Sitzung: 12.12.2023 Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: 223/2023
Sachverhalt
Hintergrund
Als ein Baustein zur langfristigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung im Coburger Land wurde zum Wintersemester 2014/2015 ein Stipendienprogramm für diese Zielgruppe beschlossen. Seither erhielten bis zu fünf Personen pro Jahr ein Stipendium über 300 € im Monat für maximal 60 Monate während des Studiums (max. 18.000 €). Seit diesem Wintersemester werden maximal drei Stipendien à 500 € pro Monat vergeben (max. 30.000 €). Mit dieser Veränderung gehen wir auf die gesunkene Bewerberzahl, die Inflation und die allgemeine Attraktivität des Stipendiums ein.
Das Stipendium in
Zahlen
Seit dem Wintersemester 2014/2015, also in zehn Jahren, sind 49 Bewerbungen eingegangen:
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35 Personen
haben eine Zusage erhalten
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drei von ihnen
haben die Förderung nicht angenommen
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von 32
angetretenen Stipendien wurden 18 gekündigt
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Aktuell sind 14
Stipendiatinnen und Stipendiaten im Programm
Kündigungen kommen gehäuft zum Ende des Studiums oder des Förderzeitraumes vor. Die Stipendien werden dann, meist in Ratenzahlung, mit Zinsen zurück gezahlt.
Neue Stipendiaten
Dieses Jahr gab es drei Stipendienplätze, drei Bewerbungen und drei Zusagen, von denen zwei Stipendien angenommen wurden.
Amelie Schwerdt studiert bereits im sechsten und letzten Jahr an der Medical School Regiomed. Parallel arbeitet sie in der Abteilung für Allgemeinmedizin von Dr. Pohlig. Die Interdisziplinarität und intensive Begleitung der Patientinnen und Patienten begeistern sie für die Allgemeinmedizin. Ihr Bruder Tom ist seit letztem Jahr ebenfalls Stipendiat und studiert in Frankfurt im 5. Semester.
Salah Qassas studiert in Jena im dritten Semester. Er hat bereits in Syrien drei Jahre Medizin studiert. Die Fachrichtung Allgemeinmedizin interessiert ihn besonders, da er seine Patientinnen und Patienten gerne über die Lebensspanne begleiten möchte. Er kommt selber aus einer ländlichen Gegend und sieht den Mangel an Hausärztinnen und -ärzten auf dem Land als Motivation.
Stipendiatentreffen
In diesem Sommer kamen zwölf der zu diesem Zeitpunkt 13 Stipendiatinnen und Stipendiaten zum Treffen in die Region. Sie konnten das Coburger Land und eine Hausarztpraxis besser kennenlernen. Dr. Rudolph aus Untersiemau und sein Team ermöglichten interessante Einblicke in die diagnostischen Möglichkeiten in einer Hausarztpraxis und schwärmten für das interdisziplinäre Berufsfeld.
Am Nachmittag konnte sich die Gruppe beim Bouldern besser kennen lernen und anschließend eine Führung durch Schloss Rosenau genießen.
Zum abschließenden Brunch kamen Landrat Sebastian Straubel und MdL Martin Mittag zum offenen Austausch.