Sitzung: 22.11.2011 Ausschuss für Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen
Beschluss: einstimmig
Abstimmung: Ja: 13
Vorlage: 316/2011
Beschluss:
Der Landkreis unterstützt das
Projekt „Technologie-Zentrum Automotive“ der Region in den Jahren 2012 und 2013
gemäß dem von Prof. Krahl vorgestellten Projektplan finanziell. Der jährliche
Projektzuschuss soll 15.000,- Euro nicht überschreiten.
Voraussetzung für diese Unterstützung ist, dass
a) (inhaltlich)
das symbiotische Kompetenzfeld „Energie“ eine stärkere, konzeptionelle
Gewichtung im Folgeprojekt erhält und der Ausbau und die Verstetigung der TAC
Academy verstärkt an den Bedarfen der heimischen Unternehmen ausgerichtet wird.
b) (formal)
sich auch die anderen, bisher beteiligten Kommunen (Stadt Coburg, Landkreis
Lichtenfels, Landkreis Kronach) an dem Projekt adäquat beteiligen und die
Gesamtfinanzierung des Folgeprojektes (hier u.a.: Zusage der
Oberfrankenstiftung zur Fortführung der Förderung) im betreffenden Zeitraum
gesichert ist.
Sachverhalt:
Im Rahmen der Wirtschaftsförderung und des Ausbaus des Kompetenzfeldes „Automotive“ im Wirtschaftsraum Coburg beteiligt sich der Landkreis Coburg – zusammen mit der Stadt Coburg und den Landkreisen Kronach und Lichtenfels – seit dem Jahr 2006 am Technologie-Transfer-Zentrum Automotive der Region Coburg (TAC). Das Projekt wird im laufenden Projektzeitraum erheblich von der Oberfrankenstiftung gefördert. Es versteht sich als Technologiepartner der Schwerpunktbranche Automotive.
Die Laufzeit des bisherigen Projektes endet im Dezember 2011.
Der TAC-Institutsrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass für das Projekt „TAC“ eine weitere Förderung für drei Jahre mit dem halben Förderbetrag wie bisher bei der Oberfrankenstiftung beantragt werden soll.
Grundlage des zweiten Antrags auf
Projektfortführung soll eine Profilerweiterung des TAC im Wissens- und
Technologietransfer einerseits und der Aufbau einer tragfähigen
Weiterbildungsstruktur andererseits sein:
a) Erweiterung
der Kompetenzbereiche des TAC
Es sollen u.a. neue Fachressorts im TAC von neuen Professoren an der Hochschule
gegründet werden.
Aus Sicht der Wirtschaftsförderung im Landkreis Coburg wäre es wünschenswert,
dass die Erweiterung der Kompetenzbereiche des TAC auch eine Besetzung des
Kompetenzfeldes „Energie“ konzeptionell mit einschließt. Das Kompetenzfeld
„Energie“ tritt im Landkreis Coburg mehr und mehr gleichberechtigt neben das
Kompetenzfeld „Automotive“. Beide Themen stehen in einer symbiotischen
Beziehung zueinander, weil (Auto-)Mobilität heute und in Zukunft mit dem Thema
„Energieversorgung“ eng verzahnt ist. Darüber hinaus ist eine sichere und
kostengünstige Energieversorgung in einem Industrielandkreis wie dem Landkreis
Coburg eine Schlüsselfrage für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung.
b) Ausbau
und Verstetigung der TAC Academy
Es sollen über die bisherigen Weiterbildungsangebote hinaus, weitere innovative
Weiterbildungsformate in den neu gebauten und sanierten Räumlichkeiten (u.a.
Labors) angeboten und damit für das TAC höhere Umsätze erwirtschaftet werden.
Aus Sicht der Wirtschaftsförderung im Landkreis Coburg ist es wünschenswert,
dass im Folgeprojekt die TAC Academy vor allem auch sehr stark an den Bedarfen
der heimischen Automotive-Unternehmen ausgerichtet wird. Ggf. kann die
Projektleitung des TAC dies durch entsprechende Maßnahmen (z.B. vorgeschaltete
Unternehmensbefragung, Evaluierung der Besucherstruktur der Veranstaltungen,
u.a.) besser ermöglichen.
Weitere Details zur nun beantragten 2. Projektphase wird Herr Prof. Krahl in seiner Projektvorstellung liefern.
Die Stadt Coburg hat bereits eine Weiterförderung des TAC mit 24.000,- € p.a. (vorher: 30.000,- € p.a.) für zwei weitere Jahre in Aussicht gestellt, unter der Voraussetzung, dass sich auch die übrigen bisher beteiligten Kommunen an dem Folgeprojekt beteiligen.
aus der Beratung:
Herr Prof. Dr.
Krahl von der Hochschule Coburg berichtet über die Arbeit des
Technologie-Transfer-Zentrums Automotive der Region Coburg (TAC), dessen
Projektlaufzeit im Dezember 2011 endet. Insbesondere sei im Vortrag der Antrag
zu einer zweite Projektphase dargestellt.
Der Kerngedanke des TAC bestehe laut Prof. Dr. Krahl darin, für die
finanzielle Unterstützung (auch des Landkreises) etwas Positives für die Wirtschaftsregion
und den Wissens(schafts)standort Coburg zu schaffen.
Es sei in diesem Zusammenhang ausgesprochen positiv zu bewerten, dass die
Hochschule mittlerweile 25 Doktoranden betreue. Herr Prof. Dr. Krahl sähe dies
vor dem Hintergrund, dass der Wettlauf um die Ingenieursprofessoren inzwischen längst
im Gange sei.
Berichtet wird aber auch über die vielfältigen Kontakte des TAC zu
Unternehmen der Automobilbranche.
Die Anschubphase des TAC ende 2011, jedoch benötige man laut Prof. Dr.
Krahl noch drei Jahre zur Stabilisierung.
Der Landkreis Coburg habe das Projekt TAC mit 15.000 Euro pro Jahr
unterstützt. Der Vortrag von Prof. Krahl verdeutliche, dass im
Gesamtprojektetat über 2 Mio. Euro pro Jahr in die Region geflossen seien.
Wirtschaftsförderer Martin Schmitz erklärt den Wunsch / die fachliche
Forderung, nach der bei einer weiteren Beteiligung des Landkreises an einer
zweite Projektphase das Kompetenzfeld 'Energie' in Zukunft ebenfalls beim TAC
mit angesiedelt werden solle. Herr Prof. Dr. Krahl greift den Vorschlag gerne
auf, da das Thema „Kraftstoffe“ im TAC beispielsweise ohnehin diesem Feld
entsprechen würde. Hier gäbe es aktuell einen Ansatz im Bereich Biokraftstoffe,
bei dem sich das TAC in einem ersten Austausch mit der Wirtschaftsförderung im
Landratsamt befinde.
Auf Nachfrage von Kreisrat Christoph Raabs nach der weiteren
finanziellen Unterstützung der anderen Partner verweist Prof. Dr. Krahl auf
einen Beschluss aus der Stadt Coburg, die grundsätzlich bereit sei, eine zweite
Projektphase über zwei Jahre mit einem Betrag von 24.000 Euro p.a. zu
unterstützen. Zu den Partnern aus Kronach und Lichtenfels könne noch keine
Aussage gegeben werden. Das TAC habe aber bewusst bei der Stadt und beim
Landkreis Coburg angefangen, eine zweite Projektphase auf den Weg zu bringen.
Der Sitzungsvortrag ist der Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.