Rainer Maier, Geschäftsführer der VHS Coburg berichtet über die Entwicklung der Volkshochschule Stadt und Land gGmbH

 

I.                   Gesetzliche Grundlage und inhaltlicher Auftrag

Mit Beschluss des Kreistags vom 03. April 2003 haben die Städte und Gemeinden deren Pflichtaufgabe nach Art. 57 GO auf den Landkreis übertragen.

 

Zum 01.01.2004 wurde der bisherige Volkshochschule. V. in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt.

 

Die Eigensanierung wurde ohne Aufstockung der kommunalen Mittel abgeschlossen.

 

Warum es sich lohnt, in die Volkshochschule zu investierten

  • weil die VHS mit einem umfassenden Angebot die Bildungsmöglichkeiten und Lerninteressen möglichst vieler Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen berücksichtig,
  • weil die VHS aktuelle gesellschaftliche Probleme aufgreift und ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern hilft, im Wandel zu bestehen,
  • weil die VHS im öffentlichen Auftrag regionale oder bundesweite Bildungskampagnen umsetzt und Drittmittel für die Region anwirbt.

 

Im Kalenderjahr 2010 hatte die VHS Coburg 47.905 Anmeldungen und leistete 56.320 Unterrichtsstunden.

 

Die VHS ist die bewährte Institution der kommunalen Daseinsvorsorge im

Weiterbildungsbereich

 

Am Beispiel: Heinz Rössner 

 

Die an der VHS erworbenen EDV-Kenntnisse nutzt er für die Pflege einer alten Freundschaft.

 

Der Einzelfall belegt, wie vielschichtig Lernen ist:

  • technische Fertigkeiten erworben
  • Selbstbewusstsein gestärkt: „EDV ist nicht nur für Jüngere, auch ich kann das

lernen.“

  • Soziale Kontakte gepflegt und erweitert.

Im Ergebnis fördert Lernen an der VHS die Bereitschaft, die Fähigkeit, Zukunft zu gestalten.

 

II.                Ökonomische Entwicklung

Der öffentliche Bildungsauftrag (Pflichtaufgabe Art. 37 BayGO) wird in einem Teilfinanzierungsmodell umgesetzt:

 

Teilnehmerbeiträge 2010:                                           917.450,44 €

 

Landesmittel:                                                  

   90.937,69 €

 

Kommunale Förderung:                                               234.000,00 €

 

Landkreis Coburg:                                                     Kürzung um 10 %

(Stadt Coburg in gleicher Höhe)

 

Die kommunale Förderung der VHS wurde 2010 um 52.000,00 € reduziert. In der Folge wurden die gebildeten Rücklagen aufgezehrt.

 

Die Einsparung für das laufende Kalenderjahr beträgt ebenfalls 52.000,00 € (26.000,00€

pro Gesellschafter). Die Kürzungen können abgefangen werden durch die dreijährige Finanzierungsvereinbarung, welche im Jahr 2012 zum Förderbetrag des Jahres 2009 zurückkehrt. Die dreijährige Vereinbarung ermöglicht der VHS, wirtschaftlich schwierige Jahre zu überbrücken.

 

Der Jahresabschluss wurde von der beauftragen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und dem Kreisrechnungsprüfungsamt geprüft und nicht beanstandet.

 

III.             Ausblick

Projekt des lebenslangen Lernens im Landratsamt

Die VHS muss sich als innovative Einrichtung veränderten Rahmenbedingungen stellen.

Frau Laskowski erstellt z. Z. einen Bildungsbericht für den gesamten Landkreis.

 

Die Befragung der Bürgermeister ergab ein Zwischenergebnis, welches wir noch im Herbst 2011 umsetzen. Ein Ergebnis der Befragung ist, dass sich die Erwachsenenbildung dem demographischen Wandel stellen muss.

 

Mit dem Projekt „Halbzeit plus“ wollen wir mit Bildungsangeboten die Durchstarter in der zweiten Lebenshälfte ansprechen.

 

Ebenfalls hat die Einrichtung der Stelle von Frau Laskowski finanzielle Früchte getragen.

 

Sie hat ein Konzept für das Projekt „Mehr Ausbildung“ erstellt, welches für die Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfond gefördert wird.

 

Die Gesamtförderung beträgt 437.640,00 €.

 

In Bayern wurden nur drei Projekte bewilligt (in Coburg, Fürth und Augsburg). Der Landkreis erarbeitet damit Lösungen, die für die regionalen Unternehmen von hoher Bedeutung sind zur Deckung des zukünftigen Bedarfs an Fachkräften.

 

Abschließend zur strategischen Planung:

Die VHS wird sich den Schließungen von Schulstandorten nicht anschließen. Wir werden

unsere Außenstellen stärken.

 

Unsere Stärke ist die ortsnahe Bildung.