Bisher hat der
Landkreis Coburg sein Auftausalz über Angebotseinholungen selbst beschafft. Da
es sich hierbei um eine Liefer- und Dienstleistung mit einer Wertgrenze über
50.000 € handelt, ist die Salzbeschaffung zukünftig im Zuge einer beschränkten Ausschreibung
zu erledigen. Dazu wären umfangreiche Vergabeunterlagen zu erstellen und in der
Ausschreibung vor allem die äußert schwer einzuschätzende Nachbeschaffung im
Winter für die Kalkulation der Anbieter exakt zu definieren. Bei
überdurchschnittlichen harten Winterperioden ist die in der Salzhalle der
Straßenmeisterei gelagerte Menge von 1.800 t nicht ausreichend, trotzdem muss
zur Aufrechterhaltung des Winterdienstes ausreichend Auftausalz zur Verfügung
stehen. Bisher wurde das mit zwei verschiedenen Lieferpreisen für Frühjahrs-
und Winterbezug abgedeckt, wobei beim Winterbezug wegen der dann bundesweit
hohen Nachfrage, wenn überhaupt, eine zeitlich nur sehr verzögerte Anlieferung
erfolgte.
Um sich die
zeitaufwändige und vertragsrechtlich komplizierte Ausschreibung zu ersparen,
hat die Verwaltung die Möglichkeit wahrgenommen, sich an der zentralen
Salzbeschaffung der Autobahndirektion Nordbayern zu beteiligen. Dies nutzen
auch die Landkreise Hof, Bayreuth, Kulmbach und Lichtenfels sowie die Staatlichen
Bauämter Bayreuth und Bamberg. Wegen der sehr viel höheren Bezugsmenge wird für
die erforderlichen 1.000 t Salz zur Auffüllung des Lagerbestandes in der
Salzhalle ein deutlich günstigerer Bezugspreis erwartet. Hier wird von einer
Einsparung von etwa 10 €/t ausgegangen (2018 LRA = 54,95 €/t, ABD 2018 = 45,00
€/t).
Um den sonst
üblichen Winterbezug (LRA 2018 = 72,50 €/t) bei zukünftigen Extremwintern zu
umgehen, werden über die Kapazität der Salzhalle hinaus weitere 500 t
Auftausalz bezogen und in einem Gemeinschaftslager bei der Firma Schott in
Kulmbach vorgehalten. Hierbei fallen zusätzlich zum Bezugspreis noch
Einlagerungsgebühren, Lagergeld, Wiederverladungs- und Transportkosten in Höhe
von ca. 14,80 €/t an. Somit ist auch hier von einer Einsparung von ca. 12 €/t
gegenüber dem Winterbezug zu rechnen. Darüber hinaus gewinnt der Landkreis die
zusätzliche Sicherheit, bei Bedarf im Winter auch kurzfristig Auftausalz in die
Salzhalle einlagern zu können.
Der Bezug von Salz
erfolgt über HHSt 0.6500.5135 im Verwaltungshaushalt. Bei den vorgesehenen
Bezugsmengen ist von einem Gesamtbetrag in Höhe von ca. 89.000 € auszugehen. Da
im Winterdienst ausreichend Deckungsmittel vorhanden sind, hat der Landrat
sowohl die zur Abwicklung des Vergabeverfahrens durch die ABD erforderliche
Vollmacht erteilt als auch die Vereinbarung mit der Firma Schott zur
Einlagerung von Streusalz in das Zentrallager Kulmbach unterschrieben. Beide
Vertragsunterlagen gelten jeweils nur für ein Jahr und sind bei weiterem Bedarf
jeweils neu zu vereinbaren.