Beschluss: einstimmig

Beschluss:

 

Der Fachbereich Jugend, Familie und Senioren wird beauftragt, die vorliegende Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsvereinbarung mit dem Bezirksverband der Arbeitswohlfahrt Oberfranken/Mittelfranken e.V. über die Leistungen der Fachstelle für pflegende Angehörige im Jahr 2012, vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltsmittel durch den Kreistag, abzuschließen.

 


Sachverhalt:

 

Ausgangslage

 

Seit 2002 fördert der Landkreis Coburg die Fachstelle für pflegende Angehörige in Coburg unter der Trägerschaft des Bezirksverbands der Arbeiterwohlfahrt Oberfranken / Mittelfranken e.V..

 

Hintergrund ist, dass ca. 70 Prozent der Pflegebedürftigen zuhause versorgt und betreut werden. Dabei tragen vor allem Angehörigen, aber auch Nachbarn und Freunde die Hauptlast der häuslichen Versorgung. Die Fachstelle für pflegende Angehörige bietet diesem Personenkreis eine Unterstützung durch professionelle Beratung, Qualifizierung und Organisation von Entlastungshilfen an, um die physische und psychische Gesundheit der pflegenden Angehörigen zu erhalten und damit einen möglichst langen Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

 

Der Anteil an Ratsuchenden ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen, von 2007 bis 2010 hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt. Gleiches gilt für die von der Fachstelle organisierten und koordinierten Einsätzen ehrenamtlicher Helfer.

Dieser Anstieg begründet sich in der Zunahme insbesondere hochbetagter Menschen, die der Pflege und Unterstützung bedürfen.

Die Entwicklung der vergangenen 4 Jahre ist folgender Grafik zu entnehmen:

 

 

Finanzierung

 

Die Fachstelle für pflegende Angehörige wird vom Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS) nach der Richtlinie im „Bayerischen Netzwerk Pflege“ gefördert. Für 100.000 Einwohner ist eine Vollzeitstelle förderfähig, die Fördersumme beträgt dafür 17.000 €.

Der Träger übernimmt einen 10%igen Eigenanteil.

Stadt und Landkreis Coburg bezuschussen die Fachstelle anteilig nach Einwohnerzwahl, d.h. die Stadt Coburg fördert eine 0,5 Sozialpädagogen-Stelle, der Landkreis zwei 0,5 Stellen. Die Aufgaben werden von einer Sozialpädagogin und einer gerontopsychiatrischen Fachkraft wahrgenommen.

 

Die Finanzplanung der Fachstelle für 2012 sieht auf dieser Grundlage wie folgt aus:

 

 

 

 

 

 

 

Personalkosten Soz.päd

55.448,53 €

 

 

10 % Sachkosten

5.544,85 €

 

 

Personalkosten gerontopsych. FK

19.319,35 €

 

 

10 % Sachkosten

1.931,93 €

 

 

 

 

 

 

 

Summe Ausgaben

82.244,66 €

 

 

 

 

 

 

 

abzgl. Zuschuss StMAS

25.500 €

 

 

 

 

 

 

 

verbleiben

 

56.744,66 €

 

 

 

 

 

 

 

abzgl. 10 % Eigenanteil AWO

5.674,47 €

 

 

 

 

 

 

 

verbleiben

 

51.070,19 €

 

 

 

 

 

 

 

abzgl. Zuschuss Stadt Coburg für 0,5 Soz.päd.

19.797,02 €

 

 

 

 

 

 

 

verbleiben als Zuschussbedarf durch den Landkreis

31.273,17 €

 

 

 

 

 

 

 

Mit Einbindung in den Pflegestützpunkt soll sich lt. der o.a. Richtlinie der Zuschuss des StMAS für 3 Jahre um 3.000 € erhöhen. Dies ist bereits seit dem vergangenen Jahr beantragt, bis heute aber noch nicht entschieden. Sollte der staatliche Zuschuss angehoben werden, reduziert sich die Landkreisförderung anteilig um 1.800 €.

 

Die Fachstelle legt im Folgejahr eine Spitzabrechnung vor.

 

Instrument „Leistungsvereinbarung“

 

Bislang wurden Zuschüsse auf der Grundlage einer Kreistagsentscheidung aus 2002 ausgezahlt und sind im Rahmen der jährlichen Haushaltsplanungen fortgeschrieben worden.

 

Im Seniorenbereich wird nun erstmalig eine Vereinbarung vorgelegt, die nicht nur die Höhe des Zuschusses benennt, sondern die zu erbringenden Leistungen qualitativ und quantitativ regelt und die Qualitätsstandards der Einrichtung beschreibt.

 

Beabsichtigt ist, dieses Instrument in allen Zuschussbereichen der Seniorenarbeit anzuwenden.

 

Dem Seniorenbeirat wird vorgeschlagen, folgenden Beschluss zu fassen: