Beschluss: Kenntnis genommen

Im ersten halben Jahr 2022 hat es einige Entwicklungen im Bereich ÖPNV gegeben. So sind seit dem Ende der Osterferien keine morgendlichen und nachmittäglichen Verstärkerverkehre mehr durchgeführt worden. Das pandemiebedingte Förderprogramm endete am 25. April 2022.

 

Der Landkreis hat seit September 2020 auf unterschiedlichen morgendlichen und nachmittäglichen Verbindungen sogenannte Verstärkerbusse einsetzen können, damit die Schülerinnen und Schüler sich auf zwei Busse aufteilen konnten. Die zusätzlichen Busse wurden durch ein Förderprogramm vom Frei-staat Bayern gefördert. Gemeinsam mit dem Landrat wurde versucht eine Verlängerung des Programms oder eine andere Möglichkeit beim Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zu erwirken. Doch im Zuge des Wegfalls von einer Vielzahl von Corona-Maßnahmen wurde das Programm nicht verlängert.

 

Das führt dazu, dass auf einigen Linien die Busse im morgendlichen Schülerverkehr wieder sehr voll sind. Eine Fahrgastzählung direkt nach den Osterferien hat ergeben, dass kein Bus überbelegt ist. Trotzdem wird die Lage vor Ort stichprobenartig kontrolliert, auch um auf Beschwerden zeitnah reagieren zu können.

 

Im Jahr 2020 und 2021 war der ÖPNV in besonderem Maße von der Corona-Pandemie betroffen. Im ersten Halbjahr 2022 hat eine sehr leichte Erholung der Fahrgastzahlen stattgefunden. Eine vollständige Erholung wird voraussichtlich erst in ein paar Jahren eintreten.

 

Erfreulich ist weiterhin die Entwicklung der Rufbuszahlen in den ersten fünf Monaten des neuen Jahres. Die Zahlen steigen seit 2020 konstant.

 

In den vergangenen beiden Jahren wurde der Großteil der Fahrgeldeinnahmenverluste über den ÖPNV-Rettungsschirm aufgefangen.

 

Im Jahr 2022 werden die Verluste bei den Fahrgeldeinnahmen wieder durch den Rettungsschirm aufgefangen, eine Fortsetzung ist nicht absehbar.

 

Zusätzlich neben der Corona-Pandemie hat auch der Ukraine-Krieg mit den Preisentwicklungen für Kraftstoff den ÖPNV und die Verkehrsunternehmen hart getroffen. Auch an den Landkreis haben sich Verkehrsunternehmen gewendet für die die aktuelle Situation existenzgefährdend werden könnte.

Die Energiesteuersenkung auf Kraftstoffe des Bundes und eine einmalige Soforthilfe zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs des Bayerischen Landtags sorgen bei diesem Themenfeld für eine zeitweise Entlastung. Dennoch wirken sich die Preissteigerungen auch auf den laufenden Vertrag aus.

 

Seit 1. Juni 2022 wurde bundesweit das 9-Euro-Ticket eingeführt. Das Ende der Aktion ist der 31. August 2022.

Es muss für jeden Monat ein Ticket für 9 Euro gekauft werden. Die Tickets können problemlos in allen OVF-Bussen erworben werden, aber auch an Ticketautomaten der Bahn, der SÜC-Info am Theaterplatz und online. Jeder Fahrgast, der bereits eine Fahrkarte über ein Jahresabonnement oder eine Schülerzeitkarte besitzt, kann diese Karte als 9-Euro-Ticket nutzen.

Der große Vorteil des Ticketangebots ist, dass sich jeglicher ÖPNV mit einer Karte nutzen lässt. Ausgeschlossen sind lediglich ICE, EC und IC bei der Deutschen Bahn. In Coburg bedeutet das, dass alle Angebote mit dem Ticket genutzt werden können. Dazu gehören selbstverständlich alle Hauptlinien und Rufbusse.

Der Bund hat für das Ticketangebot insgesamt 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Verluste der Fahrgeldeinnahmen auszugleichen.

 

Zu Pfingsten hat der erste Sonderverkehr in diesem Jahr stattgefunden. Zum Pfingsttanz in Großheirath war es möglich den Bus für den Weg zu Örtlichkeit und zurück nach Hause zu nehmen.

 

Ein weiterer Sonderverkehr folgt zum Samba-Festival, welches in diesem Jahr ohne Einschränkungen stattfindet. Der Verkehr wird im gleichen Umfang wie im Jahr 2019 stattfinden. Das 9-Euro-Ticket wird im Samba-Verkehr nicht anerkannt. Dieses Angebot ist durch die Ausgleichszahlungen des Bundes nicht gedeckt und die Einnahmen dienen der Refinanzierung. Außerdem ist eine Überlastung des Angebots zu erwarten, wenn dieses Ticket gelten würde.

 

Im Jahr 2021 wurde mit einer ÖPNV-Marketingkampagne begonnen, die bisher im Jahr 2022 fortgesetzt wurde. Durch den Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen kann die Bewerbung auch wieder persönlich an Festen und Veranstaltungen durchgeführt werden. Zusätzlich gibt es regelmäßige Beiträge im Kommunenfunk und über die Social-Media Angebote des Landkreises, im Umweltjournal und in der regionalen Presse.

 

Auf Nachfrage werden die konkreten Zahlen zur Rufbusnutzung nachgereicht. Grundsätzlich ist ein Nachfrageplus zu verzeichnen. In den Monaten Januar bis Mai 2022 wurden 3.816 Personen befördert. Im gleichen Zeitraum waren es 2021 noch 2.976, 2020 3.087 und 2019 2.272 Personen. Bisher konnte die jährliche Gesamtnachfrage seit 2018 immer gesteigert werden. Ob der Trend auch für das gesamte Jahr 2022 anhält, wird die Verwaltung in der ersten Sitzung des Ausschusses 2023 vorstellen.