Beschluss: Kenntnis genommen

Kenntnis genommen

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Seit Juni 2016 nimmt der Landkreis Coburg am Bundesprogramm „Bildung integriert“ teil, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Eines der Ziele ist der Aufbau einer datengestützten und kontinuierlichen Bildungsberichterstattung. Seit Oktober 2016 wird diese Aufgabe von Tina Förtschbeck ausgeführt.

 

Der Teilbericht des Landkreises Coburg bietet einen Einblick, wie Bildungsberichterstattung gestaltet und wirken kann. Neben demografischen Indikatoren beleuchtet dieser auch Indikatoren im frühkindlichen Bereich, im schulischen Bereich und im Übergang zwischen diesen beiden Bildungsbereichen.

 

Der Bericht wird in der Sitzung vorgestellt.


Aus der Beratung:

Die Präsentation erläutert Tina Förtschbeck und wird der Niederschrift angefügt. Zusätzlich wurde der Teilbericht frühkindliche und schulische Bildung 2016 – 2017 den Ausschussmitgliedern als Printversion ausgelegt.

 

 

Die folgenden Abbildungen zeigen wie viele Schüler/innen die Sekundarstufe I ohne Schulabschluss verlassen. Quelle für alle Abbildungen stellt die Kommunale Bildungsdatenbank dar.

Aus methodischen Gründen können nur Zahlen für die Bildungsregion, also Stadt und Landkreis Coburg gemeinsam, aufgezeigt werden. Die Amtliche Schulstatistik erfasst die Schüler/innen nach dem Ort der besuchten Schule, und nicht nach dem Wohnort. Da viele Schüler/innen aus dem Landkreis weiterführende Schulen in der Stadt Coburg besuchen, wäre eine Statistik nur für den Landkreis Coburg verzerrt. Deshalb wurde die Darstellung für die Bildungsregion gewählt.

 

Abbildung 1 zeigt die absolute Anzahl an Schulabgänger/innen ohne Abschluss der Sekundarstufe I an Mittelschulen.

Abbildung 1

Es zeigt sich deutlich, dass ab dem Schuljahr 2015/16 vermehrt ausländische Jugendliche die Mittelschule ohne Abschluss verlassen. Seit diesem Zeitraum sind mehr ausländische Personen in der Bildungsregion wohnhaft. Flucht vor Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung in Ländern in Vorder- und Zentralasien haben dazu geführt, dass vermehrt (junge) ausländische Personen nach Deutschland kommen. Anscheinend reichen die Sprachkenntnisse der Jugendlichen jedoch nicht aus, um die Sekundarstufe I der Mittelschule erfolgreich abzuschließen.

Abbildung 2 zeigt nicht die absolute Anzahl an Schüler/innen ohne Schulabschluss, sondern den Anteil der Schulabgänger/innen an Mittelschulen in Stadt und Landkreis Coburg, die die Sekundarstufe I ohne Abschluss verlassen haben. Die gelbe Linie stellt dabei den Anteil unter deutschen Schulabgänger/innen, die graue Linie den Anteil unter den ausländischen Schulabgänger/innen dar. Es zeigt sich, dass seit dem Schuljahr 2014/15 ein großer Anteil unter den ausländischen Schüler/innen die Mittelschule ohne Abschluss verlässt. Im Schuljahr 2016/17 lag der Anteil bei über 40%. D.h. sinnbildlich gesprochen: 4 von 10 ausländischen Schulabgänger/innen haben keinen Abschluss erreicht. Unter den deutschen Schulabgänger/innen liegt der Anteil im Zeitverlauf zwischen 0% und 5% und ist somit deutlich geringer.

 

Abbildung 2

Für Realschulen und Gymnasien zeigt sich ein etwas anderes Bild (Abbildung 3 und 4): Generell verlassen dort weniger Schüler/innen die Sekundarstufe I ohne Schulabschluss. In den Realschulen liegt der Anteil bei nicht mal 1%, wobei im Schuljahr 2016/17 der Anteil unter den ausländischen Schüler/innen auf knapp 5% angestiegen ist. Hierbei ist jedoch festzuhalten, dass es generell wenige ausländische Absolventen an den Realschulen und Gymnasien gibt. D.h. insgesamt besuchen weniger ausländische Schüler/innen eine Realschule oder ein Gymnasium, sondern gehen mit höherer Wahrscheinlichkeit an Mittelschulen in der Bildungsregion.

 

Abbildung 3

Dies ist auch der Grund, weshalb der Anteil an Schulabgänger/innen ohne Schulabschluss in den Realschulen und Gymnasien ein Jahr ansteigt und wieder sinkt: Die Anzahl an ausländischen Schüler/innen dort ist sehr gering, so dass ein Schulabgänger/in ohne Abschluss den Prozentsatz leicht verändern kann. Beispielweise liegt der Anteil im Schuljahr 2016/17 an den Gymnasien bei 10% für ausländische Schüler/innen. Dies liegt daran, dass ein Jugendlicher ausländischer Herkunft von insgesamt 10 ausländischen Absolventen keinen Abschluss erreicht hat. Somit liegt der Anteil bei 10%. Unter den deutschen Schüler/innen haben im Schuljahr 2016/17 an den Gymnasien 12 von 315 Schüler/innen keinen Abschluss erreicht. Dies entspricht einem Anteil von 3,8%.

Abbildung 4