Sitzung: 05.12.2017 Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren
Beschluss: einstimmig
Vorlage: 172/2017
Sachverhalt:
Die Fachstelle für pflegende Angehörige
bietet Beratung, Unterstützung und Entlastung rund um das Thema Pflege. Sie
unterstützt pflegende Angehörige, Angehörige von Demenzerkrankten sowie
hilfesuchende und pflegebedürftige Menschen in Stadt und Landkreis Coburg. Sie
informiert über Versorgungs- und Entlastungsangebote vor Ort und vermittelt an
andere Institutionen.
Der Landkreis Coburg bezuschusst die
Fachstelle auf der Grundlage einer jährlich fortzuschreibenden Leistungs-,
Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarung.
Leistungen
der Fachstelle für pflegende Angehörige
Mit dem Ziel, mehr Landkreisbürgerinnen und
-bürger zu erreichen, wurde das Angebot der Fachstelle für pflegende Angehörige
in der Vereinbarung 2017 dahingehend ergänzt, dass Maßnahmen durchzuführen
sind, die
- mehr
Präsenz der Fachstelle im Landkreis Coburg gewährleisten und
- der
Sozialraumorientierung in der Seniorenarbeit gerecht werden.
Folgend ein Auszug der neu aufgegriffenen
Tätigkeiten:
Die Mitarbeiterinnen der Fachstelle nahmen in
2017 zu allen landkreisangehörigen Städten und Gemeinden Kontakt auf, um regelmäßige
Außensprechstunden festzulegen. Seit diesem Jahr finden in 12
landkreisangehörigen Kommunen einmal monatlich Sprechstunden vor Ort statt.
Der Kontakt zu den Häuslichen Hilfen
wurde intensiviert. Mitarbeiterinnen der Fachstelle nahmen an den
Dienstbesprechungen der Häuslichen Hilfen teil und stellten die Aufgaben sowie
die Termine der Außensprechstunden vor. Im November 2017 veranstaltete die
Fachstelle eine Fortbildungsveranstaltung für Häusliche Hilfen zum Thema
„nichtmedikamentöse Therapie bei Demenz“, an der 16 Ehrenamtliche teilnahmen.
Es fand verstärkt Öffentlichkeitsarbeit
in den landkreisangehörigen Städten und Gemeinden statt. Informationsmaterial
wurde bspw. in Apotheken, in Metzgereien, bei Friseuren, in Arztpraxen und
Banken ausgelegt und auch der persönliche Kontakt zu Ärzten und Apotheken im
Landkreis wurde aufgenommen. Die Termine der Außensprechstunden und der
Vorträge werden in den örtlichen Mitteilungsblättern veröffentlicht.
Die Auswirkung der neuen Maßnahmen auf die
Inanspruchnahme und die Anzahl an Beratungen von Landkreisbürgerinnen und
-bürgern wird Anfang kommenden Jahres evaluiert.
Statistik
2012 – 2016
Die Gesamtzahl an Beratungen nahm gegenüber
den beiden Vorjahren wieder leicht zu. Die Anzahl der Beratungen von
Landkreisbürgerinnen und –bürgern erreichte mit 916 Beratungseinheiten im
Vergleich zu den Vorjahren den bislang höchsten Wert. Der Anteil an Beratungen
von Personen aus dem Landkreis lag 2016 bei 51%. Damit wurden erstmalig mehr
Beratungsgespräche von Landkreisbewohnerinnen und -bewohnern als von Einwohnern
der Stadt in Anspruch genommen.
Die Anzahl der Helfereinsätze in der gesamten
Region Coburg nahmen von 2012 bis 2015 stetig zu. In 2016 waren es 42 Einsätze
weniger als im Vorjahr. Bei einem leichten Anstieg der Fallzahlen in der Stadt,
sank dagegen die Nachfrage im Landkreis. Im Verhältnis fanden 45% aller
Helfereinsätze im Landkreis Coburg statt und 55% in der Stadt Coburg.
Finanzierung
Die Fachstelle für pflegende Angehörige
finanziert sich durch staatliche Fördermittel nach der Richtlinie des
„Bayerischen Netzwerkes Pflege“, einem 10%igen Eigenanteil sowie Zuschüssen von
Stadt und Landkreis Coburg. Anteilig nach Einwohnerzahl bezuschusst die Stadt
Coburg eine 0,5 Stelle einer Sozialpädagogin und der Landkreis Coburg eine 0,5
Stelle für eine Sozialpädagogin sowie eine 0,5 Stelle einer
gerontopsychiatrischen Fachkraft.
Grundlage der Zuschussberechnung sind die
durchschnittlichen Personalkosten nach aktuellem Tarifvertrag für den
öffentlichen Dienst zuzüglich einer Sachkostenpauschale in Höhe von 10% der
Personalkosten. Abgezogen werden die staatlichen Zuschüsse sowie der
einzubringende Eigenanteil. Die Beträge entsprechen denen des Vorjahres. Der
Zuschuss des Landkreises Coburg für 2018 liegt also unverändert bei 32.360
Euro. (HHSt. 4.4701.7001)