Beschluss:
Die Realisierung der unter II.) beschriebenen, profilbildenden
Zukunftsprojekte der Hochschule Coburg öffnet das nächste Kapitel des
strategischen Entwicklungsprozesses, der für die Hochschule selbst und die um-
gebende Wirtschaftsregion Coburg maßgeblich ist. Sie wird die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Lebensstandorts Coburg Stadt und Land substantiell stärken und damit auch die Zukunft der Region Coburg als
Ort für Innovation und Bildung, des wirtschaftlichen Erfolges und des
gesellschaftlichen Zusammenhaltes für die nächste Dekade sichern.
§
Insgesamt ist es ganz entscheidend, dass der Freistaat Bayern die in der Region eingeleiteten,
strategischen Entwicklungsprozesse in der Hochschul- und Regionalentwicklung Coburgs inhaltlich mitträgt und auch finanziell ermöglicht.
Der Kreistag Coburg, der Stadtrat zu Coburg und die IHK zu Coburg unterstützen in diesem Zusammenhang
ausdrücklich die Anmeldungen der Hochschule Coburg zum Doppelhaushalt 2021/2022
des Freistaats Bayern. Hierzu zählt insbesondere die Anmeldung der
zukunftsweisenden großen Baumaßnahme MINT-Quartier am Standort Coburg.
In diesem Sinne werden alle Möglichkeiten der Unterstützung ausgeschöpft,
um die Finanzierung dieser Zukunftsprojekte abzubilden und zu sichern. Der gemeinsame Einsatz der Region und ihrer Vertreter*innen auf
übergeordneter Ebene (v.a. Landtag, Bundestag) bei der Bayerischen Staats- und
der Bundesregierung wird in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung sein.
§ Der Kreistag Coburg, der Stadtrat zu Coburg und die IHK zu Coburg werden die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg mit der Zielsetzung konsequent
fortführen, den im Bayerischen Hochschulgesetz verankerten Auftrag der
Hochschulen für angewandte Wissenschaften aktiv und erfolgreich in der Region
Coburg umzusetzen: Für die Regionalpartner der Hochschule bleibt es Ziel, dass die Hochschule Coburg
anwendungsbezogene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben am Wirtschaftsstandort
Coburg weiterhin erfolgreich durchführt.
§ Der Kreistag Coburg, der
Stadtrat zu Coburg und die IHK zu Coburg sehen in aktiver Partnerschaft die zwingende Notwendigkeit der laufenden
Weiterentwicklung, Erneuerung und den Ausbau der Hochschule Coburg, damit
der Hochschulstandort Region Coburg und mit ihm der gesamte Wirtschafts- und
Industrieraum Coburg Stadt und Land auf Dauer stark bleiben.
§ Dabei wollen der Kreistag
Coburg, der Stadtrat zu Coburg und die IHK zu Coburg, dass sich die Hochschule
Coburg als Einrichtung für angewandte Wissenschaften in ihrer
Profilentwicklung, wo immer möglich,
weiterhin an den Stärken des heimischen
Wirtschaftsraumes ausrichtet.
Den wirtschaftlichen Schwerpunkten folgend sollten Infrastrukturen einer Technischen Hochschule weiterhin ausgebaut
und deren Charakteristika in Coburg weiter umgesetzt werden.
§ Der Kreistag Coburg, der
Stadtrat zu Coburg und die IHK zu Coburg stehen der Hochschule Coburg in ihren strategischen Entwicklungsprozessen weiterhin
und in jeder Phase partnerschaftlich und
gesprächsoffen zur Seite.
Dies gilt im Rahmen der Möglichkeiten auch in Bezug auf die
Identifizierung, Planung und Realisierung angemessener Entwicklungsflächen bzw.
-räumlichkeiten in der Region Coburg Stadt und Land. Als wichtig erachten der
Kreistag / der Stadtrat / die IHK zu Coburg die regelmäßige Abstimmung über die
Erarbeitung und kontinuierliche
Fortschreibung möglichst konkreter Flächenbedarfe der Hochschule Coburg für
die jeweiligen Entwicklungsprojekte.
§ Der Kreistag Coburg, der
Stadtrat zu Coburg und die IHK zu Coburg bekennen sich zur Hochschulregion
Coburg als Kooperationsraum der Hochschule Coburg. Zu ihr zählen im Zentrum die
Stadt und der Landkreis Coburg (Kernfunktionen, zentrale Einrichtungen und
Leuchtturmprojekte) sowie die angrenzenden Nachbarlandkreise und die Region
Oberfranken/Süd-Thüringen. Im Rahmen eines partnerschaftlichen Miteinanders
legen der Stadtrat zu Coburg, der Kreistag Coburg und die IHK zu Coburg einen
besonderen Wert auf verstärkte Netzwerk-
und Transferaktivitäten sowie weitere, in die Region positiv wirkende Kooperationsprojekte der Hochschule Coburg
mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft in Stadt und Landkreis Coburg.
Die dieser Resolution zugrundeliegenden profilbildenden Zukunftsprojekte der Hochschule Coburg beschreiben insofern die nächste wichtige Etappe einer gemeinsamen, strategischen Hochschul- und Regionalentwicklung in der
Region Coburg.
Sachverhalt:
Der Landkreis Coburg bildet zusammen mit der Stadt Coburg und den benachbarten Landkreisen einen starken Wirtschaftsstandort. Diese Stärke ist Ergebnis einer Entwicklung über viele Dekaden, in denen die Unternehmen im Landkreis Coburg mit entsprechenden Innovationen einen Strukturwandel aktiv und positiv gestaltet haben. Im Rahmen der Prozesse ist es ein entscheidender Standortvorteil, eine aktive und anwendungsorientierte Hochschule vor Ort zu haben. Dementsprechend wichtig ist es, dass der Landkreis Coburg die Partnerschaft mit der dynamischen Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg pflegt und auch nach Möglichkeit weiter konsequent ausbaut.
Die Hochschule Coburg muss und soll sich positiv
weiterentwickeln: Es ist entscheidend, dass sie ihre Attraktivität für
Studenten, Professoren und Lehrende sowie für die Unternehmen vor Ort beibehält
und im zunehmenden Wettbewerb der Hochschulstandorte auch steigert, indem sie
sich fortwährend strategisch neu aufstellt.
Wichtig ist der Kreispolitik, dass auch der Landkreis Coburg als strategisch wichtiger Partner der Hochschule Coburg wahrgenommen wird. Die Hochschule Coburg hat insofern auf eine positive Entwicklung des Landkreises Coburg maßgeblichen Einfluss.
Mit einem Bekenntnis bzw. einem klaren Beschluss des Kreistages und einer dahinter stehenden, gelebten Unterstützung signalisieren der Landkreis Coburg und seine Partner der Hochschule Coburg nach außen wahrnehmbar und vor allem auch auf höheren Ebenen des Freistaates Bayern nachvollziehbar, dass die konsequente Weiterentwicklung der Hochschule Coburg ein zentrales Anliegen des Landkreises und der der gesamten Region Coburg darstellt.
Vor diesem Hintergrund wurde in mehreren Abstimmungsrunden die folgende Resolution von Landkreis und Stadt Coburg sowie der IHK zu Coburg zum Ausbau des Hochschulstandorts Coburg entwickelt.
RESOLUTION STADT UND
LANDKREIS COBURG SOWIE
IHK ZU COBURG ZUM AUSBAU DES HOCHSCHULSTANDORTS COBURG
I.
PRÄAMBEL
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg trägt als renommierte Bildungs- und Forschungs-einrichtung entscheidend zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Coburg
bei, dessen Stärke vor allem in der produzierenden / verarbeitenden Industrie
und in dem Dienstleistungs-/Finanz- und Versicherungssektor liegen. Sie setzt durch die Vielfalt ihrer Lehr-, Forschungs- und Transferaktivitäten sowie die Kreativität ihrer Studierenden sowie des Lehrpersonals wegweisende Impulse für die Zukunft und definiert wissenschaftsbasierte Lösungsansätze für vielfältige gesellschaftliche Herausforderungen. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung von Wohlstand, Innovationskraft und wirtschaftlicher Stärke am Standort und in der Region.
Fächerübergreifendes Denken, strukturell verankerte interdisziplinäre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung, intensiver Wissens- und Ideentransfer, ganzheitliche Förderung des einzelnen Menschen als künftige Fachkraft sowie als kritischen Bürger prägen das Profil der
Hochschule Coburg. Dies ist Voraus-setzung für eine erfolgreiche
Auseinandersetzung in Lehre, Forschung und Transfer mit den größten
Frage-stellungen und Megatrends unserer Zeit. Die Hochschule fungiert somit als
Nucleus für Innovationen und regionaler Trendsetter. Mit dem klaren
Anwendungsbezug ihrer Fakultäten ist sie impulsgebend. Sie kann Entwicklungen in Gesellschaft und Unternehmen anschieben und gewährleistet hierüber, dass das Coburger Land immer am Puls der Zeit bleibt.
Der Anstieg der Studierenden im letzten
Jahrzehnt, insbesondere in den MINT-Fächern, sowie die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule auf bayerischer und nationaler Ebene als praxisnahe Innovationsschmiede in Lehre, Forschung und Transfer unterstreichen die Schlüsselrolle der Hochschule Coburg für die Zukunftssicherung des Wirtschafts- und
Lebensstandorts Coburg Stadt und Land. Die Auszeichnung mit dem Genius Loci Preis 2019 für Lehrexzellenz seitens
des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft und die Zuweisung von zwei
KI-Professuren im Rahmen des KI-Wettbewerbs
des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst im Jahr 2020
belegen nachdrücklich diese positive Entwicklung.
Mit mehr als ca. 5.500
Studierenden und 1.500 Erstsemestern am Standort im Wintersemester 2019/20,
über 1000 Absolventen im Studienjahr 2019/2020, 123 Professorinnen und
Professoren in sechs Fakultäten, drei HRK-Forschungsschwerpunkten, sieben
Forschungsinstituten und 350 Beschäftigten im wissenschaftlichen und
nichtwissenschaftlichen Bereich ist die Hochschule Coburg Aushängeschild für
die Bildungs- und Innovationslandschaft
in Stadt und Landkreis Coburg sowie der gesamten umliegenden Region bis
nach Kronach und Lichtenfels und stellt zudem auch eine wichtige
Wirtschaftskraft dar.
Die Hochschulstadt
Coburg, der Landkreis Coburg und die IHK zu Coburg als Stimme der gewerblichen
Wirtschaft stellen sich mit dieser Resolution hinter der weiteren Entwicklung der Hochschule Coburg und sichern im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten die
konstruktive Unterstützung bei diesem Entwicklungsprozess zu. Dabei geht es vor
allem um folgende Zukunftsprojekte:
II.
ZUKUNFTSPROJEKTE DER HOCHSCHULE COBURG
Seit einiger Zeit erlebt
die Hochschule einen Innovationsschwung,
der zur Definition zahlreicher Zukunftsprojekte am Standort Coburg und im sogenannten „Innovationsdreieck“ (Stadt und
Landkreis Coburg sowie Landkreise Kronach und Lichtenfels) geführt hat. In
Bezug auf die Technologieregion Coburg (Stadt
und Landkreis) sind folgende profilbildende Projekte zu erwähnen, für deren
Finanzierung die Hochschule entsprechende Mittel für den Doppelhaushalt
2021/2022 des Freistaats Bayern angemeldet hat:
§ Entwicklung eines MINT-Quartiers
Der deutliche Anstieg der Studierenden sowie das sprunghafte Wachstum der
Forschungsaktivitäten im letzten Jahrzehnt, insbesondere in den MINT-Fächern, erfordern neue
Räumlichkeiten anstelle von den veralteten Gebäuden der drei technischen
Fakultäten der Hochschule zur Entwicklung eines zukunftsträchtigen MINT-Quartiers. Die bisherige Projektplanung sieht dafür eine Fläche von 16.000 m² und einen Realisierungszeitraum von ca. zehn Jahren vor, der mit einer entsprechenden jährlichen Tranche in Höhe von ca. 15 Mio. € (Gesamtfinanzvolumen von ca. 160 Mio. €) umgesetzt werden soll. Geplant ist, dass die Gebäude und Räumlichkeiten des neuen MINT-Quartiers die neuesten innen- und außenarchitektonischen Anforderungen an Interaktionsmöglichkeiten, Transparenz, Kreativitätsförderung und
Arbeitsplatzgestaltung berücksichtigen und dass sie die Anwendung von
Blended-Learning-Formaten sowie die Hybridisierung zwischen Forschungs- und
Lehr-/Lernflächen möglich machen.
Das MINT-Quartier
am Standort Coburg ist von fundamentaler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule in strategischen Bereichen. Und
der Industriestandort Coburg Stadt und
Land mit seinen Schwerpunkten im Bereich Automotive, Maschinenbau,
Kunststoffverarbeitung und Verpackung pro-fitiert in besonderer Weise in seiner
wirtschaftlichen Entwicklung von der Karriereschmiede
Hochschule Coburg im MINT-Bereich.
§ Prinz Albert Campus
Die Umwandlung des
ehemaligen Coburger Schlachthof- und Güterbahnhofareals in den kreativen
Innovationshub der Stadt Coburg und für die gesamte umliegende Region ist ein Ziel, das Hochschule, Stadt, Landkreis und IHK gleichermaßen am Herzen liegt. Zu diesem Zweck hat die
Hochschule im Jahr 2019 im engen Aus- tausch mit zahlreichen Partnern aus der
lokalen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik die Vision Prinz Albert
Campus entworfen. Dieses Zukunftskonzept sieht vor, dass sich in diesem innenstadtnahen Entwicklungsgebiet ein weit
ausstrahlendes Transfer- und
Kulturterminal der Hochschule Coburg entwickelt mit Kooperationsräumen für Kreative und Zukunftsgestalter, einem Ort der Begegnung und des Mitmachens so- wie einem Forum für den Wissenschaftsdialog. Die dort angedachten Hochschulfunktionen sind besonders transferstark, dialogorientiert und fakultätsübergreifend.
Sie widmen sich aktuellen Problemstellungen in Wirtschaft und Gesellschaft und entwickeln Antworten auf richtungsweisende Zukunftsfragen. Es handelt sich bspw. um folgende
Funktionen und Programme:
a.
CREAPOLIS als offene Werkstatt für alle Macher und Kreativen und Haus der Disruption, des Experimentierens und Vernetzens;
b.
ein Interdisziplinäres Anwendungszentrum für Zukunftsfragen, das auf der Basis von 5G-Technologien an den Anwendungsszenarien von Zukunftsthemen wie bspw. Virtualität, Human Enhancement, Human
Augmentation und Transhumanismus, Mixed Reality, Teleintensivmedizin oder Soziale Robotik gemeinsam
mit den Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft interdisziplinär
zusammenarbeitet;
c.
ein neues Co-Thinking-Space für
Masterabsolvent*innen und Doktorand*innen, das gemeinsam mit dem
Co-Working-Space von Zukunft.Coburg.Digital und dem CREAPOLIS-Makerspace den
multidirektionalen Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
und das gezielte Recruiting von akademischen Fachkräften forciert;
d.
flexible Entwicklungsflächen
für FuE-Aktivitäten oder neue transferstarke Studiengänge.
Das Projekt CREAPOLIS wird seine neue Heimat in der ehemaligen Kühlhalle 9
am Coburger Schlachthof- gelände finden, das hierfür aktuell von der Stadt
Coburg aus eigenen Mitteln ausgebaut wird.
Die Hochschule
arbeitet an der Konkretisierung der Raum- und Ausstattungsbedarfe für die
Projekte b), c) und d), deren Realisierung die nächste Entwicklungsstufe
darstellt. Multilokale Lösungen im
gesamten Coburger Land (z.B. in Bezug auf die Themen der Virtualität und
der prädiktive Wartung bzw. der digitalen Fertigungsanlagen) und vor allem mit
Blick auf die neuesten Entwicklungen am Standort Rödental durch das Digitale Gründerzentrum sind in den neuesten Planungen der Hoch- schule berücksichtigt.
§ KI-Kompetenzzentrum
Die Hochschule Coburg war im Jahr 2020 im Wettbewerb um Professuren für Künstliche Intelligenz im Rahmen der bayerischen Hightech Agenda erfolgreich. Künftig
wird es daher an der Hochschule Coburg im Bereich der versicherungswissenschaftlichen
Forschung und Lehre eine Professur zu „Explainable
and Responsible Artificial Intelligence in Insurance“ geben. Die zweite
Professur beschäftigt sich mit „Data
Stream Mining“. Die Hochschule will diese Chance nutzen, um mit den
Professuren über eine Fakultätszugehörigkeit der Professor*innen hinaus ein
wahrnehmbares Leuchtturmcluster bzw.
Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz an der Hochschule zu schaffen, da sich in allen Fakultäten Kompetenzen zum Thema KI finden.
Diese beiden Professuren
werden voraussichtlich im Jahr 2021 besetzt werden. Insofern sind angemessen
ausgestattete Räumlichkeiten für die Forschungs- und Transferaktivitäten der
neuen Professuren und des an- gedachten Kompetenzzentrums von besonderer Bedeutung.
Hierzu wird aktuell an der Konkretisierung der Raum- und Ausstattungsbedarfe
gearbeitet.
Optionen ergeben sich auf dem Prinz
Albert Campus (siehe oben) genauso wie im Victoria Innovations- und Technologiepark in Rödental, wo sich mit Projekten, wie der Gründerinitiative Zukunft.Coburg.Digital, ein Digitales Gründerzentrum des Freistaates Bayern etabliert.
Der Hochschule
stehen im gesamten Wirtschaftsraum Coburg multilokale Lösungen für ihre
Transferaktivitäten in den benannten Zukunftsfeldern zur Verfügung, über die maßgeschneidert das gesamte Coburger Land gestärkt wird.
§ Gründung einer
neuen Fakultät „Ganzheitliche Gesundheitswissenschaften“
Basierend auf der
vorhandenen einschlägigen Expertise in Lehre und Forschung in den Bereichen der
Gesundheitsförderung und der Bioanalytik bemüht sich die Hochschule Coburg seit zwei Jahren um den Auf- bau eines neuen, interdisziplinär gedachten Zukunftsclusters „Gesund Leben“. Damit will die Hochschule Coburg
proaktiv auf die Fragestellungen der Akademisierung
der Pflege- und Gesundheitsberufe, der Erschließung neuer Wege und Lösungen in der Integration zwischen Hightech und
ganzheitlicher Gesundheitsförderung und letztlich der Schließung einer
Bildungslücke in Oberfranken und Nordbayern eingehen. Die Hochschule hat auch die ersten Schritte für die Gründung einer neuen Fakultät „Ganzheitliche Gesundheitswissenschaften“ eingeleitet. Angemeldet für den Doppelhaushalt 2021/2022 sind Ressourcen für die Einführung eines Bachelorstudienganges „Hebammenkunde“ sowie eines primärqualifizierenden Pflegestudienganges. Pro Studiengang
sind Personalkosten in Höhe von jeweils
0,75 Mio. € p.a. beantragt.
Diese Studiengänge
werden der erste Nukleus für weitere
Entwicklungsstufen darstellen, die die Einführung von Studiengängen wie
u.a. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie vorsehen.
§ Designstandort Coburg:
Einführung eines dualen Bachelorstudiengangs „Bauerhalt
und historische Werktechnik“
Dieser Studiengang
wurde gemeinsam mit der Handwerkskammer
Oberfranken und der Otto-Friedrich-
Universität Bamberg konzipiert und wird Pionierarbeit in der Konzeption von hybriden Modellen zwi- schen Theorie und
Praxis leisten. Inspiriert von der klassischen „Dombauhütte“ und dem Konzept des
gemeinsamen, interaktiven Arbeitens aller beteiligten Gewerke und Expert*innen,
will der Studiengang den Graben zwischen Handwerk und Hochschulausbildung überbrücken. Dafür hat die Hochschule Perso- nalkosten in Höhe
von 0,37 Mio € p.a. beantragt.
Eine Finanzierung
des Projekts wird einerseits als Stärkung und Potenzierung der Marke „Designstandort Coburg“ wirken,
andererseits als Beschleuniger für die Entwicklung
des Prinz Albert Campus, denn der Studiengang lässt sich in das angedachte Transfer- und Kulturterminal im
nördlichen Teil des Areals bestens
einfügen.
§ Interdisziplinäres
Lehrangebot und individuelle Förderung
Wie der Erhalt des
Genius Loci Preises für Lehrexzellenz
2019 deutlich bewiesen hat, konnte die Hoch- schule Coburg im letzten
Jahrzehnt eine deutschlandweit anerkannte Expertise in der Lehre aufbauen, die auf die Grundprinzipien des fächerübergreifenden Denkens, der
strukturell verankerten interdisziplinären
Zusammenarbeit sowie der ganzheitlichen
Förderung des Einzelnen setzt.
Zum Erhalt und zur
Weiterentwicklung dieser Profilmerkmale nach dem Ende des Bund-Länder-Programms
„Qualitätspakt Lehre“ hat die Hochschule Personalkosten
in Höhe von ca. 1,2 Mio. € p.a. beantragt.