternehmens, die weit über das Jahr 2030 hinaus reicht: In dieser stehen unter anderem ein weiteres Hochregallager sowie ein neuer Trakt für die Verwaltung.
Trotz 415 Millionen Euro Umsatz, zwölf Tonnen Produktionskapazität die Stunde und Rund-um-die-Uhr-Betrieb: Ludwig Weiß betonte, dass in Wiesenfeld Qualität ganz oben in der Unternehmensphilosophie steht. „Die technologischen Prozesse sind bei uns die gleichen wie droben auf einer Alm. Nur halt ein bisschen größer", sagte der Geschäftsführer. Diese Mischung aus Weitblick und dem Wissen um die eigene Herkunft sei es, die den Milchwerken eine so große Bedeutung gebe, freute sich Landkreis-Wirtschaftsförderer Martin Schmitz: „So einen Betrieb zu haben, ist ein Segen für den ganzen Landkreis Coburg."

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Alles unter Kontrolle: Milchwerke-Chef Ludwig Weiß (links) erklärt Sebastian Straubel und Bernd Höfer (rechts), dass ein Käse-Produkt zwischen der Milch-Anlieferung und der Auslieferung an den Handel rund 100 Kontrollstellen durchlaufen muss.

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Im Dialog: Ludwig Weiß, Sebastian Straubel, Bernd Höfer, Thomas Schneider (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Milchwerke Oberfranken) und Martin Schmitz im Gespräch über die Erweiterungspläne für den Standort Wiesenfeld.

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Qualität steht über allem: Ludwig Weiß, Sebastian Straubel, Thomas Schneider (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Milchwerke Oberfranken) und Martin Schmitz im Labor der Milchwerke Oberfranken.

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Die bunte Welt der Käsetheken: Landrat Sebastian Straubel und die Landkreis-Klimaschutzmanagerin, Franziska Roos, staunen über die breite Angebotspalette der Milchwerke Oberfranken.

Fotos: Landratsamt Coburg/Berthold Köhler

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