Sitzung: 19.12.2024 Kreistag
Beschluss: einstimmig
Beschlussvorschlag
Die vorgestellte Mobilitätsstrategie wird als Grundlage für die Ausrichtung der zukünftigen Mobilitätsentwicklung im Landkreis Coburg in den nächsten zehn Jahren beschlossen.
Die Mobilitätsstrategie dient als Arbeitsgrundlage für die weitere Ausarbeitung des Handlungskonzepts im Rahmen der Mobilitätskonzepterstellung.
Sachverhalt
Am 03.11.2022 wurde die Erstellung eines Mobilitätskonzepts für den Landkreis Coburg im Kreistag beschlossen und die Verwaltung beauftragt, Fördermöglichkeiten zu erörtern.
Nach langwieriger Fördermittelakquise wurde im August 2023 eine Förderung im Rahmen der Förderrichtlinie Kommunaler Klimaschutz (KommKlimaFöR) in Höhe von 100.000€ für das Vorhaben bewilligt.
Seit August 2023 arbeitet das beauftragte BSV BÜRO FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG DR.-ING. REINHOLD BAIER GMBH an der Erstellung des kreisweiten Mobilitätskonzepts. Hierbei wurden bisher folgende Arbeitsschritte durchgeführt:
- Analyse vorhandener verkehrlicher und räumlicher Strukturen sowie Mobilitätsangebote in Stadt und Landkreis Coburg (u.a. durch eine kommunale Datenabfrage)
- Analyse vorhandener Zielvorgaben in Bezug auf Verkehr und Mobilität & Sichtung bestehender Konzepte zur Mobilität in Stadt und Landkreis Coburg
- Ermittlung tatsächlicher Mobilitätsbedürfnisse aus Sicht der Stakeholder-Gruppen Schulen und Politik / Kommunen in Form von zwei Workshops am 14.05.2024
- Einbezug der Ergebnisse aus der Mobilitätsbefragung, die vom 11.03.2024 bis zum 24.06.2024 durchgeführt wurde
- Definition von Mobilitätsbedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen (Kinder und Jugendliche, Berufspendler, Seniorinnen und Senioren, mobilitätseingeschränkte Personen, Touristen) anhand der durchgeführten Untersuchungen sowie Beteiligungen
- Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den durchgeführten Analysen und Beteiligungen in einer SWOT-Analyse (Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse). Für fünf Themenfelder (Nahmobilität, ÖPNV/SPNV, Kfz-Verkehr, Intermodalität und Sharing, Allgemeine Rahmenbedingungen) wurden jeweils die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aufgelistet. Hierbei wurden die zuvor definierten Bedürfnisse der fünf Zielgruppen berücksichtigt.
- Szenarienbetrachtung: Zur Darstellung der zu erwartenden Wirkungen der Mobilitätsstrategie und des zugehörigen Maßnahmenkatalogs werden die Verlagerungspotenziale des Modal Splits für den Landkreis Coburg bis 2035 in drei Szenarien dargestellt. Das Referenzszenario beschreibt die Prognose der Modal Split Entwicklung ohne aktives Handeln des Landkreises. Das Maximalszenario beschreibt den Idealfall der Modal Split Entwicklung unter aktivem Handeln des Landkreises. Ein drittes Realszenario prognostiziert die Modal Split Entwicklung unter aktivem Handeln des Landkreises mit Berücksichtigung der eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen (v.a. finanzielle Herausforderungen).
Als Ergebnis aus den genannten Arbeitsschritten wurde eine Mobilitätsstrategie für den Landkreis Coburg erarbeitet. Die Mobilitätsstrategie dient als Leitfaden für die strategische Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität im Landkreis Coburg in den nächsten zehn Jahren. Konkret umfasst die Mobilitätsstrategie folgende Inhalte:
- Oberziel: Welches „Mobilitäts-Motto“ wird verfolgt?
"Lebenswerter Landkreis Coburg für alle - nachhaltig, vernetzt, mobil"
- Handlungsfeld: Schwerpunktthemen der zukünftigen Mobilitätsplanung
- Erreichbarkeit
- Fuß- und Radverkehr
- Öffentlicher Personenverkehr
- Motorisierter Individualverkehr
- Multi- und Intermodalität
- Mobilitätsmanagement
- Kooperative Zusammenarbeit
Jedes einzelne Handlungsfeld wird durch die nachfolgenden Inhalte konkretisiert:
- Leitsatz: Inhaltliche Konkretisierung der einzelnen Handlungsfelder
- Ziele / Inhalt: Planerische Umsetzung der Leitsätze
Die detaillierten Inhalte der Mobilitätsstrategie sind der anhängenden PDF-Datei zu entnehmen.