Vorbehaltlich der Bereitstellung der Mittel durch den Kreistag stimmt der Ausschuss für Jugend und Familie der Erhöhung des jährlichen Zuschusses an das Blaue Kreuz Diakoniewerk mildtätige GmbH, Beratungsstelle Coburg von 11.130 € auf 16.900 € zu.
Sachverhalt:
Das Blaue
Kreuz Diakoniewerk mildtätige GmbH mit seiner Beratungsstelle Coburg ist Träger
suchtpräventiver Angebote für die Stadt und den Landkreis Coburg. Außerdem
stellt der Träger die Beratung suchtabhängiger und –gefährdeter Kinder, Jugendlicher
und junger Erwachsener –der Zielgruppe des SGB VIII- sicher.
In 2018
wurde in mehreren Gesprächen mit dem Träger eine Analyse der Angebote und der
Fallzahlen vorgenommen, da der Träger mitgeteilt hatte, dass aus seiner Sicht die
Finanzierung nicht ausreichend sei.
Die vorgelegten statistischen Erfassungen belegten,
dass in den zurückliegenden Jahren eine kontinuierliche Zunahme der Fallzahlen
stattgefunden hat. Im Vergleich zu 2014 haben 2017 ca. 40 % mehr junge Menschen
zwischen 12 und 27 Jahren die Beratung des Blauen Kreuzes in Anspruch genommen:
So sehr an dieser
Entwicklung das Problem abzulesen ist, dass das Thema Sucht eine weitere
altersmäßige Ausweitung auch auf Kinder erfahren hat und die Bedeutung von
Suchtmittelabhängigkeit junger Menschen zunimmt, so positiv ist, dass diese
Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die angebotene Unterstützung durch
die Suchtberatung in Anspruch nehmen.
Ein Grund dafür ist
die begonnene sozialräumliche Ausrichtung der Suchtberatung. Seit mehreren
Jahren bietet das Blaue Kreuz sein Beratungsangebot für Kinder-und Jugendliche einmal
monatlich im Familienzentrum in Neustadt an. Das Angebot wird gut frequentiert
und die Rückmeldungen der Ratsuchenden positiv. Dieses Angebot nehmen auch
junge Menschen wahr, die bislang aus finanziellen oder zeitlichen Gründen
Probleme hatten, die Beratungsstelle in Coburg aufzusuchen.
Das Blaue Kreuz
beabsichtigt deshalb, das Beratungsangebot vor Ort auf einen zweiten Standort
im Landkreis auszuweiten.
In der Prävention
findet ein Großteil der Angebote ohnehin vor Ort, in Kitas, Schulen, bei
Vereinen, in Betrieben statt. Ausschließlich die offenen oder geschlossenen
Gruppenangebote für Kinder von suchtgefährdeten und –abhängigen Eltern oder
Familiennachmittage finden z.Zt. nur in der Beratungsstelle in Coburg statt.
Stadt und
Landkreis bezuschussen die Leistungserbringung durch die Beratungsstelle Coburg
des Blauen Kreuzes, die Stadt Coburg mit 15.000 € jährlich, der Landkreis
bislang mit 11.130 €.
Der Anteil der Inanspruchnahmen durch junge Menschen aus dem Landkreis lag in
den vergangenen Jahren bei ca. 55%. Bei den Präventionsangeboten liegt der
Anteil höher.
Der Träger
beschäftigt für die Angebote der Suchtberatung und –prävention eine sozialpädagogische
Fachkraft mit 16 h wöchentlicher Arbeitszeit. Die Personalausstattung ist für
das bestehende Angebot passend.
Auf der Grundlage des TVöD wurde der Zuschussbedarf des Landkreises neu
berechnet. Bei Zugrundelegung von 10 der 16 h Arbeitszeit der Fachkraft und
Abzug eines 10%igen Trägeranteils liegt der neue Zuschussbetrag bei 16.900 €.
Mit dem Träger
wurde vereinbart, die bisherige Leistungs-, Entgelt- und
Qualitätsentwicklungsvereinbarung neu zu strukturieren. Diese wird dem
Ausschuss für Jugend und Familie in der Sitzung im Februar 2019 vorgelegt.