Die Verwaltung
wird beauftragt, die vorliegenden Leistungs-, Entgelt- und
Qualitätsentwicklungsvereinbarungen mit dem Institut für psychosoziale
Gesundheit (IPSG) über die Stütz- und Förderklassen an der
Heinrich-Schaumberger-Schule für das Schuljahr 2018/2019 abzuschließen. Die
Vereinbarungen sind Bestandteil des Beschlusses.
Sachverhalt:
Die Stütz- und Förderklasse ist eine Form
der schulischen Förderung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale
Entwicklung (ggf. mit zusätzlichem Förderbedarf in weiteren
Förderschwerpunkten) an einer Förderschule nach § 21 VSO-F (2008) und Art. 19
ff. BayEUG in enger Verbindung mit einer Leistung der Jugendhilfe (Hilfen zur
Erziehung gemäß §§ 27 ff. SGB VIII bzw. Eingliederungshilfe nach § 35a SGB
VIII).
Emotionale und soziale Kompetenzen sind eng
miteinander verknüpft und beeinflussen die Qualität unserer sozialen
Beziehungen wesentlich. Sie bestimmen, wie gut wir zum Beispiel mit eigenen
Emotionen und den Emotionen und Wünschen anderer umgehen und soziale Konflikte
bewältigen können. Der Erwerb emotionaler und sozialer Kompetenzen ist eine
wichtige Entwicklungsaufgabe und die Basis für psychosoziale Gesundheit.
Sozial und emotional kompetente Kinder
unterscheiden sich folgendermaßen von Kindern mit einem Mangel bei diesen
Kompetenzen:
Kinder mit emotionalen und
sozialen Kompetenzen |
Kinder mit mangelnden emotionalen und
sozialen Kompetenzen |
Erfolgreiche Anpassung an das soziale Umfeld |
Verhaltensprobleme, z.B. Aggression |
Positive Beziehungen zu Gleichaltrigen Kindern |
Gar keine oder sehr wenige Beziehungen
zu gleichaltrigen Kindern |
Prosoziales Verhalten (z.B. Teilen, Kooperieren, soziale
Interaktionen) |
Wenig prosoziales Verhalten – z.B. Extreme Formen von Schüchternheit, |
Positive Beziehung zu Erzieherin/Lehrerin |
Soziale und emotionale Kompetenzen sind von
großer Bedeutung. Das Fehlen dieser Kompetenzen wird als Ursache für viele
Probleme in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gesehen.
Im
Landkreis und in der Stadt Coburg gibt es seit 13 Jahren Stütz- und
Förderklassen. Es ist eine gut funktionierende Kooperation von Jugendhilfe und
Schule und ein Erfolgsmodell. Beteiligt sind die Heinrich-Schaumberger-Schule,
die Ämter für Jugend und Familie der Stadt und des Landkreises Coburg und das
Institut für psycho-soziale Gesundheit (IPSG) aus Weitramsdorf. Zu Beginn
konzipiert nur für den Bereich der Grundschulklassen, erfolgte vor 3 Jahren die
Ausweitung auf die Klassen 5 – 6. Aufgrund deren spezifischer Bedarfe wurde
dafür ein eigenes Konzept entwickelt. Grundsätzlich gibt es bis zu 5 Klassen
mit jeweils max. 8 Schülerinnen und Schülern. Das oberste Ziel dieser Beschulungs- und
Betreuungsform ist, die Kinder sozial und emotional zu stärken, um die
Rückführung an die Regelschule spätestens nach 3 Jahren zu ermöglichen. Der Unterricht findet, nach dem Lehrplan der Regelschule, in kleinen
Lerngruppen statt. Die Kinder werden, unter Berücksichtigung ihrer Stärken,
individuell in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Neben den
schulischen Einzel- und Gruppentrainingsangebote zur Steigerung schulischer
Leistungsfähigkeit und zur Steigerung emotionaler und sozialer Kompetenz der
Kinder, erhalten die Eltern individuelle Unterstützung, gemeinsame Elternkurse
sowie unterstützende Begleitung beim Aufbau eines Helfernetzwerks.
Für das nächste
Schuljahr 2018/19 sind für die Klassen 1 und 2 bisher 20 Kinder als potentielle
Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Coburg gemeldet worden. Die
Meldungen kommen von den Grundschulen, von den Vorschuleinrichtungen sowie von
den Fachkräften der ASDs. Daraus ergibt sich voraussichtlich der Bedarf der
Klassenbildung für eine 1. und eine 2. Klasse. Bisher wurden die Schüler als
Lerngruppe 1./2. beschult. Die bisherigen Schülerzahlen für die Klassenstufen 5
und 6 reichen im Schuljahr 2018/19 nur für die Bildung einer Kombiklasse
aus.
Die anteiligen
Kosten werden monatlich, nach den
aktuellen Schülerzahlen und Belegungen berechnet und dem jeweiligen
Kostenträger –Stadt oder Landkreis Coburg- in Rechnung gestellt. Entsprechende
Haushaltsmittel sind und werden auf der Haushaltsstelle 4640.7090 für 2018 und
2019 eingeplant.