Sitzung: 15.11.2018 Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren
Beschluss: einstimmig
Vorlage: 156/2018
Sachverhalt:
Die Fachstelle für
pflegende Angehörige bietet Beratung, Unterstützung und Entlastung rund um das
Thema Pflege. Sie unterstützt pflegende Angehörige, Angehörige von
Demenzerkrankten sowie hilfesuchende und pflegebedürftige Menschen in der Stadt
und im Landkreis Coburg. Sie informiert über Versorgungs- und
Entlastungsangebote vor Ort und vermittelt an andere Institutionen.
Der Landkreis
Coburg bezuschusst die Fachstelle für pflegende Angehörige auf Grundlage einer
jährlich fortzuschreibenden Leistungs-, Entgelt- und
Qualitätsentwicklungsvereinbarung.
Leistungen der Fachstelle für pflegende Angehörige
Mit dem Ziel mehr
Landkreisbürgerinnen und -bürgern zu erreichen, wurde das Angebot der
Fachstelle für pflegende Angehörige dahingehend angepasst, dass Maßnahmen
aufgenommen wurden, die
- mehr Präsenz der Fachstelle im Landkreis
Coburg gewährleisten,
- der Sozialraumorientierung in der
Seniorenarbeit gerecht werden
Folgend ein Auszug
der Tätigkeiten:
Bereits im Jahr
2017 startete die Fachstelle für pflegende Angehörige nach und nach mit
regelmäßigen Außensprechstunden in
allen interessierten kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Mit Beginn des
Jahres 2018 finden in 12 landkreisangehörigen Kommunen einmal wöchentlich
Sprechstunden vor Ort statt. Tabelle 1 zeigt eine Auflistung aller Orte und
Termine. 2017 wurden in den Außensprechstunden insgesamt 51 Beratungen
durchgeführt. Bis Ende September 2018 hielten die Mitarbeiterinnen der
Fachstelle 48 Beratungen ab. Die Nachfrage vor Ort ist bislang noch sehr
unregelmäßig.
Die Fachstelle für
pflegende Angehörige konzipierte für 2017/2018 einen Kompaktpflegekurs für Mitarbeiter/innen in Firmen. An den zwei
Kursen nahmen insgesamt 25 Angestellte teil. 72% der Teilnehmer/innen stammten
aus dem Landkreis Coburg. Im September 2018 startete ein Pflegekurs für Angehörige, bei dem 6 von 7 Teilnehmenden aus dem
Landkreis Coburg sind.
Die Fachstelle für
pflegende Angehörige hielt darüber hinaus 14
Vorträge zu unterschiedlichen Themen
bei Organisationen und Einrichtungen im Landkreis Coburg in 2017 und 10
Vorträge in der Stadt Coburg. Dieses Jahr fand unter anderem ein Vortrag in der
Moschee in Neustadt bei Coburg statt, der von einem Dolmetscher übersetzt
wurde. In Ebersdorf veranstaltete die Fachstelle eine Vortragsreihe zum Thema
„Demenz“, aus der eine Angehörigengruppe
entstand.
Aktuell bietet die
Fachstelle drei Angehörigengruppen
an, bei denen sich die Teilnehmenden einmal monatlich treffen. Die
Gruppenstunden in Coburg, Bad Rodach und Ebersdorf dienen neben dem Austausch
und der emotionalen Unterstützung auch der Wissensvermittlung. Themen, die
behandelt werden sind bspw. Bestattungsvorsorge, betreutes Wohnen,
Betreuungsservice, Sofortmaßnahmen, Auswirkung der neuen Pflegegrade.
Tabelle 1: Termine
der Sprechstunden im Landkreis Coburg
Ort |
Tag |
Ort |
Ahorn |
1. Dienstag im
Monat 15.00 – 17.00 Uhr |
Bürgerhaus Linde |
Bad Rodach |
3. Montag im
Monat 14.00 – 16.00 Uhr |
Rathaus Bad
Rodach |
Ebersdorf |
3.Dienstag im
Monat 10.00 – 12.00 Uhr |
Rathaus -
Sitzungssaal |
Großheirath |
3. Donnerstag im
Monat 15.00 – 17.00 Uhr |
Schule
Großheirath |
Itzgrund |
3. Dienstag im
Monat 14.00 – 16.00 Uhr |
Rathaus in
Kaltenbrunn |
Lautertal |
1. Dienstag im
Monat, 10.00 – 12.00 Uhr |
Rathaus
Lautertal |
Meeder |
2. Dienstag im
Monat 14.00 – 16.00 Uhr |
Rathaus Sitzungssaal |
Neustadt b. Co. |
3. Montag im
Monat, 13.00 – 15.00 Uhr |
Familienzentrum |
Rödental |
3. Freitag im
Monat 14.00 – 16.00 Uhr |
Seniorenbüro, Schlesierstraße
20 |
Sonnefeld |
4. Freitag im
Monat 14.00 – 16.00 Uhr |
Bürgerzentrum
Domäne |
Weidhausen |
2. Mittwoch im
Monat 15.00 – 17.00 |
Gasthaus „Zum
Rittergut“ |
Untersiemau |
1. Dienstag im
Monat 15.00 – 17.00 Uhr |
Rathaus 1. Stk.
Zi. 21 |
Statistik 2012 - 2017
Die Anzahl der Beratungen von
Landkreisbürgerinnen und –bürgern bleibt mit 916 Beratungseinheiten auf gleich
hohem Niveau wie im Vorjahr. Der Anteil der Beratung von Personen aus dem
Landkreis stieg von 51% im Vorjahr auf 52%. Damit scheinen sich die Maßnahmen
der verstärkten Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit im Landkreis im Jahr 2017
noch nicht bemerkbar gemachen zu haben.
Die Anzahl der Helfereinsätze in der
gesamten Region Coburg sanken, nach einer stetigen Zunahme in den Jahren 2012
bis 2015, zum ersten Mal deutlich. Dieser Rückgang ist dem enormen Einbruch an
Einsätzen im Landkreis geschuldet. Die Nachfrage in der Stadt Coburg stieg im
Vergleich zum Vorjahr um 266 Hilfsdienste. Im Landkreis Coburg waren es 916
Einsätze weniger als noch im Jahr 2016. Im Verhältnis fanden 34% der
Helfereinsätze im Landkreis Coburg statt und 66% in der Stadt Coburg. Dem
Helferkreis gehören 175 Ehrenamtliche an, von denen 103 Helferinnen und Helfer
im Landkreis Coburg wohnen. Bei den Helfereinsätzen handelt es sich um Betreuungsdienste,
die Nachtwachen halten, Einkäufe erledigen oder zum Arzt begleiten. Das gute
Angebot an Häuslichen Hilfen der Gemeinden sowie die Inanspruchnahme von
hauswirtschaftlichen Tätigkeiten durch die ambulanten Dienste könnten die
rückläufigen Einsätze der AWO-Helferinnen erklären.
Finanzierung und Landkreiszuschuss
Die Fachstelle für
pflegende Angehörige finanziert sich durch staatliche Fördermittel nach der
Richtlinie des „Bayerischen Netzwerkes Pflege2, einem 10%igen Eigenanteil sowie
Zuschüssen von Stadt und Landkreis Coburg. Anteilig nach Einwohnerzahl bezuschusst
die Stadt Coburg 0,5 Stelle einer Sozialpädagogin und der Landkreis eine 0,5
Stelle für eine Sozialpädagogin sowie eine 0,5 Stelle einer
gerontopsychiatrischen Fachkraft.
Der Zuschuss wurde
im Jahr 2018 in Form eines Jahresbudgets in Höhe von 32.360.- Euro bewilligt.
Grundlage der Berechnung sind die durchschnittlichen Personalkosten nach
aktuellem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst für die Stellenbesetzung lt.
Leistungsvereinbarung zuzüglich einer Sachkostenpauschale in Höhe von 10% der
Personalkosten. Abgezogen werden die staatlichen Zuschüsse sowie der
einzubringende Eigenanteil. Aufgrund der Anpassungen an die letzten
Tariferhöhungen steigt der Förderanteil für die Personalkosten für das kommende
Jahr. Der Zuschussbetrag für 2019 erhöht sich damit auf 33.313.- Euro.