Sitzung: 05.12.2017 Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren
Vorlage: 159/2017
Sachverhalt:
Der Hol- und Bringdienst zur
Bereitschaftspraxis am Klinikum Coburg ist im Rahmen des Modellvorhabens der
Raumordnung „Aktionsprogramm Regionale Daseinsvorsorge“ - kurz MORO -
entwickelt worden. Seit Dezember 2015 ist der Service ein fester Bestandteil
der Gesundheitsregionplus Coburg und wurde somit auch auf die Stadt
Coburg ausgeweitet.
Der Hol- und Bringdienst ist ein
niederschwelliges Angebot für mobilitätseingeschränkte Personen. Die
Patientinnen und Patienten melden sich über eine zentrale Rufnummer bei einem
Taxiunternehmen. Anschließend werden sie von dem Taxiunternehmer zuhause
abgeholt, zur Sprechstunde des ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Klinikum
Coburg gefahren und nach der Behandlung wieder zurück gebracht. Bei Bedarf ist
bei der Rückfahrt die Abholung von Medikamenten in einer Apotheke möglich. Eine
Beförderung ist, unabhängig vom Wohnort in Stadt und Landkreis Coburg, mit
einer geringen Eigenkostenbeteiligung in Höhe von fünf Euro pro Fahrt möglich.
In der Anlaufphase, die bis zum 30.11.2015
lief, wurde der Fahrservice durch Fördermittel des MORO finanziert. Seit
Dezember 2015 teilen sich Stadt und Landkreis Coburg die Kosten. Im
Haushaltsjahr 2016 entfielen Kosten in Höhe von 118,33 € auf den Landkreis. In
diesem Jahr sind bis zum 31.10.2017 für 46 Fahrten Kosten in Höhe von
387,27 € entstanden, wovon 193,66 € auf den Landkreis entfallen.
Zum 15.03.2017 wurde der Hol- und Bringdienst
auf den kinder- und jugendärztlichen Bereitschaftsdienst ausgeweitet. Die
Kinder- und Jugendärzte sind dezentral organisiert, d. h. die Sprechzeiten
(Mittwoch 18.00 – 19.00 Uhr; Samstag/Sonntag/Feiertag 10.00 -
12.00 Uhr und 17.00 – 19.00 Uhr) finden jeweils in der Praxis des
jeweils diensthabenden Arztes statt.
Der Fahrdienst zum kinder- und
jugendärztlichen Bereitschaftsdienst wurde seit Einführung im März 2017 fünf
Mal in Anspruch genommen. Dabei entstanden Kosten in Höhe von 78,50 €,
wovon 39,25 € auf den Landkreis entfallen.
Seit der Konzeption des Hol- und
Bringdienstes ist es klares Ziel, dessen nachhaltige Finanzierung auch ohne den
Einsatz kommunaler Mittel zu gewährleisten. Wir freuen uns sehr, dass es jetzt
gelungen ist mit der Firma Brose einen Finanzier zu finden, der das durch den
Hol- und Bringdienst entstehende Defizit übernehmen wird. Der Hol- und
Bringdienst wird damit zum Jahr 2018 für Stadt und Landkreis kostenneutral.
Der Hol- und Bringdienst ist auch als
Erfolgsprojekt über die Landkreisgrenzen hinweg bekannt: es gab bereits
zahlreiche Anfragen sowohl aus Nachbarlandkreisen, als auch aus weiteren
Regionen Deutschlands, die ebenfalls ein solches Angebot etablieren wollen.
Aus Sicht der heimischen Ärzteschaft stellt
der Hol- und Bringdienst eine wichtige Ergänzung für die Gesundheitsversorgung
der Region dar.