Sachverhalt

Seit dem 01.10.2021 wird in Stadt und Landkreis der gemeinsame Nahverkehrsplan fortgeschrieben. Am 10.03.2022 wurde ein erster Sachstand im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität vorgestellt. Ein „Zielfindungsworkshop“ mit politischen Vertreter und Vertreterinnen von Landkreis und Stadt am 28.02.2022 diente zur Grundlage der konkreten Erarbeitung von Leitsätzen. Diese wurden erstmals im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität am 30.06.2022 und nach Überarbeitung am 13.10.2022 vorgestellt. Im Kreistag fand die erste Präsentation am 21.07.2022 und der Beschluss am 27.10.2022 statt.

 

Anschließend hat das Gutachterbüro MathiasSchmechtig NahverkehrsConsult die aktuelle Angebotsqualität anhand von drei Kriterien überprüft.

  1. Erschließungsqualität

-       Bewertung der räumlichen Wirkung der Haltestelleneinzugsbereiche

  1. Bedienungsqualität

-       Bewertung der Bedienung aus dem jeweiligen Stadt-/Ortsteil in das jeweilige Versorgungszentrum sowie in das Oberzentrum Coburg

  1. Verbindungsqualität

-       Bewertung der relevanten Relationen mit dem Kriterium der Umsteigenotwendigkeit

 

Auffällig ist, dass der nördliche Bereich des Landkreises in Richtung Versorgungszentrum und in Richtung Oberzentrum gut angebunden ist. Im östlichen Bereich rund um Neustadt bei Coburg und Rödental werden nicht alle Kriterien erfüllt. Die Haupterschließung von Neustadt erfolgt über die Stadtbuslinie A1, die einige Orte um die Stadt nur durch einzelne Fahrten erschließt. Dadurch fehlt die regelmäßige Anbindung an das Oberzentrum Coburg.
In Rödental erfolgt die Haupterschließung durch die Stadtbuslinie Rödental. Der Stadtbus ist nicht optimal mit dem Bahnhalt in Rödental verknüpft, weshalb die Anbindung an das Oberzentrum Coburg nicht in jedem Fall gegeben ist.

 

Im östlichen Bereich des Landkreises fehlen auf wenigen Relationen Verdichterfahrten zum Versorgungszentrum Sonnefeld.

 

Im südlichen Bereich – vor allem in Großheirath und vereinzelt im Itzgrund sind Defizite in der Bedienung aber auch in der Verbindung zu erkennen. Der Fahrgast kommt beispielsweise größtenteils nur mit zwei Mal umsteigen von Neuses an den Eichen, Buchenrod oder Herreth nach Untersiemau. Auch das Angebot auf der Linie 8319 und dem Rufbus 8319.1 könnte ausgebaut werden.

 

Im westlichen Bereich sind die Anbindungen Richtung Ober- oder Versorgungszentrum überwiegend erfüllt.

 

Besonders die unzureichende Anbindung an das Oberzentrum Coburg von den Orten und Siedlungsbereichen der Stadt Neustadt in Folge der fehlenden Verknüpfung an den Schienenpersonennahverkehr könnte zukünftig durch eine eigene Rufbuslinien für den Raum Neustadt gelöst werden.

 

Weitere Themen in der momentanen Erarbeitung sind Überlegungen für neue Ansätze im Qualitätsmanagement. Dazu hieß es bei den Leitsätzen: „Im Regionalbusverkehr ein wirksames Qualitätsmanagementsystem einführen und dauerhaft sichern“. Die Prüfung über die Sinnhaftigkeit und den Nutzen eines kreisweiten On-Demand-Verkehrs und die Erarbeitung von Ansätzen zur „Motivierung“ der Städte und Gemeinden für eine Modernisierung der Haltestelleninfrastruktur (zum Beispiel durch die Mitförderung des barrierefreien Haltestellenumbaus durch den Aufgabenträger).