Sitzung: 09.03.2017 Kreistag
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 47, Nein: 2
Vorlage: 035/2017
Beschluss:
Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2017 wird hiermit festgesetzt.
Die Haushaltssatzung 2017 wird zum Bestandteil dieses Beschlusses erklärt.
Der Stellenplan wird als Teil des Haushaltsplanes 2017 in der Fassung des Stellenplanentwurfes vom 08.03.2017 beschlossen.
Ein erwirtschafteter Haushaltsüberschuss fließt in die Schuldentilgung.
Nach Art. 57 LKrO
hat der Landkreis für jedes Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung zu erlassen.
Diese Haushaltssatzung enthält insbesondere den Gesamtbetrag aller Einnahmen
und Ausgaben sowohl des Verwaltungshaushaltes als auch des Vermögenshaushaltes,
den Gesamtbetrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen sowie Umlagesoll und
Umlagesatz der Kreisumlage.
1.
Verwaltungshaushalt
Das Volumen des in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen
Verwaltungshaushaltes 2017 liegt bei 80.473.800 € (Vorjahr: Ansatz 74.930.000
€, voraussichtliches Ergebnis 76.916.515 €). Die Umlagekraft ist im Landkreis
Coburg im Jahr 2017 um rd. 5,4 Mio. € gestiegen. Bei einem um zwei Punkte
höheren Kreisumlagenhebesatz von 42,5 v.H. auf 44,5 v.H. ergibt dies eine
Einnahmemehrung von rd. 3.960.000 €. Angesichts der hohen Investitionen in 2017
sollen diese Mehreinnahmen zur Reduzierung der Kreditaufnahme herangezogen
werden. Bei einer planmäßigen Tilgung von 2.160.000 € und einer vorgesehenen
Kreditaufnahme von 2.129.300 € würde sich die Verschuldung des Landkreises um
rd. 30.700 € reduzieren.
Seit der Infoveranstaltung über den Haushalt 2017 am 30.01.2017 haben sich
folgende Änderungen ergeben:
Einnahmen
HHSt. |
|
|
in Euro |
9000.0611 |
Pauschale
Finanzzuweisungen; Bescheid vom
03.02.2017 |
+ |
100.000 |
5500.1780 |
Spende
Sparkasse Coburg-Lichtenfels für Sportveranstaltung des Landkreises |
+ |
1.000 |
1142.1701 |
Zuschuss „Erstellung
Elektromobilitätskonzept vgl. auch 1142.6369 s.u. |
+ |
44.000 |
|
Saldo |
+ |
145.000 |
Ausgaben
HHSt. |
|
|
in Euro |
2000.7122 |
Übernahme der
Mittagsbetreuung an Grundschulen i.R.d.BuT (freiwillige Leistungen |
- |
18.000 |
0000.6314 |
Sachkosten
Partnerschaft Manisa (freiwillige
Leistungen) |
+ |
5.000 |
7800.7170 |
Zuschuß f.d.
Betriebshelfer (freiwillige
Leistungen) |
+ |
6.800 |
1142.6369 |
Projekt
Erstellung Elektromobilitätskonzept vgl. auch 1142.1710 s.o. |
+ |
55.500 |
|
Saldo |
+ |
49.300 |
Somit verbleibt ein Gesamtsaldo von 95.700 €. Über eine entsprechend
höhere Zuführung an den Vermögenshaushalt (9161.8600) wird der
Verwaltungshaushalt ausgeglichen. Das Volumen des Verwaltungshaushaltes erhöht
sich dadurch von 8.328.800 € auf nunmehr 80.473.800 €.
2.
Vermögenshaushalt
Das Volumen des in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen
Vermögenshaushaltes 2017 liegt bei 21.079.000 € (Vorjahr: Ansatz 14.395.000 €,
voraussichtliches Ergebnis 14.528.213 €). Bei annähernd gleichem Volumen des
Vermögenshaushaltes sind folgende Ausgaben für Hoch- und Tiefbaumaßnahmen
vorgesehen:
Hochbau: 4.899.000
€ (Vorjahr 4.660.000 €)
Tiefbau: 10.757.000
€ (Vorjahr 5.725.000 €)
Summe: 15.656.000
€ (Vorjahr 10.385.000 €)
Die Erhöhung hängt mit dem Bau der Umgehung
Ebersdorf, CO13, und der Zusammenfassung der Bauabschnitte 4 und 5 an der
Staatl. Realschule Coburg II, und somit einen schnelleren Bauablauf, zusammen.
Zum Ausgleich der Vermögenshaushalte wird
eine Kreditaufnahme von 2.129.300 € (Vorjahr 1.102.000 €) notwendig.
Der Gesamtbetrag der
Verpflichtungsermächtigungen beträgt 1.915.000 € (Vorjahr 6.775.000 €).
Einnahmen
HHSt. |
|
|
in Euro |
9161.3000 |
Zuführung vom
Verwaltungshaushalt |
+ |
95.700 |
9121.3701 |
Kreditaufnahme |
- |
30.700 |
|
Saldo |
+ |
65.000 |
Ausgaben
HHSt. |
|
|
in Euro |
2202.9502 |
Staatl.
Realschule Neustadt b. Coburg; Errichtung eines Pausenhofes an der Röden |
+ |
65.000 |
|
Saldo |
+ |
65.000 |
Das Volumen des Vermögenshaushaltes erhöht
sich dadurch von 21.014.000 € auf nunmehr 21.079.000 €.
Investitionsprogramm 2018
Einnahmen
HHSt. |
|
|
in Euro |
9121.3701 |
Kreditaufnahmen |
- |
65.000 |
Ausgaben
HHSt. |
|
|
in Euro |
2202.9502 |
Staatl.
Realschule Neustadt b. Coburg; Errichtung eines Pausenhofes an der Röden |
- |
65.000 |
Das Investitionsprogramm 2018 ändert sich von
bisher 17.750.000 € auf 17.685.000 €.
3.
Höchstbetrag
der Kassenkredite
Der Höchstbetrag der Kassenkredite kann nach
Art. 73 Abs. 2 GO ein Sechstel der im Verwaltungshaushalt veranschlagten
Einnahmen betragen. Der bisherige Betrag von 5.000.000 € sollte auf den zeit-
und umständegemäßen Betrag von 10.000.000 € angehoben werden.
Die übrigen Bestandteile der Haushaltssatzung 2017 bleiben gegenüber
dem Vorjahr unverändert.
Derr Kreiskämmerer Manfred Schilling fasst die Ergebnisse der Beratungen in der Sitzungen des Kreis- und Strategieausschusses am 21.02.2017zusammen und stellt die Auswirkungen auf den Haushalt dar. Seine Haushaltsrede ist als Anlage beigefügt.
Da in der gemeinsamen Sitzung des Kreis- und Strategie und Bauausschusses zu Position 6 des Investitionsprogramms– Erneuerung Teppichboden Flure (Haushaltsstelle 0681.9452) - unterschiedliche Beschlüsse gefasst worden sind, lässt der Vorsitzende erneut abstimmen. Der Ansatz soll von 53.000 € auf 20.000 € reduziert werden.
Mit 40 zu 10 Stimmen mehrheitlich beschlossen.
Kreisrat Thomas Büchner fragt nach dem aktuellen Stand zum Verkauf der alten Straßenmeisterei. Dieter Pillmann erklärt hierzu, dass empfohlen wurde in diesem Jahr keinen Haushaltsansatz für einen möglichen Verkauf einzustellen, da es für dieses Thema ein Konzept mit zwei Varianten gibt, welches auch in der nächsten Sitzung des Bauausschusses vorgestellt und diskutiert werde. Es gibt hierbei zwei offene Fragen, nämlich die Altlastensanierung sowie die Freiräumung des Geländes welche in der Sitzung erläutert werden sollen.
Kreisrat Rainer Mattern trägt die Stellungnahme der CSU / LV vor:
Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Damen und Herren,
der Kämmerer hat in den Vorberatungen von einem Rekord-Haushalt gesprochen, der heute verabschiedet werden soll.
Rekorde neigen dazu, dass man diese immer wieder übertreffen will, oder andere versuchen einem den Rekord streitig zu machen. Rekorde neigen dazu, einmalige Ereignisse zu sein
Gerne würde ich dem vorliegenden Haushalt einen anderen Titel geben.
Es ist ein ausgewogener und nachhaltiger Haushalt.
Ausgewogen, weil er Interesse der Bürgerinnen und Bürger, angefangen von den neuen Fördermöglichkeiten für innovative Seniorenprojekte, im Rahmen der Weiterarbeit der Moro-Arbeitskreise, über die Förderung der Jugendarbeit, in einem ausreichenden Umfang.
Die Kürzung der Haushaltsmittel auf die seit Jahren verbrauchten Mittel zeigt auch den nachhaltigen Ansatz des Haushaltes. Zum ausgewogenen Haushalt gehört auch die Investition in die Zukunft, die Arbeitsplätze und in die Wirtschaft. Hierfür sind die Kooperationen rund um das Thema Digitalisierung und die Mittel für ein Wirtschaftsförderungskonzept u. a. vorgesehen. Für die umsichtige und nachhaltige Arbeit unseres Wirtschaftsförderers Martin Schmitz sei hier besonders gedankt. Der Impuls der von Martin Schmitz auf Grundlage einer Anfrage der CSU / Landvolk-Fraktion ausgegangen ist, die Wirtschaftsförderung neu zu betrachten finden wir wichtig. Daher ist es entscheidend, dass hierfür 30.000 € bereitgestellt werden. Die Herausforderungen von Globalisierung, Veränderungen in der Zulieferkette, Digitalisierung und E-Mobilität machen es erforderlich, dass wir unsere Wirtschaftsförderung betrachten und ggf. die hervorragende Leistung anpassen.
Ich will aber auch auf den Bereich des Jugendamtes eingehen und das wiederholen, was ich bereits im Fachausschuss geäußert habe. Ein Jugendamt, dem es gelingt den Haushalt zu halten ist etwas Besonderes, in anderen Bereichen explodieren die Kosten. Auch hierzu herzlichen Dank an Frau Sachtleben und ihre Mitarbeitenden.
Ebenso sind die Investitionen zukunftsgerichtet und nachhaltig. Mit CO II und CO 13 schultert der Landkreis zwei große Projekte die zum einen die Bürgerinnnen und Bürger von Lärm und Verkehr entlasten (hier spreche ich ganz besonders für die Ebersdorfer in der Garnstadter Straße und der Querstraße) und in die Zukunft gerichtet sind, unser Bildungsprojekt an der staatlichen Realschule zeigt, dass die oft gescholtene öffentliche Hand ein über Jahre laufendes Bauprojekt im Kostenrahmen halten kann, dies ist auch ein Verdienst der Zusammenarbeit zwischen Planern, der bautechnisch Mitarbeitenden der Verwaltung und der Politik.
Gleichzeitig ist es gelungen mit der IT-Richtlinie den Schulen über 5 Jahre Sicherheit in der Beschaffung von Zukunftstechnologie zu geben.
Und hierbei bin ich wieder beim ausgewogenen und nachhaltigen Haushalt. Eine Investition und die Finanzierung von Bildung muss auch mit der Investition in Wirtschaft und Arbeitsplätze gekoppelt sein, damit die gut ausgebildeten und in den Vereinen (s. Förderung der Jugendarbeit) integrierten jungen Menschen aus unserer Region auch hier Arbeitsplätze finden können.
Sicherlich muss auch etwas wegfallen können, exemplarisch haben wir seitens der CSU / LV-Fraktion die Kreisstraße Rottenbach – Ahlstadt angeregt und freuen uns sehr über die große Unterstützung und Zustimmung zu dieser Idee.
Für einen ausgewogenen Haushalt spricht auch, dass die Kreisumlage moderat steigt, dies ermöglicht die schwarze Null und sollten die Spareffekte, wie in den letzten Jahren auftreten, die in über 1.700 Haushaltsstellen entstehen, dann auch Schulden reduziert werden können.
Die Tragen zum Großteil die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, diese Belastung macht nur Sinn, wenn eine nachhaltige Betrachtung erfolgt. Die schwarze Null oder gar der Schuldenabbau führt letztendlich zu einer Reduzierung der Zinszahlungen und Tilgungsraten und gibt die Möglichkeit frei, dass nicht in Zukunft mehrere Punkte Kreisumlage benötigt werden, um Kredite zu tilgen und Zinsen zu zahlen.
Kreisrat Rainer Mattern beantragt für die CSU / LV die Gelder für Manisa nicht wie angedacht auf 10.000 € zu erhöhen, sondern den Betrag, wie im Vorjahr bei 5.000 € zu belassen.
Unter der Voraussetzung die Kosten für Manisa auf 5.000 € zu reduzieren und 30.000 € für die Wirtschaftsförderung einzustellen, stimmt die CSU / LV dem Haushalt zu.
Kreisrat Frank Rebhan gibt im Namen der SPD-Fraktion folgende Stellungnahme zum Haushalt ab:
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr verehrte Kolleginnen
und Kollegen,
die heute zu beschließende
Kreisumlage wird um einen halben Punkt auf 43 v. H. angehoben.
Dies ist ein Kompromiss, der
– davon sind wir überzeugt – einen weiteren Schuldenabbau des Landkreises
ermöglichen wird. Wenn man sich damit beschäftigt, wie hoch in der
Vergangenheit die tatsächlichen Ausgaben im Vergleich zu den jeweiligen
Ansätzen waren, hätte eine Erhöhung nicht stattfinden müssen, selbst über eine
weitere Senkung der Kreisumlage hätte nachgedacht werden können. Aber:
1.
Wir ermöglichen damit aller Voraussicht
nach einen weiteren Schuldenabbau.
2.
Wir reagieren auf die Entscheidung des
Gremiums im vergangenen Jahr, dass der Landkreis künftig für die Anschaffung
und Wartung von Feuerwehrdrehleitern zuständig ist, da dies eine Aufgabe des
gesamten Landkreises darstellt. Hier haben wir 700.000 Euro im Ansatz.
Die gesamtwirtschaftliche
Situation im Landkreis hat sich weiter verbessert. Hiervon profitiert auch im
erheblichen Ausmaß der Haushalt des Landkreises. Durch die gestiegene
Steuerkraft in den Kommunen erzielt der Landkreis bei gleichbleibender Umlage
ein Plus von 2.3 Mio. Euro.
Ein großes Dankeschön gilt
von unserer Seite den Firmen, den Betrieben des Coburger Landes, die dies durch
ihr erfolgreiches Handeln so ermöglichen.
Das Gesamtvolumen des
Haushaltes beträgt 98,9 Mio. Euro und bleibt damit knapp unter der 100 Mio.
Euro Grenze. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt gut 79 Mio. Euro und
auf den Vermögenshaushalt knapp 20 Mio. Euro. Größter Ausgebeposten ist die
soziale Sicherung mit 27 Mio. Euro, das sind rund 34 v. H. der Ausgaben des
Verwaltungshaushaltes. Gerade im sozialen Bereich bleibt der Bund und das Land
dringend aufgefordert, die kommunale Familie stärker zu entlasten. Dies gilt,
gerade auch im Hinblick auf die Familienzusammenführung anerkannter
Flüchtlinge. Der Mittelbedarf wird hier steigen. Es ist anzuerkennen, dass sich
Bund und Länder engagieren, allerdings bleibt vieles nach wie vor bei der
kommunalen Familie an Kostenbelastung hängen.
Der Haushalt hat weiterhin,
wie schon in der Vergangenheit einen Schwerpunkt im Bereich Bildung. Der
Schulaufwand schlägt mit fast 9 Mio. Euro zu Buche, also 10 % der Ausgaben des
Verwaltungshaushaltes. Deutlicher noch wird es im Vermögenshaushalt. Wir
investieren in die Bildungsinfrastruktur nach wie vor viel. In diesem Jahr rund
5,5 Mio. Euro, davon in die CO 2 4,9 und in das Schulzentrum in Neustadt
355.000,-- Euro. All das sind Zukunftsinvestitionen. Investitionen in die
Bildung unserer Kinder, aber auch in die Zukunft des Landkreises.
Die Verbesserung der
Verkehrsinfrastruktur im Coburger Land lassen wir uns rund 11 Mio. Euro kosten.
Hier ein besonderes Kompliment Herrn Alt, als Chef des Tiefbaus, der unseres
Erachtens nach weitsichtig agiert, der bei günstiger Zinslage und unter Nutzung
hoher Fördergelder vorausschauend und zielgerichtet diese günstigen
Rahmenbedingungen nutzt – manchmal auch mutig, aber richtig. Solche Mitarbeiter
brauchen wir.
Apropos Straßen: Ich
erinnere wiederum an die notwendige Umwidmung der CO 11 zur Staatsstraße.
Die Verwaltung des
Landkreises ist an vielen Stellen zu loben. Beispielhaft will ich noch einige
benennen. Die immer wieder innovativen und klugen Entscheidungen im Bereich der
Jugendhilfe – ein sehr großer Haushaltsposten – helfen zum einen denjenigen,
die Hilfe brauchen, also jungen Menschen in unserer Region. Zum anderen sind
die Entscheidungen aber auch geprägt von einem hohen Kostenbewusstsein. Unser
Jugendamt geht nicht den einfachen Weg, wie es viele andere tun, sondern sind
ein hervorragendes Beispiel von kluger und weitsichtiger Arbeit im
Jugendbereich.
Unserer Wirtschaftsförderung
danken wir u. a. für ihr zielstrebiges und erfolgreiches Handeln in Sachen
„Digitales Gründerzentrum“. Wir sind der Auffassung, dass es ein kluger Weg
ist, gemeinsam mit unserer Wirtschaft vor Ort und mit der Stadt Coburg sich auf
die umfangreichen zu erwartenden Veränderungen und Umwälzungen professionell
vorzubereiten. Wie gut uns das gelingen wird, davon hängt nicht nur, aber auch
die Zukunftschancen unserer Region ab. Die Wirtschaftsförderung hat sich nicht
durch die ersten eher niederschmetternden Absagen der Staatsregierung abbringen
lassen, sondern konsequent weiter gearbeitet. Herzlichen Dank dafür.
Unsere Seniorenpolitik,
geprägt von unserem Seniorenbeauftragten Dr. Hasselkus, in Zusammenarbeit mit
der Verwaltung, hat ebenfalls große Erfolge aufzuweisen. Der Kreistag würdigt
dies mit der Bereitstellung von Geldern für innovative Projekte. Die
Lebenswirklichkeit aufgrund des demografischen Faktors ist längst eine andere
als noch vor wenigen Jahren und wird sich rasant weiterverändern. Durch unsere
Seniorenpolitik versuchen wir diese Lebenswirklichkeit mit zu gestalten, statt
nur abzuwarten.
In diesem Zusammenhang haben
wir auch 20.000,-- Euro bereitgestellt für Leben in alternativen Wohnformen.
Die Kosten können möglicherweise nicht von den Betroffenen selbst vollständig
aufgebracht werden. Es ist ein Unding, dass aufgrund gesetzlich gegebener
Zuständigkeiten kluge und vernünftige Wege nicht begangen werden. Stichwort:
Der Bezirk ist zuständig für die herkömmlichen Wohnformen in Seniorenheimen,
der Landkreis ist für alternative Wohnformen zuständig, dies allerdings als
freiwillige Aufgabe. Hier ist der Gesetzgeber dringend aufgefordert die
Gesetzgebung an die Realitäten anzupassen. Wenn wir durch ein Pilotprojekt
gemeinsam mit dem Bezirk dazu beitragen können, dass es zu Veränderungen kommt,
hätten wir viel gewonnen.
Stichwort: Partnerschaft
Manisa.
Dieses Gremium hat mit viel
Verzögerung im vergangen Jahr beschlossen, dass wir eine Partnerschaft mit
einer türkischen Region eingehen wollen. Die Verträge sind unterschrieben. Der
damalige Antrag war gerade auch motiviert dadurch, dass viele Menschen
türkischer Herkunft seit Jahrzehnten bei uns leben und ein wichtiger Teil
unseres Gemeinwesens sind.
Herr Erdogan macht´s einem
aber derzeit nicht leicht. Wir alle blicken irritiert und besorgt auf die
Entwicklung in der Türkei. Wir alle sind fassungslos über die verbalen Schläge,
die dort von politischer Seite auch und gerade gegen Deutschland ausgesandt
werden. Wir sind fassungslos, ob der Inhaftierung so viele Menschen u. a.
Journalisten. Der Integrität gerade von Journalisten ist grundlegender
Bestandteil jedes demokratischen Verständnisses. Einfach wär´s jetzt zu sagen,
dann lassen wir das halt mit der Partnerschaft. Was wäre die Konsequenz. Die
Konsequenz wäre, dass die Menschen „bestraft würden“, für etwas, was die
politische Führung veranlasst hat. Und zwar auch die Menschen türkischer
Abstammung, die die Entwicklung kritisch sehen, die mit manchem oder vielem
nicht einverstanden sind und die nach wie vor freundschaftliche Beziehungen mit
Deutschen für richtig wichtig und gut halten.
Nein, wir müssen Gespräche
suchen, wir müssen die Chance nutzen, mit den Menschen in der Türkei in Kontakt
zu kommen. Dass dies mit Augenmaß und Besonnenheit zu erfolgen hat ist selbstverständlich,
da vertraue ich unserer neu gegründeten Arbeitsgruppe, die Vorschläge
unterbreiten wird. Anbei bemerkt, auch unsere Freundschaft und Verbindung zum
amerikanischen Volk steht nicht im Geringsten in Frage, auch wenn wir von
dortigen politischen Vorgängen mehr als irritiert sind (dort gibt es übrigens
die verabscheuungswürdige Todesstrafe schon immer). Ebenso unterscheiden wir
zwischen den Menschen in Ungarn und ihrer politischen Führung, die
Pressefreiheit und unabhängige Justiz auch anders definiert, als wir es für
richtig halten.
Es wäre noch vieles zu
nennen. Unsere Therme in Bad Rodach scheint auf einem guten Weg. Dank der
Arbeit unseres Jugendbeauftragten, Kanat Akin, sind wir hoffnungsvoll, dass es
mit einem Anruf – „Sammeltaxi“ und damit der Schaffung gleichwertiger
Lebensverhältnisse für junge Menschen im Landkreis, möglicherweise doch zu
einem positiven Ergebnis kommt. Staatliche Förderung ist möglich und würde uns
zum Ziel führen.
Ein herzliches Dankeschön
auch an unser Regionalmanagement mit Herrn Hinterleitner, das viele Projekte
anstößt, vom Wanderwegemanagement bis hin zur Etablierung von Partnerschaften
für Demokratie und damit der Ermöglichung einer Vielzahl von Projekten die
sonst nicht möglich, weil nicht finanzierbar wären.
Sehr verehrte Kolleginnen
und Kollegen,
wir danken nochmals allen
Mitarbeitern der Landkreisverwaltung für die gute Arbeit insgesamt. Wir
bedanken uns bei der Kämmerei und bei Ihnen Herr Kämmerer, für die Vorbereitung
des Kreishaushaltes und für die konstruktiven Diskussionen darüber. Wir bitten
Sie, diesen Dank an Ihre Mitarbeiter weiterzugeben.
Die Fraktion der SPD stimmt
dem vorgelegten Kreishaushalt zu.
Für die Fraktion
der Freien Wähler spricht Kreisrat Christian Gunsenheimer:
In diesen Tagen zeigt sich immer mehr, dass es eine
Verschiebung gibt, zwischen 2 Gruppe von Mensch: Die Angstmacher und die
Verängstigten und die Mutmacher und die Zuversichtlichen. Jeder von uns, in
unseren Aufgaben die wir haben können uns immer wieder entscheiden zu welche
der beiden Gruppen wir gehören. Was wir beobachten in dieser Welt, dass es eine
klare Verschiebung gibt, zugunsten der Zahl der Angstmacher und der
Verängstigten.
Sehr geehrter Herr Landrat meine lieben Kolleginnen
und Kollegen dieser Haushalt ist ein Haushalt der Zuversicht. Wir wollen damit
Mut machen und geben natürlich an der einen oder anderen Stelle zu, dass zum
Mut machen und zur Zuversicht auch Realismus gehört.
Kein Populist der letzten Tage und Monate hat
großzügig auf Tatsachen zurückgegriffen. Insofern bleibt es die Aufgabe der
Mutmacher, Fakten zu benennen und auch zu ihnen zu stehen, auch wenn sie
unbequem sind. Wenn wir auf die Haushaltsplanung zurückblicken, dann stellen
wir natürlich fest, dass vor allen Dingen Mutmacher an diesem Haushalt
mitgewirkt haben im Großen und Ganzen und auch im Einzelnen.
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle natürlich an
den Kämmerer Manfred Schilling, der gut mit uns zusammengearbeitet hat auch
wenn die Rahmenbedingungen in diesem Jahr, und das gehört zu den realen
Tatsachen, nicht die Besten waren. Vielen herzlichen Dank dafür und natürlich
auch herzlichen Dank an die Mitarbeiter im Haus, die mitgewirkt haben, dass der
Haushalt in dieser Form entstehen kann. Was wir uns natürlich wünschen und auch
das gehört zu den Tatsachen, dass wir um nächsten Jahr zum bewährten
Haushaltsberatungsprozedere zurückkehren, denn wir können auch feststellen,
dass die aktuelle Vorgehensweise, die diesen Rahmenbedingungen geschuldet war,
tatsächlich auch eine ineffiziente war. Wir dürfen unsere Aufgaben im Landkreis
nicht als einsame Insel begreifen, sondern müssen natürlich die Abhängigkeit
der Städte und Gemeinden und letztendlich auch des Bezirks begreifen und
berücksichtigen da deren Handlungsspielraum, speziell der der Städte und
Gemeinden, unmittelbare Wechselwirkungen mit unserem Handeln im Landkreis
haben. Wir verfolgen im Großen und Ganzen dies selben Ziele: Wir wollen Mut
machen für die Zukunft. Das gilt für jeden Bürgermeister und Oberbürgermeister,
für jeden Stadt- und Gemeinderat wie auch für uns Kreisräte. Dafür müssen wir
zusammenarbeiten. Es ist immer relativ leicht für uns im Landkreis zu sagen:
„Naja dann müssen wir eben die Kreisumlage auf das entsprechende anpassen.“
Das geht in den Kommunen draußen nicht ganz so einfach
und insofern ist eine Rücksprache in diesem Bereich zwingend von Nöten. Das
gilt auch für die Fragen, wer macht denn jetzt dann welche Schulden? Natürlich
ist nicht jede Kommune da draußen im selben finanziellen Zustand und
letztendlich unterscheiden sich auch hier, die ein oder anderen Fragen. Auch
das gehört zum Realismus und den Tatsachen, mit denen man aber auch Mut machen
kann. Wir sind der festen Überzeugung, dass den gemachten Schulden der
Vergangenheit zukunftsweisende Investitionen gegenüberstehen. Investitionen mit
denen wir sagen können, wir haben uns auf den Weg gemacht, dass unsere Region
Mut und Zuversicht haben kann. Wir haben in unsere Schulen viel Geld investiert
und in unser Bildungssystem an sich. Letztendlich auch viel in unsere
Infrastruktur und man darf immer wieder sagen, zu dieser Infrastruktur gehören
natürlich nicht nur die Straßen, sondern vieles andere auch. Ob man da jetzt
reininvestieren darf oder auch nicht. Wir sind aber auch der Überzeugung und
das ist unser Ansatz, bei dem gemeinsamen Vorschlag, den wir aus dem
Kreisausschuss mitnehmen das wir natürlich einem Schuldenabbau in den nächsten
Jahren sehr positiv gegenüberstehen wollen. Eine kleines Detail über das wir in
der Fraktion noch nicht ganz hinweg gekommen sind, ist natürlich die Tatsache,
dass wir im Januar einen Haushaltsentwurf präsentiert bekommen haben der keine
Schuldentilgung vorsieht. Dann aber nach sechseinhalb-stündiger
Haushaltsberatung von Seiten des Landrats und heute durch den Kämmerer
präsentiert wird, dass man gerne Schulden getilgt hätte. Da frage ich mich
natürlich, warum es im Haushaltsentwurf nicht vorgesehen war. Wir sind
weiterhin natürlich bereit, Gespräche über dieses Thema zu führen und es
natürlich in Verbindung mit den Themen die wir mit diesen Schulden entsprechend
angegangen sind, auch entsprechend weiterzuführen.
Ein besonderer Dank gilt in diesem Jahr Jürgen Alt und
der Tiefbauabteilung. Es war ein langgehegter Wunsch von der Fraktion der
Freien Wähler, Planungen im Straßenbau für Zeiten hoher Förderungen
vorzuhalten. In diesem Jahr wird uns das gedankt und letztendlich geht dieser
Dank weiter an Jürgen Alt. Es ist uns möglich gewesen, sehr viele, hoch
geförderte Maßnahmen in diesem Haushalt zu präsentieren und dadurch hohe
Zuschüsse mitzunehmen und auch die Straßeninfrastruktur hervorragend auf die
Reihe zu bringen. Noch viel mehr freut uns die Zusagen, dass neben all den
geförderten Maßnahmen auch noch Arbeitskapazität aufgebracht werden kann,
ungeförderte Deckensanierungen für 400.000 € allesamt in diesem Jahr
umzusetzen. Das war in den letzten Jahren nicht immer möglich, aber durch diese
konkrete Zusage hat er uns auch Mut gemacht. Wir freuen uns drauf, von den
Vollzügen zu hören.
Ein Präsident Erdogan macht uns keinen Mut. Er gehört
definitiv zu den Angstmachern und es gelingt ihm durchaus immer wieder, einige
Leute in Angst und Schrecken zu versetzen, insbesondere in der Türkei. Das
sollten wir uns bei all den schlimmen Sachen die wir über uns Deutsche von ihm
hören immer vor Augen halten, dass eben der Schrecken nicht hier stattfindet.
Das Ziel einer Partnerschaft kann ja nicht sein, dass wir immer dort hingehen
wo immer die Sonne scheint und wo es keine Probleme gibt. Als wir mit diesem
Projekt Manisa im letzten Jahr gestartet sind und dorthin gefahren sind, waren
die Zeiten schon keine Guten. Es war durchaus diplomatisch für jemanden, der im
Bereich der Kreiskommunalpolitik unterwegs ist und nicht immer einfach sich auf
dieses Projekt vorzubereiten. Umso mehr hat es uns Mut gemacht, dort vor Ort
Menschen zu treffen, mit denen man zusammenarbeiten will. Genauso wenig wie es
keiner von uns hören will, dass die Deutschen Nazis sind, mag manch einer dort
unten nicht hören wenn wir sagen: „Die Türken bezeichnen uns als Nazis.“ Das
ist Mitnichten so. Wir dürfen differenzieren und auch das differenzieren gehört
zum Fakten sammeln und zum Mut machen. Wir sind der festen Überzeugung, dass
wir mit den Menschen Kontakt aufnehmen müssen und die Arbeitsgruppe der ich mit
angehören darf und die sich inzwischen damit beschäftigt, wird natürlich Wege
suchen, diese Verbindungen zu den Menschen anzugehen. Der Kollege Frank Rebhan
hat es gerade angesprochen: Ja, wir müssen die zwischenmenschlichen Beziehungen
stärken. Ich zu meinem Teil, habe einen Freund in Amerika und wir hatten in den
letzten Jahren nicht viel Kontakt, aber wenn diese Krise diplomatischer Natur
etwas positives hat, dann ist es, dass sie uns näher zusammenrücken lässt. Das
wir mehr Kontakt suchen zu den Freunden die wir haben und es reut mich fast,
dass ich bei all den Kontakten und Freunden die ich so habe, nicht ganz so
viele im Ausland habe und insbesondere nicht in den Ländern wo wir derzeit Krisen
haben. Ob es sinnvoll ist von unserer Seite jede Angstmacherei aufzunehmen und
genauso stark zurück zu bellen, dass mag jeder für sich entscheiden. Offenbar
herrscht in München eine gewisse Verwirrung beim Umgang mit dem einen oder
anderen Despoten. Wie sonst wäre es zu erklären, dass zum einen Leute wie Orbán
staatsmännisch empfangen werden und man sich anbiedert und gleichzeitig in der
anderen Form eskaliert wird. Wir hier auf Landkreisebene mit dem ganz klaren
Ziel was wir uns unter einer Partnerschaft vorstellen, sollten uns davon
distanzieren. Wir sollten den Menschen hier bei uns im Landkreis und natürlich
den Menschen in den Regionen mit denen wir Partnerschaften eingehen so positiv
und voller Mut entgegentreten wie es nur geht. Am Ende möchte ich mich
bedanken, bei Manfred Schilling und insbesondere bei all den Mitarbeitern, die
dann bei der Umsetzung dieses Haushaltes den wir heute beschließen einen sehr
verantwortungsvollen Umgang mit den Mitteln die wir zur Verfügung stellen zu
den Gunsten unserer Bürgerinnen und Bürger
bewiesen haben. Ich bedanke mich sehr herzlich für die
Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Bau- und Kreisausschuss
nachdem es letztendlich unsere Vorlage war, die es in das Gremium als Grundlage
für Diskussionen geschafft hat. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch für das
Vertrauen, dass uns dort entgegen gebracht worden ist und freuen uns natürlich
auch weiterhin auf die positive Zusammenarbeit, solche Projekte gemeinsam
anzugehen. Ich freue mich auch, wenn wir weiterhin diejenigen sind, die
Angstmacher in ihre Schranken weisen, die den Verängstigten Mut machen und die
voran schreiten bei der spannenden Frage, wie wir Zuversicht in jede einzelne
unserer Taten in diesen Haushalt stecken können.
Vielen herzlichen Dank meine sehr verehrten Damen und
Herren.
Kreisrat Udo Döhler berichtet für die ULB:
Wir haben es geschafft in verantwortungsvoller
Zusammenarbeit den Haushaltsentwurf den Kämmerers so abzuändern, dass die
schwarze Null einerseits gehalten werden kann und andererseits die
Kreisumlagenbelastung für die Kommunen nicht allzu sehr gesteigert wird. Ich
danke ich den Kolleginnen und Kollegen in den anderen Fraktionen das wir es in
den Vorberatungen geschafft haben, dass zu erreichen. Wir mahnen aber auch in der
Hinsicht, dass wir feststellen müssen, dass in Zeiten in denen der Landkreis
wirklich eine hohe Steuerkraft aufweist, also über die Gemeinden und die
Kreisumlage sehr viele Mittel zufließen, schaffen wir es trotz dieser
Rekordeinnahmen heute nicht, zusätzlich Schulden zu tilgen. Wir erreichen
gerade so die schwarze Null. Wir müssen versuchen für die kommenden Jahre nicht
aus den Augen verlieren, die Schulden die wirklich noch bei 36 Millionen
liegen, abzubauen. Ob die wirtschaftlichen Voraussetzungen weiter so bestehen
und die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren weiterfließen ist angesichts
der mehrfach geschilderten weltpolitischen Lage fraglich. Auch ob Deutschland
sich wirtschaftlich weiter so behaupten kann, ist ungewiss. Ob die
Bezirksumlage weiterhin so niedrig sein wird, ist auch nicht absehbar. Deshalb
dürfen wir es nicht aus den Augen verlieren, Schulden abzubauen um unseren
nachfolgenden Generationen nicht einen Schuldenberg zu hinterlassen der
weiteres Handeln und Gestalten im Landkreis Coburg
zunichte macht. Wir müssen uns die finanzielle
Handlungsfähigkeit für die Zukunft erhalten und auch Mut beweisen, in dem wir
Maßnahmen auch mal nicht durchführen, um dieses Ziel zu erreichen.
Auch ich möchte dem Kämmerer und seinen Mitarbeitern
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes die bei der
Aufstellung des Haushalts mitgewirkt haben und die ihn dann auch letztendlich
vollziehen müssen, danken. Die Zusammenarbeit und Informationspolitik war
hervorragend. Alle Fragen wurden bereitwillig beantwortet und es wurde sehr gut
zusammengearbeitet – nicht nur bei der Aufstellung des Haushaltes, sondern über
das ganze Jahr hinweg. Ein herzliches Dankeschön an die kompetente
Landkreisverwaltung auch von Seiten der ULB. Wir werden dem Haushalt in der
jetzigen Form zustimmen
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Unsere Fraktion ist froh, dass wir mit dem Haushalt unter 100 Mio. Euro bleiben.
Die Kreisumlage muss nur um 0,5 % erhöht werden
Trotzdem ist aus unserer Sicht ein ordentlicher Haushalt zustande gekommen,
der es möglich macht die Aufgaben des Landkreises zu erfüllen.
Auch die Tatsache, dass Überschüsse zur Schuldentilgung verwendet werden sollen freut uns.
Wir danken dem Kämmerer und der Verwaltung für die gute Zusammenarbeite und wünschen uns das auch für die Zukunft.
Partnerschaft mit Manisa:
Schwierige Gradwanderung zwischen aktueller politischer Situation und Bekanntschaft mit den Menschen vor Ort.
Wir schliessen uns Meinung an, den Kontakt aufrecht zu erhalten aber keine Reise einer Delegation in die Türkei durchzuführen. Höchstens Empfang eine Gruppe aus Manisa
hier im Landkreis wäre denkbar.
Kreisrat Thomas Büchner trägt die Stellungnahme der ÖDP-Vertreter vor:
Sehr geehrter Herr Landrat, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Herr Schilling,
wir bedanken uns für die gewissenhafte Ausarbeitung der Haushaltszahlen. Auf der vorbereitenden Sitzung des Kreistages Ende Januar wurden durch Sie, Herr Schilling etwas andere Vorschläge unterbreitet, als jene, die nun zur Abstimmung vorliegen. Die damaligen Zahlen haben uns ÖDP-Vertretern deutlich besser gefallen, als die heutigen, denn im Januar war für uns der Wille der Verwaltung zur Konsolidierung und zum Abbau des hohen Schuldenstandes erkennbar. Die Erhöhung der Kreisumlage auf 44-45 Punkte erschien angesichts der vorgestellten Zahlen als vertretbar und sinnvoll, eine gleichzeitige Einsparung an der ein oder anderen Stelle als denkbar. Einem solchen Haushalt hätten wir zustimmen können.
Noch am gleichen Abend hat dann allerdings die Stadt Neustadt ihren Haushalt verabschiedet, und zwar auf Grundlage eines Kreisumlagehebesatzes von 43 Punkten - exakt dem, was uns nun vorgelegt wurde. Das lässt für uns den Schluss zu, dass die für die Erstellung des Kreishaushaltes maßgeblichen Personen offenbar nicht oder nicht nur im Landratsamt sitzen, sondern vielmehr auch oder vielleicht sogar hauptsächlich in den Kommunen des Landkreises.
Herausgekommen ist nun ein Haushalt mit dem Motto „Wasch mich, aber mach mich nicht nass!“. Er vermeidet eine Neuverschuldung, baut aber keine Altschulden ab. Um die 43 Punkte, die ja in Neustadt und anderswo vorab quasi in Stein gemeißelt wurden, einzuhalten, mussten punktuell Kürzungen bei sinnvollen freiwilligen Leistungen, vor allem aber Verschiebungen geplanter Ausgaben aus 2017 in die Folgejahre vorgenommen werden. Es wird sich erweisen, ob dieser auf Kante genähte Haushalt heuer überhaupt einzuhalten ist.
Für die Folgejahre wird die Prognose das Landrates und meiner Vorredner, dass in sehr bescheidenem Umfang Schulden abgebaut werden können, unserer Meinung nach nicht einzuhalten sein. Das Investitionsprogramm rechnet einige Ausgaben bewusst oder unbewusst nach unten. Belegen können wir dies bei den geplanten Ausgaben für die Bahnunterführung Neustadt. Hier geht man von einem Anteil des Kreises i.H.v. 550000 Euro aus, was eine Bausumme von gesamt 3,3 Mio unterstellt. Aus der Presse wissen aber alle, die es wissen wollen, dass die erwarteten Baukosten bereits jetzt bei über 7 Mio Euro liegen, sich somit der Anteil des Kreises mehr als verdoppeln dürfte. Unter solchen Voraussetzungen können wir dem Investitionsplan nicht zustimmen. Und, mit Blick auf meinen Kollegen Gunsenheimer: Hier ist der Grat zwischen Mut und Übermut recht schmal, und bei allem Mut sollten wir die Realitäten nicht aus dem Auge verlieren!
Auch der Haushaltssatzung mit einem Hebesatz von 43 Punkten stimmen wir nicht zu, und beantragen die Festsetzung der Kreisumlage auf 44 Punkte.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Kreisrat Marco Steiner bittet um eine getrennte
Abstimmung für alle drei Anträge
Der Vorsitzende lässt über den Antrag der CSU / LV,
zusätzlich 30.000 € für das Wirtschaftsförderungskonzept aufzunehmen,
abstimmen.
Mit 33 zu 16 Stimmen angenommen.
Anschließend lässt Landrat Michael Busch über den
Antrag der CSU / LV den Ansatz für Partnerschaft mit Manisa auf 5.000 € zu
kürzen, abstimmen.
Mit 44 zu 5 Stimmen angenommen.
Der Vorsitzende bittet darum, zusätzlich 10.000 € für
Projekte und Marketingmaßnahmen gegen die Stromtrasse in den Haushalt
einzustellen. Als Deckungsvorschlag soll bei der Haushaltsstelle 1111.1630 ein
Erhöhung der Einnahmen um 35.000 € erfolgen.
Einstimmig angenommen
Landrat Michael Busch lässt über den Antrag der ÖDP
auf Erhöhung der Kreisumlagenerhöhung auf 44 Prozentpunkte, abstimmen.
Mit 5 zu 44 Stimmen abgelehnt.