Beschluss: einstimmig

Beschluss:

 

Das Projekt Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement wird ab 01.03.2018 als freiwillige Leistung des Landkreises Coburg für die Dauer von zwei Jahren fortgesetzt. Die Verwaltung wird beauftragt, auch weiterhin geeignete Fördermittel zur Kofinanzierung zu akquirieren und rechtzeitig vor Ablauf der zwei Jahre einen Evaluationsbericht vorzulegen.

 

 


Sachverhalt:

 

Nach Beschluss des Kreis- und Strategieausschusses vom 10.07.2014 und erfolgreicher Antragstellung des Landkreises zur Aufnahme im 3-jährigen Förderprogramm zum Aufbau von Koordinierungszentren „Bürgerschaftliches Engagement“ startete der Landkreis Coburg am 01.03.2015 mit der Umsetzung.

 

Schwerpunkt des Förderprogramms sind –nachrangig- die einzelfallbezogene, im Vordergrund aber vor allem die strukturelle Unterstützung ehrenamtlichen Engagements, deren Bedarf insbesondere im MORO-Prozess in vielen Handlungsfeldern deutlich wurde.

 

Die Förderbedingungen sahen dazu folgendes vor:

·                     Anstoß für raschen Aufbau einer Infrastruktur für Bürgerschaftliches Engagement

·                     Bestandsaufnahme, Bedarfsermittlung und Vernetzung der bestehenden Aktivitäten des regionalen Bürgerschaftlichen Engagements

·                     Information, fachliche Beratung (z.B. zu Fragen der Versicherung, Steuern, Organisation, Aus- und Fortbildung, Begleitung und Anerkennung von Freiwilligen, Fördermöglichkeiten, Musterprojekte) und Koordination aller Formen des regionalen Bürgerschaftlichen Engagements

·                     Beratung und Koordination von lokaler Öffentlichkeitsarbeit zum Bürgerschaftlichen Engagement

·                     Entwicklung von geeigneten lokalen Projekten

 

Fördervoraussetzung war und ist, nachhaltig ein Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (KoBE) aufzubauen und zu betreiben. Die pauschale Förderung in Höhe von 12.000 € jährlich endet zum 28.02.2018.

 

Umsetzung des KoBE im Landkreis Coburg

 

Die für das Koordinierungszentrum geschaffene 0,5 Fachkraftstelle startete mit einer Bestandsaufnahme der Aktivitäten in den 17 kreisangehörigen Städten und Gemeinden und einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit.

Der damaligen Entwicklung geschuldet, war das bis zum Sommer 2016 zentrale Thema „Ehrenamt und neu ankommende Flüchtlinge“, das nach und nach von Unterstützungsleistungen im Bereich der Integration abgelöst wurde. Parallel dazu wurde das derzeit aktuelle Schwerpunkthema „Senioren“ vorbereitet und angegangen.

Neben den schwerpunktspezifischen Bedarfen wurden Grundsatzthemen wie Informationen und fachliche Beratung zu Versicherungsschutz, Steuern, Fortbildung, sowie Anerkennungskultur aufgegriffen, lokale Projekte initiiert oder begleitet und entsprechende akquiriert. Mit Veranstaltungen wurden 750 Bürger und Bürgerinnen aus dem Landkreis erreicht; 237 Personen und Institutionen nahmen fachliche Beratung in Anspruch. Für Projekte konnten in den vergangenen 2 ½ Jahren 39.000 € zusätzliche Fördermittel akquiriert werden.

Die Aktivitäten des KoBE sind landkreisweit abbildbar (siehe Anlage 1); eine chronologische Gesamtübersicht der Aktivitäten ist der Anlage 2 zu entnehmen.

 

Bewertung und Handlungsbedarf

 

Das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement ist im Projektzeitraum zu einer Anlaufstelle für zahlreiche ehrenamtlich Aktive, solche, die sich dafür interessieren und Vereine und Organisationen im Landkreis geworden und hat damit offenkundig eine Lücke geschlossen. Die Aufgabenwahrnehmung erfordert ein spezifisches Know How und –vor allem- eine entsprechende Personalkapazität.

 

In Oberfranken existieren in 12 von 13 Städten und Landkreisen entsprechende Anlaufstellen für das Ehrenamt. Während die Landkreise Kronach und Hof erst in die jüngste Fördercharge des staatlichen Programms mit aufgenommen wurden, haben alle anderen die Projektierung inzwischen in ein festes Angebot  umgewandelt.

 

Vorgeschlagen wird deshalb, das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement mit Ablauf des Förderzeitraums Ende Februar 2018 als freiwillige Leistung des Landkreises Coburg weiter zu führen. Im Vergleich zur jetzigen Projektförderung beläuft sich der finanzielle Mehrbedarf des Landkreises auf 12.000 €.

Sollte es künftig geeignete Projektförderungen für Schwerpunkte innerhalb des KoBE geben, besteht die Verpflichtung, sich um diese zur Kofinanzierung der Stelle zu bewerben.

 


Aus der Beratung:

 

Kreisrat Martin Finzel stellt den Antrag, dass nach zwei Jahren ein Evaluationsbericht vorgelegt werden muss. Christian Gunsenheimer erklärt, dass der Bericht von seiner Fraktion voll unterstützt wird.

Kreisrat Peter Jacobi bitte für die ÖDP / FDP Fraktion darum, dass die Forderung nach einem jährlichen Bericht in den Beschluss aufgenommen wird.

Das Gremium bittet darum, eine Befristung der Stelle auf zwei Jahre in den Beschluss mit aufzunehmen.

Nach Beratung des Gremiums wird sich darauf verständigt den Beschluss abzuändern.

Der Vorsitzende lässt über den ursprünglichen Beschluss mit dem Zusatz, dass ein jährlicher Bericht vorstellt werden muss, abstimmen. Dieser wird mit 23 zu 36 Stimmen abgelehnt.

Vorsitzende lässt daraufhin über den geänderten Beschluss (Befristung der Stelle auf zwei Jahre und Evaluationsbericht) abstimmen. Dieser wird einstimmig angenommen.