Sitzung: 07.04.2022 Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
Vorlage: 040/2022
Sachverhalt:
1. Sanierung / Neubau des privaten
Förderzentrums
Heinrich-Schaumberger-Schule, Coburg
Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport wurde in seiner Sitzung am 19.10.2017, der Kreistag am 09.11.2017 über die erforderliche Sanierung des Privaten Förderzentrums Heinrich-Schaumberger-Schule, Coburg, offiziell in Kenntnis gesetzt.
Unter Vorbehalt, dass die Stadt ebenfalls beschließt Planungskosten in die Haushalte einzustellen, wurde beschlossen, die Kosten für die Finanzierung der Leistungsphasen 1 – 3 in die Haushalte 2018 und 2019 einzustellen. Hierdurch sollte die Erstellung einer Kostenberechnung möglich sein, die als Grundlage für weitere Beschlüsse zur Umsetzung dienen kann.
Grundlage für die Aufteilung der Kosten sowohl der Planung als auch einer Sanierung bzw. eines Neubaus ist ein Kostenteilungsvertrag, der für diese Maßnahme neu zu schließen ist. Die Verhandlungen der Stadt Coburg mit der Regierung von Oberfranken zur Kostenteilung sind nicht abgeschlossen.
Nach der Satzung des Vereins muss die Stadt Coburg Investitionen des Vereins von mehr als 200.000 € vorab zustimmen. Die Planungskosten für die Leistungsphasen 1 – 3 wurden bereits im Jahr 2017 mit geschätzt 600.000 € angegeben und dürften somit nun deutlich höher liegen. Somit ist vor einer Vergabe eines Planungsauftrags die Zustimmung der Stadt Coburg erforderlich. Sie wurde bisher nicht erteilt.
Das Ergebnis des Wirtschaftlichkeitsvergleichs Sanierung / Neubau der Schule wird Anfang bis Mitte April 2022 erwartet. Sofern die Stadt Coburg dann ihre Zustimmung zur Planung der Leistungsphasen 1 – 3 erteilt, kann die Planungsleistung ausgeschrieben werden.
2. Auslagerung der Stütz- und Förderklassen
des privaten Förderzentrums
Heinrich-Schaumberger-Schule, Coburg
Der
Verein Sonderpädagogik für Kinder im Coburger Land e. V. als Träger des privaten
Förderzentrums Heinrich-Schaumberger-Schule informierte mit Schreiben vom
02.03.2022 den Landkreis offiziell von einer geplanten Veränderung im Bereich
der Stütz- und Förderklassen.
Die
Stütz- und Förderklassen am privaten Förderzentrum
Heinrich-Schaumberger-Schule, Coburg, werden konzeptionell weiter entwickelt.
Darüber hinaus ist nach Aussage des Amtes für Jugend und Familie des
Landkreises Coburg in den kommenden Schuljahren sowohl von einem gestiegenen
Bedarf an Plätzen als auch von einem geänderten Bedarf an Leistungen
auszugehen.
Der
räumliche Bedarf zur Umsetzung des Konzeptes kann im Schulgebäude nicht gedeckt
werden. Derzeit fehlen an der Schule 402 m2 Fläche, wie dem abstrakten Raumprogramm,
das im Zusammenhang mit Sanierung oder Neubau des Förderzentrums erstellt
wurde, zu entnehmen ist. Der Verein plant die Auslagerung der Stütz- und
Förderklassen – voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2023/2024. Noch ist
unklar, ob hierfür bereits schulaufsichtlich genehmigte Räume in Neustadt b.
Coburg angemietet werden können, oder ob als Interimslösung ein Containerdorf
errichtet wird. Der Verein lässt derzeit Kostenvergleiche erstellen und hat
hierzu Planungsleistungen für das Containerdorf beauftragt. Nach Vorlage der
Ergebnisse wird der Vorstand entscheiden. Die Stütz- und Förderklassen sollen
nach Sanierung oder Neubau des privaten Förderzentrums
Heinrich-Schaumberger-Schule, Coburg, wieder auf das Schulgelände zurückziehen.
Die Interimslösung ist somit für eine Dauer von vermutlich 5 – 6 Jahren
vorgesehen.
Ein
abstraktes Raumprogramm für den Bedarf der ausgelagerten Stütz-und
Förderklassen wurde erstellt und fachlich durch die Regierung von Oberfranken
geprüft. Eine Genehmigung ist noch nicht erteilt. Aus dem Raumprogramm für die
Stütz- und Förderklassen ergibt sich der zusätzliche Bedarf von 402 m2 für den Bereich der Stütz- und
Förderklassen. Hinzu kommen Flächen aus dem Bedarf der Jugendhilfe mit ca. 100
m2.
In
jedem Fall ist durch die Anmietung einer Fläche zur Errichtung eines
Containerdorfs, die Vorbereitung des Grundstücks und die anschließende Miete
der Container oder alternativ die Anmietung von Räumen und die Veränderung in
den Fahrtkosten für die Schüler*innen der Stütz- und Förderklassen mit einem
erhöhten Finanzbedarf zu rechnen. Dies wird hiermit bereits im Vorfeld
angezeigt.
In
diesem Haushaltsjahr entstehen Planungskosten von etwa 10.000 €, die im
Haushalt des Vereins nicht vorgesehen waren. Die Kosten hierfür sowie für die
gesamten Ausgaben, die der Verein als Träger der Schule für die Auslagerung
aufwendet, teilen sich nach dem Kostenteilungsvertrag Verein und Stadt Coburg
auf der Grundlage der Schülerzahlen. Die im Jahr 2022 anstehenden Planungskosten
können derzeit aus dem Haushalt des Vereins über noch nicht genutzte
Haushaltsmittel für erste Planungskosten im Zusammenhang mit der Sanierung der
Schule dargestellt werden.
Sollte
die Nutzung der bereits schulaufsichtlich genehmigten Räume möglich sein,
entstehen die Mietkosten im kommenden Haushaltsjahr und werden in den Haushalt
2023 des Vereins aufgenommen.
Sollte
die Errichtung des Containerdorfs erforderlich sein, entstehen Mietkosten für
die Anmietung der Container ebenfalls erst im kommenden Haushaltsjahr. Nach
Aussage einer Containerfirma wäre mit Gesamtkosten für Herrichten des
Grundstücks, Aufstellung und 5 Jahre Anmietung von Containern in Höhe von ca. 1
– 1,5 Mio. Euro zu rechnen. Mit der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg
als Eigentümerin des Grundstücks müsste bereits im Sommer 2022 ein Vertrag
geschlossen werden, da das Grundstück entsprechend vorzubereiten ist. Mit
diesem Vertrag geht der Verein bereits eine Verpflichtung mit finanziellen
Folgen ein.
Grundsätzlich
tritt der Landkreis Coburg nur für Kosten für den laufenden Betrieb der Schule
ein, für die der Freistaat Bayern keinen Kostenersatz leistet. Der Anteil des
Vereins an den Mietkosten für die schulisch anerkannten Räume fällt unter den
Kostenersatz. Der Anteil an den Mietkosten, die sich aus dem Jugendhilfebedarf
ergeben, wird über die Jugendhilfemaßnahme dargestellt und abgerechnet.