Sitzung: 22.11.2011 Ausschuss für Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen
Vorlage: 320/2011
Sachverhalt:
Der Kreistag des Landkreises Coburg hat in seiner 13.
Sitzung am 04.03.2010 mit 51 gegen 3 Stimmen beschlossen, dass eine
Regionalmanagement-Gesellschaft für Stadt und Landkreis Coburg gegründet werden
soll.
Auf Basis dieser Ermächtigung wurde am 23. März 2011 die
Regionalmanagement Stadt und Landkreis Coburg GmbH mit Sitz in Coburg
gegründet.
Als Geschäftsführer der Gesellschaft wurde in der
Gründungsphase Martin Schmitz bestimmt. Der Wirtschaftsförderer des Landkreises
Coburg führte die Geschäfte der Gesellschaft neben seiner Anstellung beim
Landratsamt Coburg bis zum Oktober 2010. Insbesondere der Aufbau der
GmbH-Strukturen, die Begleitung der Gründungsformalitäten und die
Erst-Einrichtung der Geschäftsstelle gehörten zu den Kernaufgaben von Martin
Schmitz als Geschäftsführer in der Gründungsphase.
Am 25. Oktober 2010 wurde das Anstellungsverhältnis von
Martin Schmitz als Geschäftsführer der Gesellschaft aufgelöst und mit Wirkung
zum 01.10.2010 Herr Stefan Hinterleitner als neuer Geschäftsführer der Gesellschaft
bestellt.
Obwohl die Gesellschaft laut Satzung auf unbestimmte Dauer eingegangen wurde,
sind die Anstellungsverträge des aktuellen Personals mit der Förderung für das
Regionalmanagement der Region Coburg (vgl. Bescheid der Regierung von
Oberfranken vom 28.07.2010, Az. 20-3075-02/10) zeitlich gleichgeschaltet: Die
erste (geförderte) Umsetzungsphase des Regionalmanagements läuft demnach bis
zum 31. August 2013.
Grundlage der Arbeiten der Geschäftsstelle der
Regionalmanagement Stadt und Landkreis Coburg GmbH ist in erster Linie die
Gesellschaftssatzung, die auf dem Handlungskonzept (= gleichzeitig Grundlage
der Förderantragstellung) basiert. Der Kreistag hat in seiner 12. Sitzung am
17.12.2009 dem Handlungskonzept zugestimmt und mit 59 gegen 1 Stimmen das Ziel
verabschiedet, das gemeinsame Regionalmanagement in Stadt und Landkreis Coburg
in der im Handlungskonzept vorgestellten Form umzusetzen. Darüber hinaus hat
der Kreistag in der Vergangenheit entschieden, dass die Gremien im Landkreis
regelmäßig über den Stand des Regionalmanagements informiert werden.
Vor diesen Hintergründen berichtet der Regionalmanager und
Geschäftsführer Stefan Hinterleitner in der Sitzung über die Arbeit des
Regionalmanagements Coburger Land seit der Aufnahme der operativen Tätigkeit
durch den neuen Geschäftsführer im Oktober 2010.
Der Bericht des Geschäftsführers wird als Anhang zur
Einladung zur Sitzung an alle Ausschuss-Mitglieder vorab versendet. Inhaltlich
wurde er bereits im Rahmen der Sitzung des Aufsichtsrates am 08.11.2011 den
Aufsichtsratsmitgliedern der Gesellschaft vorgestellt.
Aus Sicht des Planungsstabes Landkreisentwicklung (P01
Martin Schmitz und P02 Martina Berger sind auch Mitglieder des Aufsichtsrates
der Gesellschaft) ist insbesondere die Akquisition von Drittmitteln (=
zusätzliche Projektfördermittel) durch das Regionalmanagement zu begrüßen. Der
weitere, vorbereitende Aufbau von Projekt- und Netzwerkstrukturen ist dem
Regionalmanagement gelungen. Das Ziel der Konzentration auf drei
Hauptprojektschwerpunkte, nämlich „Regionale Wirtschaftskreisläufe“,
„Radtourismus“ und „eLearning“ deckt sich mit den konzeptionellen Vorgaben und
ist im Sinne der noch am Anfang stehenden, pragmatischen Umsetzung aus Sicht
des Planungsstabes (und des gesamten Aufsichtsrates) zielführend.
Darüber hinaus ist zu honorieren, dass sich das
Regionalmanagement in vielen, weiteren Einzelinitiativen, wie z.B.
„Verkehrspolitisches Positionspapier der Region Coburg“ oder „Bewerbung um die
Solarfabrik der Zukunft“ koordinierend eingeschaltet hat. Außerdem hat die
Geschäftsstelle bereits erste Einzelprojekte (z.B. „Coburger Weihnacht“ oder
„Kirchweihkalender“) umgesetzt.
aus der Beratung:
Regionalmanager Stefan Hinterleitner berichtet in seinem Vortrag über
die Arbeit des Regionalmanagements Coburger Land seit der Aufnahme der
operativen Tätigkeit durch den neuen Geschäftsführer im Oktober 2010.
Ergänzende Wortbeiträge zum Bericht des Geschäftsführers stehen in Zusammenhang
mit dessen Vorschlag, die Errichtung einer Bürgergenossenschaft zur Realisierung
von Klimaschutzmaßnahmen und Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung ins Auge
zu fassen.
Kreisrat Gerold Strobel weist darauf hin, dass in der jüngsten Sitzung
des Kreisverbandes des Bayerischen Gemeindetags auch über Bürgerbeteiligungen
an Windenergieanlagen gesprochen wurde. Insbesondere beim Thema „Windkraft“ sei
derzeit sehr viel Bewegung in der Sache. So haben die Bürgermeister ein
modellhaftes Vorgehen im Landkreis Haßberge in ihrer Sitzung kennengelernt. Der
Landkreis Haßberge hat hier ein eigenes Windgutachten erstellt, um die
potenziellen Standorte von Windkraftanlagen nicht allein in Abhängigkeit zum
Bayerischen Windatlas zu stellen.
Martin Schmitz bestätigt den Beitrag von Kreisrat Gerold Strobel und
ergänzt, dass die Regionalplanung in Bezug auf die Ausweisung von Vorrang- und
Planungsflächen für die Standorte von Windkraftanlagen mit großen Schritten
voranschreite. Dies hat sich für den Wirtschaftsförderer aus einem Gespräch mit
Herrn Reg-Dir. Engel, Reg. v. Ofr. ergeben, dessen Ressort für das Thema
„Windkraftnutzung in Oberfranken“ in Bezug auf die Standortplanungen
verantwortlich zeichnet. Windkraft sei auch das Hauptthema des anstehenden
Klimagipfels der Initiative Rodachtal. Last but not least verweist der
Wirtschaftsförderer auf einen Arbeitskreis „Windkraft“, der sich im Rahmen der
Erstellung des Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis Coburg mit diesem Thema
beschäftigt.
Es wird festgestellt, dass es richtig ist, wenn sich das Regionalmanagement
mit derartigen Bürgerbeteiligungsformen an Anlagen zur Gewinnung regenerativer
Energien beschäftigt. In Anbetracht der rasanten Entwicklungen rund um das
besonders aktuelle Thema „Windkraft“ sei durchaus auch etwas Eile in der
Umsetzung dieser Thematik geboten.