Beschluss: einstimmig

Dem Entwurf des Konzeptes wird zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt die Bereiche zu bearbeiten, in denen noch Entwicklungsbedarf gesehen wird. Auf dieser Grundlage soll die Bewerbung für das Qualitätssiegel Bildungsregion vorbereitet werden.

 


Sachverhalt:

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat am 11. Mai 2012 eine

Bekanntmachung zur Initiative Bildungsregion Bayern herausgegeben. Hiernach haben

Kommunen die Möglichkeit sich zu bewerben und das Qualitätssiegel Bildungsregion zu

erlangen.

 

Hierüber berichtete die Verwaltung dem Schul- und Kulturausschuss in seiner 16. Sitzung

am 26.09.2012. Dabei wurde insbesondere das Verfahren vorgestellt. Der Ausschuss hat

hierzu folgenden Beschluss gefasst:

 

„Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Stadt Coburg Kontakt zum

Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus aufzunehmen. Es soll versucht

werden zu erreichen, dass das Verfahren zur Verleihung des Qualitätssiegels

Bildungsregion möglichst einfach und aufbauend auf die bestehenden Strukturen und

Angebote im Landkreis Coburg gestaltet wird.“

 

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat unter Berücksichtigung

der Leistungen im Bildungsraum Coburg in den vergangenen Jahren einem vereinfachten

Verfahren zugestimmt. Arbeitsgruppen müssen nicht für alle Bereiche gebildet werden.

Lediglich dort, wo Angebote fehlen, werden neue Konzepte erstellt.

Im Übrigen werden die vielfältigen Angebote der Region in einem Gesamtkonzept

zusammen getragen und in einem Dialogforum vorgestellt. Nach der Erarbeitung neuer

Konzepte für Bereiche mit geringen Angeboten und Strukturen wird es ein zweites

Dialogforum geben, dass dann wiederum Grundlage für die Bewerbung als Bildungsregion

wird.

 

Der Landkreis Coburg hat zwischenzeitlich, ebenso wie die Stadt Coburg, eine

Interessensbekundung am Verfahren abgegeben. Die Hochschule Coburg steht als

Kooperationspartner bereit. Das Staatliche Schulamt Coburg hat seine Unterstützung

zugesagt.

 

In seiner Sitzung vom 18.02.2013 hat der Schul- und Kulturausschuss die Verwaltung beauftragt, zusammen mit der Stadt Coburg das Verfahren durchzuführen.

 

Landkreis und Stadt Coburg schreiben derzeit am Konzept für das Verfahren.

 

 

1.  Grundlagen einer Bildungsregion

Die Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Initiative Bildungsregion in Bayern beschreibt Bildungsregionen wie folgt:

 

Bildungsregionen werden im Dialog der Verantwortlichen vor Ort in den Landkreisen und kreisfreien Städten geschaffen. Im Zentrum stehen neben der Organisation der Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit des bayerischen Schulsystems die Gestaltung von ganzheitlichen Bildungsprozessen im Zusammenwirken der Schulen mit den relevanten Kooperationspartnern, insbesondere den Kommunen, der Jugendhilfe, der Arbeitsverwaltung den Wirtschaftsorganisationen und Unternehmen in der Region. Ziel ist es, die Zukunft der jungen Menschen in der Region mit einem passgenauen Bildungsangebot zu sichern, das ihnen die Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Teilhabechancen ermöglicht.

 

Eine Bildungsregion hat grundsätzlich fünf Säulen:

  1. Übergänge organisieren und begleiten
  2. Schulische und außerschulische Bildungsangebote und Bildungsträger vernetzen – Schulen in die Region öffnen
  3. Kein Talent darf verloren gehen – Jungen Menschen in besonderen Lebenslagen helfen
  4. Bürgergesellschaft stärken und entwickeln – Beitrag von Jugendhilfe einschließ0lich Jugendarbeit, Ganztagsangeboten und generationenübergreifendem Dialog
  5. Herausforderungen des demographischen Wandels annehmen

 

Das Verfahren ist somit auf die Vernetzung der Bildungspartner, die Entwicklung von passgenauen Maßnahmen und vor allem die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schulen ausgerichtet.

 

Die Konferenz der Schulaufsicht prüft die Bewerbung unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Bayerischen Landesjugendamts sowie des Bayerischen Jugendrings und stellt fest, ob die Kriterien einer Bildungsregion erfüllt sind.

 

Der Landesjugendhilfesausschuss hat sich zu den Bildungsregionen in seiner Sitzung im März 2013 wie folgt positioniert:

Einer Bildungsregion liegt ein ganzheitliches Bildungsverständnis zu Grunde. Die Verantwortung verteilt sich zwischen den Eltern bzw. Familien, den öffentlichen Akteuren (Staat und Kommune), der Zivilgesellschaft im öffentlichen Raum (insbesondere Träger der freien Jugendhilfe) in für die jeweilige Lebensphase adäquaten Mischverhältnissen.

Von wesentlicher Bedeutung ist hier die Abstimmung zwischen schulischen und außerschulischen Bereichen zu sehen. Verbindliche Abstimmungen zwischen den verschiedenen Bildungsangeboten und –organisationen und örtliche Bedarfe und Entwicklungsschwerpunkte sind zu berücksichtigen. Die Vernetzte Kooperation von Schule und Jugendhilfe ist Bewerbungsvoraussetzung, wie auch systematische Planung und verbindliche Ausgestaltung. Die Jugendhilfeplanung und die Bildungsplanung sind miteinander abzustimmen.

 

2.  Grundlagen der Bildungsregion Coburg:

Im Bildungsraum Coburg wird Bildung- Erziehung und Betreuung als Einheit gesehen. Bildung ist dabei nicht auf die Angebote in den Kindertagsstätten und Schulen beschränkt – Lernen in sozialen Strukturen, Familien, Vereinen und Verbänden sind wesentliche Bedingungen für erfolgreiche Bildungsbiographien. Unter diesem Aspekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den Bildungsbereichen und den Ämtern für Jugend und Familie unabdingbar und wird gepflegt. Darüber hinaus arbeiten Landkreis und Stadt Coburg im Bildungs- und Kulturbereich seit langem vernetzt und strukturiert zusammen. Gleiches gilt für die Ämter für Jugend und Familie des Landkreises und der Stadt Coburg. Planungen der Jugendhilfe und des Bildungsbereichs werden bedarfsgerecht miteinander abgestimmt.

 

In allen Säulen gibt es im Raum Coburg eine Vielzahl bemerkenswerter Projekte. Folgende „Leuchttürme“ werden im Konzept näher beschrieben:

 

-       Säule 1 Übergänge organisieren und begleiten

o    Coburger Kooperations- und Bildungstage           

o    Kleeblatt                                                       

o    MehrAusBildung – Zeig Dich Tour                       

 

-       Säule 2 Schulische und außerschulische Angebote vernetzen

o    ks:cob                                                         

o    Mensaprojekt Neustadt                                   

o    Business-Führerschein

 

-       Säule 3 Kein Talent darf verloren gehen

o    eCn-Klassen                                                  

o    Stütz- und Förderklassen                                 

o    Fisco                                                            

 

-       Säule 4 Bürgergesellschaft stärken und entwickeln

o    Juleica an Schulen                                          

o    Jugendatlas                                                   

o    Comeets                                                       

 

-       Säule 5 Herausforderungen des demographischen Wandels annehmen

o    MORO                                                 

o    Bildungsbüro Stadt Coburg                               

o    Kommunale Bildungslandschaften                      

 

Im Verfahren ist es vorgesehen, dass neben der Beschreibung der Situation vor Ort Arbeitskreise für Entwicklungen gebildet werden. Landkreis und Stadt Coburg haben mit dem Vorsitzenden der Konferenz der Schulaufsicht für Oberfranken und der Regionalkoordinatorin der Bildungsregion für Oberfranken vereinbart, dass vor allem die bestehenden Projekte beschrieben werden und in einzelnen Bereichen Entwicklungen dargestellt werden.

 

Dies sind vor allem der Übergang von Realschulen zu Mittelschulen, die Motivation von Schulverweigerern, die Unterstützung von Kindern mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten sowie die Darstellung der Angebote auf einer Bildungsplattform, sowie die Durchführung der Fortbildungskampagne Bildungs- und Erziehungspartnerschaften durch die Kindergartenfachberatung.

 

Weiterer Ablauf des Verfahrens:

1.    Beschluss des SchKA und des Ausschusses für Jugend und Familie grundsätzlich zum Konzept

2.    Dialogforum am 19. Juni 2013 auf der Grundlage des Konzepts vorgestellt in der gemeinsamen Sitzung am 23.04.2013

3.    Weiterentwicklung der fehlenden Angebote und Beschreibung der Entwicklungsschritte im Konzept

4.    Information im örtlichen Jugendhilfeausschuss, Information der Konferenz der Schulaufsicht, des Bayerischen Landesjugendhilfeausschuss und des Landesausschusses für Berufsbildung

5.    Dialogforum am 10. Oktober – im Anschluss Entscheidung zur Abgabe der Bewerbung durch die Gremien von Landkreis und Stadt Coburg.

 

Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus entscheidet über die Verleihung. Die Konferenz der Schulaufsicht führt nach der Verleihung des Qualitätssiegels in regelmäßigen Abständen oder bei Bedarf eine Qualitätsprüfung durch und empfiehlt im Einvernehmen mit dem Bayerischen Landesjugendamt bzw. dem Bayerischen Jugendring erforderlichenfalls qualitätssichernde Maßnahmen.

 

Der Schul- und Kulturausschuss sowie der Ausschuss für Jugend und Familie beschließen wie folgt: