Sachverhalt

Auf Grundlage des Beschlusses des Kreistages vom März 2017 ist dem Kreistag und dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport jährlich ein Bericht über den Zweckverband Museen im Coburger Land vorzulegen.

 

Museum der deutschen Spielzeugindustrie

 

Museumsbetrieb

Das Museum der deutschen Spielzeugindustrie zeigt weiterhin regelmäßig Sonderausstellungen, welche vorwiegend Objekte des eigenen Bestandes zeigen, so z. B. die Sonderausstellung „Liebe Kinder“ anlässlich des Puppenfestivals 2022.

 

Im Zeitraum vom 19.08.2022 bis 06.11.2022 fanden die Aktionswochen „80 Tage Kultur.erleben“ statt. In 12 Wochenprogrammen näherte sich das Museum dem Thema „Kultur“ unter unterschiedlichen Blickwinkeln. Themen waren unter anderem „Sammeln“, „Tanzen“, „Reisen“ und „Spielen“. Die Kulturwochen bilden das Rahmenprogramm zur Sonderausstellung „Spielend.Verbunden“. Diese Sonderausstellung greift die Idee hinter der Trachtenpuppenausstellung der 1920/30er auf: Ein eigens zu diesem Zweck produzierter Teddybär wird an Kinder weltweit verschickt. Im Tausch gegen den Teddy schicken die Kinder ein landestypisches Spielzeug und ein kurzes Vorstellungsvideo von sich zurück. Erste Rückläufer erreichten das Museum unter anderem aus Irland, Israel, Mexiko, Polen und Australien. Auch nach dem Abbau der aktuellen Sonderausstellung soll das Projekt weiter laufen und wiederholt im Museum gezeigt werden, wenn eine gewisse Anzahl neuer Exponate dazu gekommen sind. Gefördert wurde das Ausstellungsprojekt vom Bezirk Oberfranken und der VR-Bank Coburg.

Auch die Kulturwochen, welche mit verschiedenen Veranstaltungsformaten (Lesungen, Bastelnachmittagen für Kinder, Workshops, Familiennachmittage…) zahlreiche Besucherinnen und Besucher anzogen, sollen in den nächsten Jahren wiederholt werden.

 

Die Bastelspaßtüten werden weiterhin aufgelegt und erfreuen sich anhaltender Beliebtheit.

 

Personalstruktur

Im Stellenplan sind zwei geringfügige Stellen für den Kassendienst und Hilfstätigkeiten vorgesehen. Diese Stellen konnten im Frühjahr besetzt werden. Die beiden Mitarbeiterinnen haben sich gut ins Team eingefunden und der Museumsleiter ist zufrieden mit deren Arbeitsleistung.

 

Gebäudeunterhalt/ Schaffung von Lagerflächen

Im Durchgangsbereich zwischen Kasse und Museumscafé soll der Fußboden erneuert werden. Der stark abgenutzte Teppichboden wird durch Parkett ersetzt werden.

 

Im ehemaligen Vereinsgebäude des Museums- und Heimatvereins sollen Lagerflächen für das Museum geschaffen werden. Vor Umzug des Museumsguts in die neuen Lager sind noch zahlreiche Vorarbeiten zu leisten. Die Räumung der Flächen schreitet stetig voran. Das Tempo wird jedoch von der engen Personaldecke gedrosselt. Nach Räumung der Flächen kann mit den Umbaumaßnahmen am Gebäude begonnen werden.

 

Gerätemuseum Alte Schäferei Ahorn

 

Museumsbetrieb

In der Alten Schäferei wurde in der Saison 2022 die Sonderausstellung „Im schönsten Apfel steckt ein Wurm. Das Kultobst im Wandel der Zeit“ gezeigt. Die Ausstellung zeigte neben detailgetreuen Modellen historischer Apfelsorten auch Handwerke und Verarbeitungstechniken rund um den Apfel. Das Programm wurde durch Sonderveranstaltungen abgerundet.

 

Mit dem Pfingstmarkt konnten auch die weitbekannten Festveranstaltungen der Alten Schäferei wieder aufgenommen werden. Auch das Schaffest mit Schafschau im Juli und das Museumsfest im September konnten stattfinden und lockten wieder viele Besucher nach Ahorn.

 

Das museumspädagogische Angebot erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, vor allem bei Kindergärten und Schulklassen. Die Museumssaison 2022 war fast vollständig ausgebucht.

 

Neukonzeption

Im November 2020 wurde das Vorkonzept zur Neukonzeption der Alten Schäferei an das Büro für Landschaftskommunikation, Bad Freienwalde, vergeben. Das Vorkonzept wurde im Mai 2022 abgeschlossen und der Verbandsversammlung zur Kenntnisnahme und Zustimmung vorgelegt. Das Vorkonzept stellt die Grundlage dar, auf der die Leistungen für die Neukonzeption des Museumsbetriebes und der Ausstellungstätigkeiten der Alten Schäferei erarbeitet werden sollen.

Die Erstellung der Studie wurde gefördert durch die Niederfüllbacher Stiftung und LEADER.

 

Personalstruktur

Zum November 2021 wurde die Stelle der Verwaltungskraft neu besetzt, nachdem die letzte Stelleninhaberin in den Vorruhestand gegangen war. Die neue Mitarbeiterin hat sich gut eingearbeitet und bringt sich gut in das Museumsteam ein.

Die Sammlungswissenschaftlerin wurde von Mai 2021 bis Juli 2022 wegen Mutterschutz und Elternzeit vertreten. Seit Juli 2022 ist die Stelleninhaberin wieder in Teilzeit während der Elternzeit am Museum beschäftigt. Mit Ende ihrer Elternzeit im Juli 2023 wird sie ihre Tätigkeit wieder in Vollzeit aufnehmen. Die vakanten Stellenanteile werden weiterhin vertreten.

Außerdem war die Sammlungswissenschaftlerin seit 2015 zunächst befristet beim Zweckverband Museen angestellt. Die Befristung erfolgte aus sachlichem Grund, da die Stelle zunächst als Projektstelle angelegt war. Zum Januar 2022 wurde die Stelle der Sammlungsbetreuung in eine Planstelle umgewandelt und die Mitarbeiterin in ein unbefristetes Anstellungsverhältnis übernommen.

 

Sammlung und Deakzession

Die Deakzession der Sammlung wird auch nach dem offiziellen Ende des geförderten Projektes weiter vorangetrieben. Von den alten Außenlagern ist nur noch das Gut Ahorn übrig, welches nun sukzessive geräumt wird. Eine Räumung bis Ende 2025 wird angestrebt.

 

Als Übergangslager dienen nach wie vor die Lagerhallen in Grub am Forst. Dort werden die Objekte eingelagert, welche in der Sammlung verbleiben sollen. Außerdem werden dort Objekte zwischengelagert, welche zur Weitergabe bestimmt sind. Die Abgabe dieser Objekte an andere Museen gestaltet sich als schwierig, so dass das Museumsteam Ahorn und der Zweckverband derzeit nach Alternativen suchen. Die Objekte können nicht dauerhaft in Grub eingelagert bleiben, da sie nicht mehr zum Sammlungskonzept passen und dazu dringend benötigte Lagerfläche belegen.

 

Der Bau des Zentraldepots wurde Ende 2021 von der Gemeinde Ahorn vorübergehend ausgesetzt und auf aktuell unbestimmte Zeit verschoben. Dies stellt die Sammlungsarbeit und die Deakzession vor neue Herausforderungen, da die Lagerkapazitäten in Grub am Forst nicht ausreichen werden und die klimatischen Bedingungen in Gut Ahorn eine Wiedereinlagerung nach Deakzession ausschließen. Das Museumsteam und der Zweckverband sind hier auf der Suche nach geeigneten Übergangskonzepten bis das neue Depot verfügbar ist.

 

Überörtliche Projekte und Verbandsverwaltung

 

IT-Erneuerung

Die Erneuerung der IT-Hardware schreitet voran. Es wurden in beiden Museen neue Endgeräte beschafft. Es steht noch die Erneuerung der Netzwerkstruktur und der zentralen Datenspeicherung an.

 

Kassensystem

Die beiden Museen erhalten ein elektronisches Kassensystem. Der Zweckverband kommt somit der Prüfungsfeststellung des BKPV nach. Neben der Führung der Kasse entsprechend den gesetzlichen Vorgaben wird das Führen von Besucherstatistiken und die Warenwirtschaft im Museumsshop wesentlich erleichtert werden. Ergänzend soll künftig auch Kartenzahlung ermöglicht werden.

 

Geschäftsstelle

Tamara Freitag war vom 01.10.2020 befristet bis 30.09.2022 Geschäftsleiterin des Zweckverbandes Museen im Coburger Land. Sie hat entschieden, das Arbeitsverhältnis nicht über den Zeitraum hinaus zu verlängern.