Beschluss: einstimmig

Beschluss:

Vorbehaltlich der Bereitstellung der Mittel im Haushalt beschließt der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren die Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarung 2021 über die Fachstelle für pflegende Angehörige Coburg mit dem Bezirksverband der AWO Oberfranken/ Mittelfranken abzuschließen. Die Leistungsvereinbarung ist Bestandteil des Beschlusses.

Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren beschließt die Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen über die Fachstelle für pflegende Angehörige Coburg mit dem Bezirksverband der AWO Oberfranken/ Mittelfranken vorbehaltlich der Bereitstellung der Mittel im Haushalt abzuschließen. Der Abschluss beinhaltet hierbei auch künftige Änderungen an der Personalkostenpauschale welche durch Änderungen an den Entgelttabellen des TvöD VKA hervorgerufen werden. Diese zyklischen Anpassungen erfordern keine erneute Beschlussvorlage. Die Verwaltung wird beauftragt, die jährlich anstehende Leistungsvereinbarung gemäß der tariflichen Änderungen anzupassen.


Sachverhalt:

Seit 2002 bezuschusst der Landkreis Coburg die Fachstelle für pflegende Angehörige unter der Trägerschaft des Bezirksverbands der Arbeiterwohlfahrt Oberfranken/ Mittelfranken e.V., seit 2012 auf der Grundlage einer jährlich fortzuschreibenden Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarung.

Die Fachstelle für pflegende Angehörige bietet Beratung, Unterstützung und Entlastung rund um das Thema Pflege. Sie unterstützt pflegende Angehörige, Angehörige von Demenzerkrankten sowie hilfesuchende und pflegebedürftige Menschen in der Stadt und im Landkreis Coburg. Sie informiert über Versorgungs- und Entlastungsangebote vor Ort und vermittelt an andere Institutionen.

Leistungen der Fachstelle für pflegende Angehörige

Zu den Leistungen der Fachstelle für pflegende Angehörige zählen

·         Die allgemeine Beratung, die telefonisch, in der Fachstelle bzw. den Außensprechstunden oder im Pflegestützpunkt oder bei den Betroffenen zu Hause durchgeführt wird.

·         Das Casemanagement, das die erfolgreiche Vermittlung bedürfnisgerechter Entlastungs– und Unterstützungsangebote beinhaltet.

·         Die psychosoziale Beratung bei Belastungssituationen in der häuslichen Pflege sowie Familienkonfliktberatung (Mediation).

·         Angebote zur Entlastung von Angehörigen über den Helferkreis und Angehörigengruppen in Stadt und Landkreis Coburg und Betreuungsgruppen

·         Die Durchführung von Pflegekursen für Angehörige sowie Kompaktpflegekurse für Mitarbeiter/innen in Firmen

·         Die Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt Stadt und Landkreis Coburg

·         Der Fachdienst für das Projekt ZUSAMMEN LEBEN, bei dem „Hilfe für Wohnen“ koordiniert und begleitet wird.

·         Vorträge und Informationsveranstaltungen zu Angeboten, Leistungen und speziellen Themen z.B. Demenz

Tätigkeitsbericht 2020

Die Corona-Pandemie beeinflusste die Arbeit der Fachstelle für pflegende Angehörige in weiten Teilen. Einerseits konnten Leistungen nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Andererseits passten die Mitarbeiterinnen die Angebote an und entwickelten neue Formate. Insbesondere die psychosoziale Beratung nahm zu, da die pflegenden Angehörigen wegen des coronabedingten Wegfalls von Betreuungsangeboten und Tagespflegen stärkeren Belastungen ausgesetzt sind. Die Beratungen fanden in den meisten Fällen telefonisch statt. In schwierigen Einzelfällen suchten die Mitarbeiterinnen die Hilfesuchenden in der Häuslichkeit auf. 

Die ehrenamtlichen Helfer/innen erhielten Hygieneschulungen und eine Ausstattung mit Schutzausrüstung, so dass einige die Tätigkeit im Helfereinsatz wieder aufnahmen.

Auch in 2021 werden die Leistungen voraussichtlich noch in veränderter, angepasster Form durchgeführt werden. Das Angebot für pflegende Angehörige wird aufgrund der angespannten Situation in den stationären und teilstationären Einrichtungen ein noch wichtigerer Baustein in der Versorgung pflegebedürftiger Menschen sein.

Finanzierung und Landkreiszuschuss

Die Fachstelle für pflegende Angehörige finanziert sich durch staatliche Fördermittel nach der Richtlinie des „Bayerischen Netzwerkes Pflege“, einem 10%igen Eigenanteil sowie Zuschüssen von Stadt und Landkreis Coburg. Anteilig nach Einwohnerzahl bezuschusst die Stadt Coburg 0,5 Stelle einer Sozialpädagogin und der Landkreis eine 0,5 Stelle für eine Sozialpädagogin sowie eine 0,5 Stelle einer gerontopsychiatrischen Fachkraft.

Der Zuschuss wurde im Jahr 2020 in Form eines Jahresbudgets in Höhe von 34.750 Euro bewilligt. Grundlage der Berechnung sind die durchschnittlichen Personalkosten nach aktuellem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst für die Stellenbesetzung lt. Leistungsvereinbarung zuzüglich einer Sachkostenpauschale in Höhe von 10% der Personalkosten. Abgezogen werden die staatlichen Zuschüsse sowie der einzubringende Eigenanteil.

Die Personalkostenpauschale wird in jedem Jahr auf Grundlage der geltenden Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst der Kommunen (TvöD VKA) angepasst.

Aufgrund der Anpassungen an die letzten Tariferhöhungen steigt der Förderanteil für die Personalkosten für das kommende Jahr. Der Zuschussbetrag für 2021 erhöht sich damit auf 34.750.- Euro.