Sitzung: 17.04.2013 Ausschuss für Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen
Vorlage: 035/2013
Sachverhalt:
Die Kreispolitik hat
sich bereits frühzeitig (schon im Jahr 2006, noch vor Eröffnung des
Raumordnungsverfahrens) in Form von jeweils einstimmigen Beschlüssen gegen den
Neubau einer 380-kV-Leitung ausgesprochen.
In Befolgung dieser Beschlüsse hat sich der Landkreis 2007 an der
Mitfinanzierung eines wissenschaftlichen Gutachtens zur Notwendigkeit der
geplanten 380-kV-Verbindung beteiligt. Ferner wurde vom Landkreis 2009 für die
anwaltliche Vertretung der Kommunen und der Grundstückseigentümer bei der
Einreichung von Einwendungen und für die anwaltliche Vertretung im
Planfeststellungsverfahren ein Beitrag geleistet.
Zuletzt wurde im Januar 2012 entschieden, dass sich der Landkreis Coburg am
Klageverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss im Planungsabschnitt
Vieselbach-Altenfeld finanziell beteiligt.
Ungeachtet der
aktiven Ablehnung durch die Kreispolitik stehen die Planungen für die Trasse
der 380-kV-Leitung durch das Coburger Land nun vor einem neuen
Prozessabschnitt. Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens (08/2007 – 05/2008)
und der Fertigstellung des ergänzenden Raumordnungsverfahrens (04/2012 –
08/2012) wird vom Projektträger, der Tennet TSO GmbH aus Bayreuth, derzeit das
Planfeststellungsverfahren vorbereitet und damit die exakte Verlaufsplanung der
zukünftigen Trasse festgelegt. Der Antrag des Unternehmens steht kurz vor der
Einreichung bei der Regierung von Oberfranken.
Gleichzeitig ist
auch der aktuellen Medienberichterstattung immer wieder zu entnehmen, dass sich
auch in der Landkreisbevölkerung verstärkt Widerstand gegen die geplante
Stromtrasse formiert. Es ist zu erwarten, dass die kreispolitischen
Mandatsträger in nächster Zeit immer wieder von Landkreisbürgern auf die
Verfahren angesprochen werden.
Aus aktuellem Anlass
hat die Landkreisverwaltung Herrn Sprung und Herrn Lieberknecht von der Tennet
TSO GmbH zur Sitzung eingeladen, um den Ausschussmitgliedern den Sachstand der
Trassenplanung sowie das weitere Vorgehen vorzustellen.
Geschäftsbereichsleiter Steffen Nickel wird den Ablauf und die Verfahrensschritte des anstehenden Planfeststellungsverfahrens erläutern sowie die Möglichkeiten zur Stellungnahme in diesem Verfahren den Ausschussmitgliedern vorstellen.
aus der Beratung:
Landrat Michael Busch begrüßt die Bürger und Vertreter der Bürgerinitiativen, die sich zu diesem Tagesordnungspunkt in großer Zahl (ca. 50 Personen) auf der Zuschauertribüne des großen Sitzungssaals im Landratsamt Coburg eingefunden haben.
In Folge der Verspätung der Unternehmensvertreter der Tennet TSO GmbH erläutert Geschäftsbereichsleiter Steffen Nickel zu Beginn den Ablauf und die Verfahrensschritte des anstehenden Planfeststellungsverfahrens. Er geht dabei insbesondere auf die Möglichkeiten zur Stellungnahme in diesem Verfahren ein.
Danach stellen die Herren Sprung und Lieberknecht von der Tennet TSO GmbH den Ausschussmitgliedern aus ihrer Sicht den Sachstand der Trassenplanung sowie das von ihnen weiter geplante Vorgehen vor.
Die anschließenden Nachfragen und Wortbeiträge der Ausschussmitglieder sowie die Diskussion zeigen, dass die Argumente der Unternehmensvertreter zur Trassenplanung nicht überzeugen können.