Beschluss:
Dem Kreistag wird empfohlen, wie folgt zu beschließen:
Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2017 wird hiermit festgesetzt.
Die Haushaltssatzung 2017 wird zum Bestandteil dieses Beschlusses erklärt.
Sollte sich im Vollzug des Haushaltes 2017 ein Überschuss ergeben, so ist dieser komplett zur Schuldentilgung zu verwenden.
Sachverhalt:
Nach Art. 57 LKrO
hat der Landkreis für jedes Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung zu erlassen.
Diese Haushaltssatzung enthält insbesondere den Gesamtbetrag aller Einnahmen
und Ausgaben sowohl des Verwaltungshaushaltes als auch des Vermögenshaushaltes,
den Gesamtbetrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen sowie Umlagesoll und
Umlagesatz der Kreisumlage.
1.
Verwaltungshaushalt
Das Volumen des in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen
Verwaltungshaushaltes 2017 liegt bei 80.473.800 € (Vorjahr: Ansatz 74.930.000
€, voraussichtliches Ergebnis 76.916.515 €). Die Umlagekraft ist im Landkreis
Coburg im Jahr 2017 um rd. 5,4 Mio. € gestiegen. Bei einem um zwei Punkte
höheren Kreisumlagenhebesatz von 42,5 v.H. auf 44,5 v.H. ergibt dies eine
Einnahmemehrung von rd. 3.960.000 €. Angesichts der hohen Investitionen in 2017
sollen diese Mehreinnahmen zur Reduzierung der Kreditaufnahme herangezogen
werden. Bei einer planmäßigen Tilgung von 2.160.000 € und einer vorgesehenen
Kreditaufnahme von 2.129.300 € würde sich die Verschuldung des Landkreises um
rd. 30.700 € reduzieren.
Seit der Infoveranstaltung über den Haushalt 2017 am 30.01.2017 haben
sich folgende Änderungen ergeben:
Einnahmen
HHSt. |
|
|
in Euro |
9000.0611 |
Pauschale
Finanzzuweisungen; Bescheid vom 03.02.2017 |
+ |
100.000 |
5500.1780 |
Spende
Sparkasse Coburg-Lichtenfels für Sportveranstaltung des Landkreises |
+ |
1.000 |
1142.1701 |
Zuschuss
„Erstellung Elektromobilitätskonzept vgl. auch 1142.6369 s.u. |
+ |
44.000 |
|
Saldo |
+ |
145.000 |
Ausgaben
HHSt. |
|
|
in Euro |
2000.7122 |
Übernahme der
Mittagsbetreuung an Grundschulen i.R.d.BuT (freiwillige Leistungen |
- |
18.000 |
0000.6314 |
Sachkosten
Partnerschaft Manisa (freiwillige
Leistungen) |
+ |
5.000 |
7800.7170 |
Zuschuß f.d.
Betriebshelfer (freiwillige
Leistungen) |
+ |
6.800 |
1142.6369 |
Projekt
Erstellung Elektromobilitätskonzept vgl. auch 1142.1710 s.o. |
+ |
55.500 |
|
Saldo |
+ |
49.300 |
Somit verbleibt ein Gesamtsaldo von 95.700 €. Über eine entsprechend
höhere Zuführung an den Vermögenshaushalt (9161.8600) wird der
Verwaltungshaushalt ausgeglichen. Das Volumen des Verwaltungshaushaltes erhöht
sich dadurch von 8.328.800 € auf nunmehr 80.473.800 €.
2.
Vermögenshaushalt
Das Volumen des in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen
Vermögenshaushaltes 2017 liegt bei 21.079.000 € (Vorjahr: Ansatz 14.395.000 €,
voraussichtliches Ergebnis 14.528.213 €). Bei annähernd gleichem Volumen des
Vermögenshaushaltes sind folgende Ausgaben für Hoch- und Tiefbaumaßnahmen
vorgesehen:
Hochbau: 4.899.000
€ (Vorjahr 4.660.000 €)
Tiefbau: 10.757.000
€ (Vorjahr 5.725.000 €)
Summe: 15.656.000
€ (Vorjahr 10.385.000 €)
Die Erhöhung hängt mit dem Bau der Umgehung
Ebersdorf, CO13, und der Zusammenfassung der Bauabschnitte 4 und 5 an der
Staatl. Realschule Coburg II, und somit einen schnelleren Bauablauf, zusammen.
Zum Ausgleich der Vermögenshaushalte wird
eine Kreditaufnahme von 2.129.300 € (Vorjahr 1.102.000 €) notwendig.
Der Gesamtbetrag der
Verpflichtungsermächtigungen beträgt 1.915.000 € (Vorjahr 6.775.000 €).
Einnahmen
HHSt. |
|
|
in Euro |
9161.3000 |
Zuführung vom
Verwaltungshaushalt |
+ |
95.700 |
9121.3701 |
Kreditaufnahme |
- |
30.700 |
|
Saldo |
+ |
65.000 |
Ausgaben
HHSt. |
|
|
in Euro |
2202.9502 |
Staatl.
Realschule Neustadt b. Coburg; Errichtung eines Pausenhofes an der Röden |
+ |
65.000 |
|
Saldo |
+ |
65.000 |
Das Volumen des Vermögenshaushaltes erhöht
sich dadurch von 21.014.000 € auf nunmehr 21.079.000 €.
Investitionsprogramm 2018
Einnahmen
HHSt. |
|
|
in Euro |
9121.3701 |
Kreditaufnahmen |
- |
65.000 |
Ausgaben
HHSt. |
|
|
in Euro |
2202.9502 |
Staatl.
Realschule Neustadt b. Coburg; Errichtung eines Pausenhofes an der Röden |
- |
65.000 |
Das Investitionsprogramm 2018 ändert sich von
bisher 17.750.000 € auf 17.685.000 €.
3.
Höchstbetrag
der Kassenkredite
Der Höchstbetrag der Kassenkredite kann nach
Art. 73 Abs. 2 GO ein Sechstel der im Verwaltungshaushalt veranschlagten
Einnahmen betragen. Der bisherige Betrag von 5.000.000 € sollte auf den zeit-
und umständegemäßen Betrag von 10.000.000 € angehoben werden.
Die übrigen Bestandteile der Haushaltssatzung 2017 bleiben gegenüber
dem Vorjahr unverändert.
Aus der Beratung
Kreiskämmerer
Manfred Schilling setzt seinen Bericht zum Verwaltungshaushalt 2017 (s. Anlage)
fort. Zuvor erläutert der Leiter der Personalabteilung Torsten Hetz anhand
einer Präsentation den Stellenplanentwurf 2017.
Im Zuge des Vortrags
lässt der Vorsitzende über den Antrag des Maschinen- und Betriebshilfsrings
Coburg – Kronach – Lichtenfels abstimmen, der um einen Zuschuss in Höhe von
6.500 € für das Jahr 2017 bittet (neue bzw. wiederaufgenommene freiwillige
Leistung).
Mit 9 gegen 2
Stimmen angenommen.
Der Vorsitzende
erteilt Kreisrat Christian Gunsenheimer das Wort, der namens der Fraktion Freie
Wähler mehrere Vorschläge und Anträge vorträgt.
HHST 4100 –
Kreisjurist / Beteiligungsmanager
Die Schaffung /
Besetzung dieser Stelle wird abgelehnt.
Torsten Hetz und
Ulrike Stadter legen die möglichen Aufgaben eines Kreisjuristen dar.
Nach Auffassung von
Kreisrat Rainer Mattern könne ein Kreisjurist diese komplexen Themen nicht
bearbeiten. Es sollten andere Lösungen und Möglichkeiten gefunden werden.
Kreisrätin Dagmar
Escher erklärt für die Fraktion der Grünen die Ablehnung. Nach Auffassung von
Kreisrat Strobel sollen in Landkreisen mit ähnlicher Beteiligungsstruktur, die
Erfahrungen mit einem Kreisjuristen / Beteiligungsmanager eingeholt werden.
Nach Auffassung von
Kreisrat Frank Rebhan fällt ein Großteil der Aufgaben in die Zuständigkeit der
Kämmerei. Für schwierigere Rechtsfragen solle die Unterstützung Externer
eingeholt werden.
Dieter Pillmann
weist auf die Empfehlung des Bayerischen Landkreistages und des Bayerischen
Innovationsringes hin, die Stelle eines Beteiligungsmanagers zu schaffen
ähnlich wie es der Bayerische Prüfungsverband und des Kreisrechnungsprüfungsamt
für erforderlich halten. Die von einem Beteiligungsmanager zu bearbeitenden
Handlungsfelder werden in den nächsten Jahren mehr und mehr an Bedeutung
gewinnen.
Der Vorsitzende
schlägt vor, die Stelle zunächst mit einem Sperrvermerk zu versehen und die
Aufgaben zu einem späteren Zeitpunkt detailliert darzustellen. Sodann lässt er
über den Antrag der Freien Wähler auf Streichung der Stelle abstimmen.
Mit 10 Stimmen gegen
1 Stimme angenommen; der Haushaltsansatz wird gestrichen
HHST 2201.5000 –
Klimagerät Lehrerzimmer CO II
Der Betrag von
10.000 € wird gestrichen
HHST 2201.5200 –
Zweckausstattung CO II
Der Haushaltsansatz
von 45.000 € wird um 5.000 € auf 40.000 € gekürzt.
HHST 4012.5690 –
Budget Seniorenbeauftragter
Antrag Freie Wähler:
Erhöhung um 10.000 €.
HHST 4701.7006 –
Innovative Seniorenprojekte
Antrag Freie Wähler:
Ansatz streichen
Kompromiss SPD:
Kürzung um 10.000 €
Antrag CSU / LV:
Ansatz in der Höhe belassen.
HHST 4701.7007 –
Alternative Wohnformen
Antrag Freie Wähler:
Ansatz streichen
Antrag CSU / LV:
Ansatz in der Höhe belassen.
Der Vorsitzende
lässt in folgender Reihenfolge abstimmen:
Streichung 50.000 €
für innovative Seniorenprojekte: Mit 4 gegen 7 Stimmen abgelehnt.
Streichung 20.000 €
für alternative Wohnformen: Mit 3 gegen 8 Stimmen abgelehnt.
Von einer Erhöhung
des Budgets für den Seniorenbeauftragten wird Abstand genommen.
HHST 6500.5000 –
Gebäudeunterhalt Lüftung Öllager
Antrag Freie Wähler
auf Streichung des Haushaltsansatzes von 6.000 €.
Mit 10 gegen 1
Stimme angenommen.
HHST 0681.5000 –
zusätzlicher Gebäudeunterhalt
Der Ansatz wird um
38.000 € gekürzt.
Kreisrat Rainer
Mattern regt an dieser Stelle an, dort wo es möglich ist, eine 2,5 prozentige
Haushaltssperre einzurichten mit der Folge einer Reduzierung der
Mittelzuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt.
Mit diesem Vorgehen
könnte der Kreisumlagenhebesatz um nur 0,5 % auf 43 % erhöht werden.
Die 0,5 %ige
Erhöhung sei bedingt durch die Investitionen im Feuerwehrbereich. Zudem werde
befürwortet wenn ein Betrag von 30.000 € zur Erstellung eines
Wirtschaftsförderungskonzeptes im Haushalt berücksichtigt würde.
Der Vorsitzende
mahnt an, den Schuldenabbau für den er sich seit Jahren einsetzt nicht aus dem
Auge zu verlieren.
Kreisrat Markus Möch
beantragt eine Sitzungsunterbrechung. Die Verwaltung wird gebeten,
festzustellen wie sich die Veränderungen die heute getätigt wurden auf die
Kreisumlage auswirken.
Auf Anfrage von
Kreisrat Martin Mittag beziffert Kämmerer Manfred Schilling die Veränderungen
im Vermögenshaushalt mit – 908.000 €.
Die Sitzung wird von
15:17 – 15:30 Uhr unterbrochen.
Nach eingehender
Diskussion auf welchem haushaltsrechtlich konformen Weg die Einsparungen bzw.
Auswirkungen auf die Kreisumlage erzielt werden kann, fasst der Vorsitzende
zusammen:
Auferlegung einer
freiwilligen Haushaltssperre von 2,5 % - dort wo es möglich ist.
Erhöhung der
Kreisumlage um 0,5 % auf 43. Alle erwirtschaften, positiven Ergebnisse fließen
in die Schuldentilgung.