Beschluss:
Vorbehaltlich
der Genehmigung der Haushaltsmittel durch den Kreistag, schließt der Landkreis
Coburg mit dem IPSG beigefügte Leistungs-, Entgelt- und
Qualitätsentwicklungsvereinbarung für
die HPTA bis 31.12.2012 ab.
Sachverhalt:
Das Institut für psychosoziale Gesundheit
(IPSG) startete im Mai 2002 mit der Umsetzung ihrer Konzeption einer
Heilpädagogisch-Therapeutischen Ambulanz. Beauftragt wurden sie von der
Verwaltung nach einem Beschluss des Ausschusses für Jugend und Familie.
Diese flexible, multidisziplinäre Sonderform
einer intensiven Hilfe entspricht dem Konzept eines sozialräumlichen und
lebensweltorientierten Ansatzes und ermöglicht den Fachkräften der Sozialen
Dienste eine passgenaue und individuelle Hilfegestaltung.
Die Kinder werden von den Fachkräften des
IPSG, von den jeweiligen Schulen, abgeholt und erhalten nach dem Mittagessen
entweder in den Räumlichkeiten des Trägers oder in ihrem häuslichen Umfeld eine
Schul- und Lernförderung. Im Anschluss wird mit den Kindern an ihren sozialen
Basiskompetenzen in Form von sozialer Gruppenarbeit oder durch
kindertherapeutische Einzelmaßnahmen gearbeitet. Dazu erstellt das IPSG in der
Anfangsphase eine umfassende Diagnose der individuellen Problemlagen von jedem
Kind. Für einen nachhaltigen Erfolg der Hilfe bindet das Konzept der HPTA die
Eltern sehr eng in die Maßnahmen mit ein und es besteht ein kontinuierlicher
Austausch zwischen Eltern und Fachkräften. Ein starker Fokus der pädagogischen
Arbeit der HPTA liegt in der Begleitung und Unterstützung der Kinder und ihrer
Familien in ihrem sozialen Umfeld und Nahraum unter Einbindung der dort
bestehenden Ressourcen und mit dem Ziel der sozialen Integration.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten
Kinder und Familien nach einer Maßnahme in der HPTA, die maximal 2 Jahre
andauert, keine nachfolgenden Hilfen benötigen. In den vom IPSG erstellten
Verlaufsdiagnosen und Zielerreichungsanalysen für die Kinder zeigen sich
deutliche Verbesserungen in allen Problembereichen.
Ein frei werdender Platz in der HPTA wird von
den Fachkräften der Sozialen Dienste sofort wieder belegt. Meist müssen die
Kinder mehrere Monate auf einen Platz in der HPTA warten. Das Alter der Kinder
lag im Schwerpunkt zwischen 8 und 11 Jahren, wobei in Einzelfällen auch jüngere
Kinder ab 6 Jahren und ältere Kinder bis max. 13 Jahren gefördert wurden. Ca.
2/3 der Kinder sind Jungen.
Seit der Gründung der HPTA wurde die
Platzzahl von 9 auf jetzt 11 Kinder angehoben. Im Jahr 2007 wurde eine
Leistungsvereinbarung mit einem Budget von 152.000 € und einer Laufzeit von 5
Jahren abgeschlossen. Diese endet zum 31. März 2012.
Rechnerisch kostet ein Platz pro Belegtag 63
€ und ist damit erheblich kostengünstiger als ein Platz in einer „klassischen“
heilpädagogischen Tagesstätte in Bayern, dessen Tagessatz zwischen 80 und 100 €
liegt.
In Gesprächen mit dem IPSG wurde vereinbart,
die aktuelle Leistungsvereinbarung noch bis zum Ende dieses Jahres zu
gleichbleibenden Bedingungen zu verlängern. Die entsprechenden Haushaltsmittel
wurden auf der Haushaltsstelle 0.4660.7090 für 2012 eingeplant.
In einem Auswertungsgespräch wurde mit dem
Träger besprochen, dass ab dem nächsten
Jahr eine Umstellung der Finanzierung dieser Maßnahme über Fachleistungsstunden
angestrebt wird, um eine Vergleichbarkeit mit anderen Hilfen zu
ermöglichen. Das IPSG erklärte sich
bereit in diesem Jahr eine Parallelberechnung mit Fachleistungsstunden auf
Grundlage der bestehenden Richtlinien im Bereich der Flexiblen Hilfen
vorzunehmen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden am Ende des
Jahres mit dem Fachbereich Jugend, Familie und Senioren auswertet und die
endgültige Umstellung in 2013 angestrebt.
Dem Ausschuss für Jugend und Familie
vorgeschlagen, folgenden Beschluss zu fassen: