Sachverhalt:

Der Hol- und Bringdienst zur Bereitschaftspraxis am Klinikum Coburg ist im Rahmen des Modellvorhabens der Raumordnung „Aktionsprogramm Regionale Daseinsvorsorge“ - kurz MORO - entwickelt worden. Seit Dezember 2015 ist der Service ein fester Bestandteil der Gesundheitsregionplus Coburg und wurde somit auch auf die Stadt Coburg ausgeweitet.

Der Hol- und Bringdienst ist ein niederschwelliges Angebot für mobilitätseingeschränkte Personen. Die Patientinnen und Patienten melden sich über eine zentrale Rufnummer bei einem Taxiunternehmen. Anschließend werden sie von dem Taxiunternehmer zuhause abgeholt, zur Sprechstunde des ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Klinikum Coburg gefahren und nach der Behandlung wieder zurück gebracht. Bei Bedarf ist bei der Rückfahrt die Abholung von Medikamenten in einer Apotheke möglich. Eine Beförderung ist, unabhängig vom Wohnort in Stadt und Landkreis Coburg, mit einer geringen Eigenkostenbeteiligung in Höhe von fünf Euro pro Fahrt möglich.

In der Anlaufphase, die bis zum 30.11.2015 lief, wurde der Fahrservice durch Fördermittel des MORO finanziert. Seit Dezember 2015 teilen sich Stadt und Landkreis Coburg die Kosten. Im Haushaltsjahr 2016 entfielen Kosten in Höhe von 118,33 € auf den Landkreis. In diesem Jahr sind bis zum 31.10.2017 für 46 Fahrten Kosten in Höhe von 387,27 € entstanden, wovon 193,66 € auf den Landkreis entfallen.

Zum 15.03.2017 wurde der Hol- und Bringdienst auf den kinder- und jugendärztlichen Bereitschaftsdienst ausgeweitet. Die Kinder- und Jugendärzte sind dezentral organisiert, d. h. die Sprechzeiten (Mittwoch 18.00 – 19.00 Uhr; Samstag/Sonntag/Feiertag 10.00 - 12.00 Uhr und 17.00 – 19.00 Uhr) finden jeweils in der Praxis des jeweils diensthabenden Arztes statt.

Der Fahrdienst zum kinder- und jugendärztlichen Bereitschaftsdienst wurde seit Einführung im März 2017 fünf Mal in Anspruch genommen. Dabei entstanden Kosten in Höhe von 78,50 €, wovon 39,25 € auf den Landkreis entfallen.

Seit der Konzeption des Hol- und Bringdienstes ist es klares Ziel, dessen nachhaltige Finanzierung auch ohne den Einsatz kommunaler Mittel zu gewährleisten. Wir freuen uns sehr, dass es jetzt gelungen ist mit der Firma Brose einen Finanzier zu finden, der das durch den Hol- und Bringdienst entstehende Defizit übernehmen wird. Der Hol- und Bringdienst wird damit zum Jahr 2018 für Stadt und Landkreis kostenneutral.

Der Hol- und Bringdienst ist auch als Erfolgsprojekt über die Landkreisgrenzen hinweg bekannt: es gab bereits zahlreiche Anfragen sowohl aus Nachbarlandkreisen, als auch aus weiteren Regionen Deutschlands, die ebenfalls ein solches Angebot etablieren wollen.

Aus Sicht der heimischen Ärzteschaft stellt der Hol- und Bringdienst eine wichtige Ergänzung für die Gesundheitsversorgung der Region dar.