KoKi ist ein
Förderprogramm des Freistaates Bayern, an dem der Landkreis Coburg seit 2009
teilnimmt. Zwischenzeitlich ist KoKi flächendeckend in Bayern implementiert.
Bei diesem
Förderprogramm handelt es sich um einen niedrigschwelligen, frühzeitigen und
einzelfallbezogenen Ansatz um Familien zu erreichen, und passende Angebote aus
dem Gesundheits-, Bildungs- und Jugendhilfebereich zu vermitteln.
Die bestehende
Anlaufstelle ist eine bekannte Institution und wird sowohl von Familien als
auch Fachkräften rege genutzt.
Im vergangenen Jahr
fanden 146 Erstkontakte zu Familien statt. Die Themen und Fragestellungen haben
dabei ein breites Spektrum an Fragen zum Elterngeld über Betreuungsangebote,
die Ernährung und adäquate Bekleidung eines Säuglings, bis hin zur
Unterstützung von Eltern mit Schreibabys. Die Kontakte kommen in der Regel über
einen Netzwerkpartner aus dem Bereich der Jugendhilfe, der frühkindlichen
Bildung, dem Jobcenter, der Schwangerenberatung oder dem ASD zustande, können
persönlich oder telefonisch, einmalig oder auch über einen längeren Zeitraum
stattfinden.
In 25 Fällen war
die Inanspruchnahme weitergehender Hilfen oder Entlastungen erforderlich (z.B.
Suchtberatung, Kinderbetreuung). Hier erfolgte eine Weitervermittlung an die
entsprechenden Netzwerkpartner.
In weiteren 10 Fällen der o.g. Erstkontakte
konnte eine Frühe Hilfe durch eine FGKiKp (Familien-, Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegerin) vermittelt werden. Der Einsatz dieser spezifisch
qualifizierten Fachkraft in Familien ist während der Schwangerschaft bis hin
zum 3. Lebensjahr des Kindes möglich und wird aus Mitteln der Bundesstiftung
Frühe Hilfen gefördert. Der Landkreis Coburg erhält dafür jährlich ca. 32.000
€.
Seinen Ursprung hat
die Bundesstiftung Frühe Hilfen in der Verpflichtung des Bundes, im Rahmen des
Gesetzgebungsverfahrens zum Bundeskinderschutzgesetz, Mittel für Netzwerke,
Familienhebammen und den Einsatz Ehrenamtlicher zur Verfügung zu stellen.
Eine gute und effektive Einzelfallhilfe der KoKi-Stelle, der dabei
formulierte familienbezogene Ansatz, ist ohne ein funktionierendes und breit
gefächertes Netzwerk undenkbar.
Oberstes Ziel ist
es, alle Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten vor Ort zur bestmöglichen
Unterstützung junger Menschen und ihrer Familien zu bündeln. Das gemeinsam mit
der KoKi Stadt Coburg aufgebaute Netzwerk
Frühe Hilfen wird stetig weiterentwickelt. Hier wird besonders darauf
geachtet, gemeinsame Standards mit den Netzwerkpartnern zu vereinbaren.
Im
Netzwerk kommt den KoKi-Fachkräften aus dem Landkreis und der Stadt Coburg eine
koordinierende Funktion zu. Dabei arbeiten sie eng mit der sogenannten
Steuerungsgruppe – Vertretern des Netzwerkes aus den verschiedenen Professionen
als Multiplikatoren – zusammen. Einmal im Jahr wird eine Fachveranstaltung, das
Netzwerktreffen, zu Themen aus dem Bereich Frühe Kindheit organisiert. Diese
Veranstaltung stößt auf großes Interesse und es nehmen kontinuierlich ca. 150
Fachkräfte daran teil. Das dabei aufgegriffene Themenspektrum reicht von „Eltern
mit psychischen Erkrankungen und ihre Kinder“ bis hin zum Umgang mit milieuspezifischen
Rollenbildern „Gute Mutter“ – „Guter Vater“.
Am 09.10.2019 widmet sich das diesjährige große Netzwerktreffen dem Humor und
der Kreativität im erzieherischen Alltag. Dazu wurde als Referent Siegfried
Steiger, 1.
Vorsitzender der deutschen Janusz-Korczak-Gesellschaft und Gründer und Leiter
des Experimentellen Theaters Günzburg als Referent gewonnen werden. Die Einladung
dazu ist der Anlage 1 zu entnehmen.
Neben einem fachlichen Input bietet jedes Netzwerktreffen für die
Fachkräfte auch Zeit und Raum sich auszutauschen, Neue(s) kennenzulernen,
schlicht: zu „netzwerken“.