Beschluss: Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

 

 

Im Zuge des ersten Bildungsberichts für die Bildungsregion Coburg aus dem Jahr 2019 erregte die hohe Inanspruchnahme des Vorkurses Deutsch die Aufmerksamkeit der beteiligten Gremien und Akteure. Dabei fiel insbesondere der Umstand ins Auge, dass die Nachfrage nach Sprachförderung in Form des Vorkurses Deutsch auch unter Kindern mit deutscher Sprachherkunft vergleichsweise hoch ausfällt.

 

Warum ist der frühkindliche Spracherwerb so wichtig?

Wichtig ist eine Förderung der frühkindlichen Sprachentwicklung, da Sprechen und später auch Lesen und Schreiben als wesentliche Schlüssel für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg gelten. „Frühkindliche Bildung ist entscheidend für den weiteren Bildungserfolg von Kindern: Denn die Grundlagen für Entwicklungs-, Teilhabe-und Aufstiegschancen werden bereits in den ersten Lebensjahren gelegt. Das zeigen Ergebnisse der Bildungsforschung“ (BMBF 2020). Die entscheidende Grundsteinlegung für die frühkindliche Sprachentwicklung bewegt sich dabei im Zeitraum von 9 bis 36 Monaten.

 

Betrachtet man nun die für die Sprachentwicklung entscheidende Altersspanne von 9 bis 36 Monaten (sprich 3 Jahren) ergeben sich unterschiedliche Zielgruppen für die Förderung der frühkindlichen Sprachentwicklung. Im Landkreis Coburg befinden sich ca. 40% der unter 3-jährigen Kinder in einer Kindertageseinrichtung. Somit sind sowohl die Eltern als auch Kitas vorrangige Zielgruppen, um für das Thema frühkindlicher Spracherwerb zu sensibilisieren und geeignete Maßnahmen zu entwickeln

 

 

II. Handlungsentwicklung in der Bildungsregion

 

Das Bildungsbüro wurde mit der Aufgabe betraut diesen Sachverhalt zu analysieren. Über das Bildungsmonitoring betrachtete man qualitative und quantitative  Aspekte der frühkindlichen Sprachentwicklung. Etwa ein Viertel der Kinder im Landkreis Coburg zeigten zum damaligen Zeitpunkt in den Sprachstandserhebungen SISMIK und SELDAK einen Sprachförderbedarf. Aufgrund der coronabedingten Ausfälle von Fördermaßnahmen, sowie dem reduzierten Besuch der Kita 20/21 ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Kinder mit Sprachförderbedarf noch erhöht hat. Die gleichzeitig fehlenden Erhebungsmöglichkeiten, wie die Schuleingangsuntersuchung, machen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Angaben möglich.

 

Gemeinsam mit einer neu gegründeten politischen Arbeitsgruppe, aus den Kreisräten der Werkstatt Bildungspolitik, wurde ein Konzept entwickelt, welches als Grundlage der weiteren Zusammenarbeit dient. Es verfolgt vor allem die Ziele:  Sensibilisierung der Zielgruppen, Austausch und Informationsweitergabe in den Netzwerken, sowie die Unterstützung und Entwicklung von Handlungskonzepten. Die konkreten Maßnahmen werden in der Sitzung vorgestellt.

 

 

Hinweis Bundesprogramm Sprachkitas :

 

Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas – Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verankert die alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung. Neben der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung stehen die inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien im Fokus. Die Kita-Teams werden dabei durch zusätzliche Fachkräfte mit Expertise im Bereich sprachliche Bildung vor Ort verstärkt. „Zusätzlich finanziert das Programm eine zusätzliche Fachberatung, die kontinuierlich und prozessbegleitend die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas unterstützt.

 

Mit dem Programm der Bundesregierung: „Kinder und Jugendliche nach der Corona-Pandemie stärken“, soll auch das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ weiter finanziert werden und 2022 in die nächste Förderrunde gehen. Bundesweit sollen 1.000 zusätzliche Sprach-Kitas aufgenommen werden. Dafür stehen 100 Millionen Euro bereit.

Weitere Infos finden Sie unter: https://www.bmbf.de/de/kinder-und-jugendliche-nach-der-corona-pandemie-staerken-14371.html