Beschluss: einstimmig


Sachverhalt:

 

Die Fachstelle für pflegende Angehörige bietet Beratung, Unterstützung und Entlastung rund um das Thema Pflege. Sie unterstützt pflegende Angehörige, Angehörige von Demenzerkrankten sowie hilfesuchende und pflegebedürftige Menschen in der Stadt und im Landkreis Coburg. Sie informiert über Versorgungs- und Entlastungsangebote vor Ort und vermittelt an andere Institutionen.

 

Der Landkreis Coburg bezuschusst die Fachstelle für pflegende Angehörige auf Grundlage einer jährlich fortzuschreibenden Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarung.

 

Leistungen der Fachstelle für pflegende Angehörige

Mit dem Ziel mehr Landkreisbürgerinnen und -bürgern zu erreichen, wurde das Angebot der Fachstelle für pflegende Angehörige dahingehend angepasst, dass Maßnahmen aufgenommen wurden, die

  • mehr Präsenz der Fachstelle im Landkreis Coburg gewährleisten,
  • der Sozialraumorientierung in der Seniorenarbeit gerecht werden

 

Folgend ein Auszug der Tätigkeiten:

Bereits im Jahr 2017 startete die Fachstelle für pflegende Angehörige nach und nach mit regelmäßigen Außensprechstunden in allen interessierten kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Mit Beginn des Jahres 2018 finden in 12 landkreisangehörigen Kommunen einmal wöchentlich Sprechstunden vor Ort statt. Tabelle 1 zeigt eine Auflistung aller Orte und Termine. 2017 wurden in den Außensprechstunden insgesamt 51 Beratungen durchgeführt. Bis Ende September 2018 hielten die Mitarbeiterinnen der Fachstelle 48 Beratungen ab. Die Nachfrage vor Ort ist bislang noch sehr unregelmäßig.

 

 

Die Fachstelle für pflegende Angehörige konzipierte für 2017/2018 einen Kompaktpflegekurs für Mitarbeiter/innen in Firmen. An den zwei Kursen nahmen insgesamt 25 Angestellte teil. 72% der Teilnehmer/innen stammten aus dem Landkreis Coburg. Im September 2018 startete ein Pflegekurs für Angehörige, bei dem 6 von 7 Teilnehmenden aus dem Landkreis Coburg sind.

 

Die Fachstelle für pflegende Angehörige hielt darüber hinaus 14 Vorträge zu unterschiedlichen Themen bei Organisationen und Einrichtungen im Landkreis Coburg in 2017 und 10 Vorträge in der Stadt Coburg. Dieses Jahr fand unter anderem ein Vortrag in der Moschee in Neustadt bei Coburg statt, der von einem Dolmetscher übersetzt wurde. In Ebersdorf veranstaltete die Fachstelle eine Vortragsreihe zum Thema „Demenz“, aus der eine Angehörigengruppe entstand.

 

Aktuell bietet die Fachstelle drei Angehörigengruppen an, bei denen sich die Teilnehmenden einmal monatlich treffen. Die Gruppenstunden in Coburg, Bad Rodach und Ebersdorf dienen neben dem Austausch und der emotionalen Unterstützung auch der Wissensvermittlung. Themen, die behandelt werden sind bspw. Bestattungsvorsorge, betreutes Wohnen, Betreuungsservice, Sofortmaßnahmen, Auswirkung der neuen Pflegegrade.

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 1: Termine der Sprechstunden im Landkreis Coburg

Ort

Tag

Ort

Ahorn

1. Dienstag im Monat 15.00 – 17.00 Uhr

Bürgerhaus Linde

Bad Rodach

3. Montag im Monat 14.00 – 16.00 Uhr

Rathaus Bad Rodach

Ebersdorf

3.Dienstag im Monat 10.00 – 12.00 Uhr

Rathaus - Sitzungssaal

Großheirath

3. Donnerstag im Monat 15.00 – 17.00 Uhr

Schule Großheirath

Itzgrund

3. Dienstag im Monat 14.00 – 16.00 Uhr

Rathaus in Kaltenbrunn

Lautertal

1. Dienstag im Monat, 10.00 – 12.00 Uhr

Rathaus Lautertal

Meeder

2. Dienstag im Monat 14.00 – 16.00 Uhr

Rathaus Sitzungssaal

Neustadt b. Co.

3. Montag im Monat, 13.00 – 15.00 Uhr

Familienzentrum

Rödental

3. Freitag im Monat 14.00 – 16.00 Uhr

Seniorenbüro,

Schlesierstraße 20

Sonnefeld

4. Freitag im Monat 14.00 – 16.00 Uhr

Bürgerzentrum Domäne

Weidhausen

2. Mittwoch im Monat 15.00 – 17.00

Gasthaus „Zum Rittergut“

Untersiemau

1. Dienstag im Monat 15.00 – 17.00 Uhr

Rathaus 1. Stk. Zi. 21

 

 

Statistik 2012 - 2017

Die Anzahl der Beratungen von Landkreisbürgerinnen und –bürgern bleibt mit 916 Beratungseinheiten auf gleich hohem Niveau wie im Vorjahr. Der Anteil der Beratung von Personen aus dem Landkreis stieg von 51% im Vorjahr auf 52%. Damit scheinen sich die Maßnahmen der verstärkten Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit im Landkreis im Jahr 2017 noch nicht bemerkbar gemachen zu haben.


Die Anzahl der Helfereinsätze in der gesamten Region Coburg sanken, nach einer stetigen Zunahme in den Jahren 2012 bis 2015, zum ersten Mal deutlich. Dieser Rückgang ist dem enormen Einbruch an Einsätzen im Landkreis geschuldet. Die Nachfrage in der Stadt Coburg stieg im Vergleich zum Vorjahr um 266 Hilfsdienste. Im Landkreis Coburg waren es 916 Einsätze weniger als noch im Jahr 2016. Im Verhältnis fanden 34% der Helfereinsätze im Landkreis Coburg statt und 66% in der Stadt Coburg. Dem Helferkreis gehören 175 Ehrenamtliche an, von denen 103 Helferinnen und Helfer im Landkreis Coburg wohnen. Bei den Helfereinsätzen handelt es sich um Betreuungsdienste, die Nachtwachen halten, Einkäufe erledigen oder zum Arzt begleiten. Das gute Angebot an Häuslichen Hilfen der Gemeinden sowie die Inanspruchnahme von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten durch die ambulanten Dienste könnten die rückläufigen Einsätze der AWO-Helferinnen erklären.

 

 

 

Finanzierung und Landkreiszuschuss

Die Fachstelle für pflegende Angehörige finanziert sich durch staatliche Fördermittel nach der Richtlinie des „Bayerischen Netzwerkes Pflege2, einem 10%igen Eigenanteil sowie Zuschüssen von Stadt und Landkreis Coburg. Anteilig nach Einwohnerzahl bezuschusst die Stadt Coburg 0,5 Stelle einer Sozialpädagogin und der Landkreis eine 0,5 Stelle für eine Sozialpädagogin sowie eine 0,5 Stelle einer gerontopsychiatrischen Fachkraft.

 

Der Zuschuss wurde im Jahr 2018 in Form eines Jahresbudgets in Höhe von 32.360.- Euro bewilligt. Grundlage der Berechnung sind die durchschnittlichen Personalkosten nach aktuellem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst für die Stellenbesetzung lt. Leistungsvereinbarung zuzüglich einer Sachkostenpauschale in Höhe von 10% der Personalkosten. Abgezogen werden die staatlichen Zuschüsse sowie der einzubringende Eigenanteil. Aufgrund der Anpassungen an die letzten Tariferhöhungen steigt der Förderanteil für die Personalkosten für das kommende Jahr. Der Zuschussbetrag für 2019 erhöht sich damit auf 33.313.- Euro.