Sitzung: 17.09.2020 Kreistag
Der Vorsitzende verliest die
Anfrage von Kreisrätin Dagmar Escher und die dazugehörige Antwort der
Verwaltung
Anfrage von Kreisrätin Dagmar Escher vom 15.09.2020 -
Schülerbeförderung
Die Anfrage hat folgenden Wortlaut:
„Die Neue Presse vom 09.09.2020 berichtete
auf Seite15 über den Schulstart.
Es wurde berichtet, das Corona
bedingt, Menschenansammlungen vermieden oder entzerrt werden sollen. Der
Freistaat Bayern habe die Bezahlung von Zusatzbussen zugesichert. Frau Nehring,
Nahverkehrsbeauftragte wird zitiert: Aber diese Förderung bedeutet nicht, dass
zusätzliche Busse auch in Coburg unterwegs sein werden. Das ist einfach nicht
zu gewährleisten. Die Förderung kommt an dieser Stelle an ihre Grenzen. Grund
seien die begrenzten Kapazitäten an Fahrzeugen und Fahrern.
Heute früh habe ich über Bekannte
erfahren, das nach deren Wissen das Busunternehmen Hügle, Rossach, Busse auf
dem Hof stehen hat, die derzeit nicht genutzt werden. Zudem wären drei Fahrer
der Firma in Kurzarbeit. Eine ähnliche Situation gebe es bei einem
Busunternehmen in Ahorn.
Es entzieht sich meiner Kenntnis,
ob diese Aussagen zutreffen. Bitte nehmen Sie am Donnerstag Stellung, ob der
dargestellte Sachverhalt so zutrifft.
Wenn ja, warum werden die genannten
Kapazitäten nicht für die Schülerbeförderung genutzt?“
Antwort:
Mit Schreiben vom 03.09.2020 hat
der Bayerische Landkreistag über den Kabinettsbeschluss vom 01.09.2020
informiert, dass 100 % der Kosten für Verstärkerfahrten im Schülerverkehr
(öffentlich und freigestellt) übernommen werden. Die finale Förderrichtlinie
liegt seit 08.09.2020 vor. Für den Landkreis Coburg stehen dabei bis zu den
Herbstferien maximal 56.811 Euro zu Verfügung, die entweder über eine
Tagespauschale in Höhe von 300 Euro oder 4 Euro netto pro Kilometer abrechnet
werden kann.
Unabhängig von der Kostenübernahme
durch den Freistaat, hat Dennis Flach bereits am 26.08.2020 die OVF
aufgefordert, so viele zusätzliche Kapazitäten für den Schülerverkehr
bereitzustellen wie möglich.
Momentan sind im Landkreis Coburg
zwei Verstärkerbusse unterwegs. Auf der Linie von Weitramsdorf nach Coburg und
von Weidhausen über Sonnefeld nach Neustadt b. Coburg (jeweils am Morgen und am
Nachmittag).
Das Kontaktieren und die
Beauftragung von (Reise-)Busunternehmen laufen über die OVF im Rahmen des
Verkehrsvertrags. Eine Beauftragung über die Verwaltung würde eine
zeitaufwendige Ausschreibung und Vergabe nach sich ziehen, da die genannten
Richtlinien die Einhaltung die Einhaltung von Vergabe- und Haushaltsrecht
fordern.
Der Landesverband Bayerischer
Omnibusunternehmen (LBO), der insgesamt 650 Busse in ganz Bayern an die
Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger vermittelt, wurde seitens der Verwaltung
angefragt. Die Anfrage ergab, dass es noch drei freie Busse im Landkreis Coburg
gibt. Ein Unternehmen in Neustadt b. Coburg und eines in Lichtenfels. Diese
Information wurde ebenfalls an die OVF mit der Bitte um Kontaktaufnahme
weitergegeben. Sofern es noch weitere Kapazitäten gibt, wird die Verwaltung die
genannten Unternehmen zur Prüfung an die OVF weitergeben, damit weitere
Verstärkerbusse im Landkreis Coburg unterwegs sein können.
Im Normalbetrieb sind aus dem
Landkreis nach Coburg 24 Busse im Einsatz und 10 in Richtung Neustadt b.
Coburg, um hier eine deutliche Entzerrung der Besetzung sicherstellen zu
können, wäre letztlich fast die doppelte Anzahl von Fahrzeugen erforderlich.
Dafür stehen keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung. Darauf hat sich die
Aussage von Marita Nehring im dem zitierten Zeitungsbericht bezogen.
Bereits im Schreiben des
Kultusministeriums vom 23.04.2020 wird darauf verwiesen, dass ein
Mindestabstand von 1,50 m im ÖPNV regelhaft nicht gewährleistet werden kann.