Ausgangslage
Nach
Vorberatung im Ausschuss für Jugend und Familie hat der Kreistag in seiner
Sitzung vom 21.04.2015 beschlossen, dass –bei entsprechender Förderung durch
den Bund- eine lokale Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Coburg
entstehen soll (Vorlage 041/2015). Zeitgleich wurde das Gleiche durch den
Stadtrat der Stadt Coburg beschlossen. Eine gemeinsame Antragstellung war nicht
möglich.
Die
max. Förderung im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ sah ½ Stelle für die
externe Koordinierungs- und Fachstelle (angesiedelt bei einem freien Träger) im
Landkreis Coburg vor. Trotz formal erforderlicher Trennung der beiden lokalen
Partnerschaften für Demokratie bestand Einvernehmen zwischen der Stadt und dem
Landkreis, diese Stellenteile zu einer Vollzeitstelle zusammen zu fassen.
Um die Trägerschaft hatten sich 2015 zwei Träger beworben: die Volkshochschule
Coburg Stadt und Land gGmbH (vhs) und das Evangelisch-luth. Dekanat Coburg.
Nach mehrheitlichem Votum der Sprecherinnen und Sprecher des Netzwerks für
Menschenrechte und Demokratie übernahm zunächst die vhs zum 01.06.2015 die
Trägerschaft.
Im Dezember 2015 teilte das programmführende Bundesamt für Familie und
zivilgesellschaftliche Aufgaben die Ausweitung der Mittel mit, die ab 2016 eine
Vollzeitstelle für die externe Koordinierungs- und Fachstelle vorsah. Die
Volkshochschule entschied daraufhin, künftig mit der ganzen Stelle nur noch für
die Stadt tätig sein zu wollen; der Landkreis fragte daraufhin den 2. Bewerber,
das Evangelisch-luth. Dekanat an. Dieser hat seit dem 01.04.2016 die
Trägerschaft inne.
Förderprogramm
Der
Bund stellt bis zum Ende des Programms am 31.12.2019 jährlich Mittel in einer
Höhe von bis zu 100.000 € (seit 2017) zur Verfügung (2015: 54.583 €, 2016:
80.000 €).
Von
diesen Mitteln sind jährlich
·
die
Personalkosten der externen Koordinierungs- und Fachstelle bis max. 45.000 €
·
die
Aufwendungen für Partizipations-, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit bis
max. 10.000 €, sowie
·
Projekte
des sog. Aktions- und Initiativfonds und des Jugendfonds zu finanzieren.
Seit
2016 sind Eigenmittel zu erbringen, die ausschl. über die Kofinanzierung der
Projektträger aus dem Aktions- und Initiativ-, bzw. dem Jugendfonds erbracht
wird.
Über
die Förderung von Projekten des Aktions- und Initiativfonds entscheidet der
sog. „Begleitausschuss“, der sich aus Vertretern der Verwaltung und des
Trägers, der evangelischen und der katholischen Kirche, DiTiB, des
Kulturzentrums der Aleviten, der Polizei und aktiven Einzelpersonen
zusammensetzt.
Über
die Mittelvergabe des Jugendfonds entscheidet das Jugendforum des Landkreises,
also ausschl. Jugendliche und junge Erwachsene, dessen Mitglieder bislang
jährlich gewechselt haben.
Projekte
Seit
Bestehen der lokalen Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Coburg sind
summarisch 42 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 120.892,93 € durchgeführt worden. Davon hat der Bund mit fast 74% 89.437,89 € getragen; knapp 26%, also 31.455,04 € sind von den
Projektträgern selbst eingebracht worden.
Integrationsfest
Weidhausen Sonnefeld
Das
Spektrum der durchgeführten Projekte reicht von Unterstützung
zivilgesellschaftlichen Engagements und Integrationsfesten über Workshops zu
Populismus, Patenmodellen und Graffitiaktionen bis zu Film- und
Theateraufführungen mit Begleit“programm“ und Aktionen politischer
Jugendbildung wie z.B. „Die Couch“.
Neben
der Initiierung, Begleitung und Unterstützung konkreter Projekte liegen bei der
externen Koordinierungs- und Fachstelle auch Vernetzungs- und Koordinierungsaufgaben
mit und für das Netzwerk für Menschenrechte und Demokratie „Coburg ist bunt“,
sowie mit den umliegenden lokalen Partnerschaften für Demokratie auch in
Thüringen.
In
der Sitzung berichtet Sebastian Stamm von der externen Fach- und
Koordinierungsstelle beim Evangelisch-luth. Dekanat Coburg von den Aktivitäten.