Sachverhalt:

 

Unter dem Titel „Gemeinsam für mehr Lebensqualität“ wurden Mitte des Jahres 2016 die Ergebnisse des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts für den Landkreis Coburg veröffentlicht (gem. Art. 69 AGSG). Dieses Konzept dient als Grundlage und Zielrichtung der Seniorenarbeit im Landkreis Coburg und damit zur Entwicklung bedarf- und bedürfnisgerechter Strukturen für mehr Lebensqualität und Selbstbestimmung im Alter. Aus der Analyse der zehn Handlungsfelder resultierten insgesamt 73 Handlungsempfehlungen. Im Oktober 2016 legten sich die Seniorenvertreter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden auf 26 Schwerpunkte für die Umsetzung fest.

Im Handlungsfeld „Präventive und gesellschaftliche Angebote“ wurden folgende Schwerpunkte herausgestellt und den Umsetzungsebenen zugeordnet:

 

Handlungsfeld „Präventive und gesellschaftliche Angebote“

Mobilität zur besseren Erreichbarkeit von Angeboten und alternative Fahrdienste fördern

Voneinander Lernen

Förderung der Gesundheit von Hochbetagten

LK-Thema

Etablierung und Ausbreitung von präventiven und gesellschaftlichen Angeboten

LK-Thema

Quelle: Landratsamt Coburg. Priorisierung der Handlungsempfehlungen des seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes. Okt. 2016

 

Angebote mit präventiven und gesellschaftlichen Charakter zielen auf eine ganzheitliche Gesundheitsförderung, die körperliche, psychische und kognitive Gesundheit vereint. Gesellschaftliche Teilhabe und Gesundheit sind eng miteinander verwoben. Zum einen wirkt sich die soziale Einbindung positiv auf das psychische Wohlbefinden aus, zudem bieten präventive Angebote die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe.[1]

Die präventiven und gesellschaftlichen Maßnahmen sollen ein selbstbestimmtes und weitgehend selbstständiges Leben im Alter ermöglichen.

 

Stand der Umsetzung der Handlungsempfehlungen

 

Häuslichen Hilfen

Das Konzept der Häuslichen Hilfen startete bereits im Jahr 2004 in Rödental und wurde in den Folgejahren von einigen kreisangehörigen Städten und Gemeinden ebenfalls umgesetzt. Die ehrenamtlichen und ausgebildeten Mitarbeiter der „Häuslichen Hilfen“ helfen älteren Menschen, so lange wie möglich selbstständig zu Hause zu bleiben. Mittlerweile wurde das System der „Häusliche Hilfen“ auf solide organisatorische Beine gestellt und auch inhaltlich weiterentwickelt. Der ganzheitliche Ansatz umfasst die Versorgung in der Wohnung, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Verhinderung von Stürzen durch Mobilitätstraining. Seit diesem Jahr gibt es die Häuslichen Hilfen in 15 Gemeinden.

 

Nachstationäre Hausbesuche

Die nachstationären Hausbesuche knüpfen an dem Konzept der Häuslichen Hilfen an. Direkt nach einem Klinikaufenthalt kümmern sich die Ehrenamtlichen um die alten Menschen. Sie erledigen das Notwendigste und bieten bei Bedarf Sturztraining an. Dieses deutschlandweit einzigartige Angebot bieten bereits sieben landkreisangehörige Kommunen als freiwillige Leistung an.

 

Vorträge und Kurse

Unter dem Motto „sicherer Umgang mit dem Rollator“ begann in diesem Jahr eine Serie an Rollatorkursen im Landkreis Coburg. Gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden und einem Sanitätshaus bietet der Landkreis Coburg Schulungen an, die technisches Wissen und die sichere Fortbewegung mit dem Rollator vermitteln. Auf ebenso große Resonanz wie die Rollatorkurse stoßen die Veranstaltungen und Vorträge zu unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel seniorengerechtes Wohnen oder gesunde Ernährung und Bewegung im Alter.

 

Service und Unterstützung für die kommunale Seniorenarbeit

Bereits jetzt können Seniorinnen und Senioren den noch kleinen Bücherbestand der Seniorenbibliothek im Landratsamt nutzen und für die Veröffentlichung von speziellen Seniorenthemen in den kommunalen Mitteilungsblättern kann auf eine Sammlung von ausformulierten Artikeln zugegriffen werden. Der Landkreis Coburg startet mit der verstärkten Unterstützung der Seniorenarbeit zur Durchführung von Angeboten vor Ort.

Zukünftig wird beispielsweise eine Liste bereitgestellt, mit der Seniorenvertreterinnen und Seniorenvertreter einfach und schnell Themen und Referenten für Vorträge vor Ort finden. Bei der Durchführung von Veranstaltungen wie Kinoabenden, Seniorenfasching oder anderen Aktivitäten soll ein entsprechender Materialbestand die Umsetzung ermöglichen.

 

Bei der Realisierung der Handlungsempfehlungen handelt es sich um einen nicht abgeschlossenen Prozess, bei dem fortwährend neue Konzeptideen entstehen und sich die Angebotsstruktur ständig weiterentwickelt. 

 

 

 

 

 



[1] Landratsamt Coburg. Gemeinsam für mehr Lebensqualität – Seniorenpoltisches Gesamtkonzept für den Landkreis Coburg. Coburg, 2016