Sitzung: 20.10.2016 Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: 149/2016
1.
Broschüre der oberfränkischen
Bildungsregionen (Auslage)
Die Oberfränkischen
Bildungsregionen arbeiten weiter eng zusammen. Neben dem Austausch von „best
practice“ Projekten und der Darstellung als Verbund in einer gemeinsamen
Broschüre sollen in einem nächsten Schritt gemeinsame Projekte Ihre Umsetzung
finden. Ein stetiger Erfahrungsaustausch auch im Umgang mit den Förderanträgen
ist bisher als gewinnbringend zu verzeichnen.
2.
Logo der Bildungsregion
Coburg und gemeinsames CD
Im Zuge der
vermehrt öffentlichen Auftritte, Projektarbeiten und Unterstützung von
Kooperationspartnern von Seiten der Bildungsregion, bestand der Bedarf nach
einem gemeinsamen Logo, welches für diese Zwecke verwendet werden kann. Stadt
und Landkreis haben sich auf einen Entwurf geeinigt, der nun seine Anwendung
findet.
3.
Arbeitskreis Schule und
Migration
Der Arbeitskreis Schule und
Migration wurde von den Koordinatoren der Bildungsregion Stadt und Land
konstituiert. Er setzt sich zusammen aus Lehrkräften und Schulleiter aus
verschiedenen Schulformen (GS, MS, RS, Gy, FöS, BS) in Stadt und Landkreis die
mit Flüchtlingen und Migranten arbeiten, sowie dem Staatlichen Schulamt. Der
Arbeitskreis ist im Moment stark wachsend. Viele Strukturen wurden geschaffen.
Die Projekte die auch in der Zusammenarbeit mit den Lehrkräften aus diesem
Kreis entstanden (Sprachpaten, Dolmetscherbeteiligung an Schulen, Filmclips,
Schulflyer etc.) fanden großen Anklang und waren schnelle praxisorientierte
Hilfen. Zukünftig wird hier auch die Jugendhilfe mit eingebunden. Dieser Arbeitskreis
wurde in der letzten Sitzung den neuen Koordinatoren für Bildungsangebote
Neuzugewanderter gemeinschaftlich übergeben.
4.
Aktueller Stand Projekt
Sprachpaten
Mittlerweile
sind ehrenamtliche Sprachpaten fester Bestandteil in vielen Schulen der Stadt
und des Landkreises Coburg. Über 90 Paten begleiten und fördern Kinder und
Jugendliche mit Migrationshintergrund unter Anweisung der Lehrkraft im
Regelunterricht. Beide Seiten zeigen sich hoch zufrieden und schätzen diese
Tätigkeit. Der Verein Mentor-Lesespaß Coburg e.V. als ausführender
Kooperationspartner agiert nunmehr selbstständig. Die Bildungsregion steht
jedoch noch unterstützend bei Fragen, Informationsweiterleitungen oder auch als
Schulungsstätte bei Fortbildungen zur Verfügung. Als weiterer Förderer dieses
Projektes konnte die Stiftung inVITAtio gefunden werden, die speziell die
Finanzierung für das Jahr 2017 übernehmen möchte aber auch noch Fortbildungs-
und Materialkosten aus dem Jahr 2016 übernehmen wird.
Zuletzt wurde das Coburger
Sprachpatenprojekt in der Zeitschrift ECHT Oberfranken vorgestellt.
5.
Dolmetscher für
Lernentwicklungsgespräche
Nachdem viele
Grundschulen sich dafür entschieden haben die Zwischenzeugnisse durch
dokumentierte Lernentwicklungsgespräche zu ersetzen, standen viele Lehrkräfte
vor der Problematik des Austausches mit den Flüchtlings- und Migrantenfamilien.
Jedoch sind gerade in diesen Familien die Erläuterungen wie sich das Kind in
der Schule entwickelt, welche Probleme es gibt und auch allgemeine Hinweise zur
deutschen Schulkultur ganz wesentliche Punkte die es zu besprechen gilt. Um
diese wichtigen Informationen richtig an die Familien weiter zu geben, wurden
den entsprechenden Lehrkräften Dolmetscher zu Verfügung gestellt. Für die
zukünftigen Gespräche muss ein Konzept entwickelt werden, das es ermöglicht,
möglichst vielen Familien einen Dolmetscher beim Austausch mit der Schule zur
Verfügung zu stellen. Ideen wie Elternabende in bestimmten Sprachen und Terminabsprachen
zwischen Schulen um sich den Dolmetscher zu teilen, wurden im Arbeitskreis
Schule und Migration diskutiert. Frau Bräutigam als neue Koordinatorin für
Bildungsangebote Neuzugewanderter wird sich diesem Aufgabengebiet annehmen und
auch den Arbeitskreis Schule und Migration übernehmen.
6.
Entwicklung eines
Schulflyers in verschiedenen Sprachen
Oftmals sind es
die kleinen Dinge, die eine schnelle Integration in den Schulalltag
ermöglichen. Um Flüchtlings- und Migrationsfamilien schnell und übersichtartig
die deutsche Schulkultur näher zu bringen, haben die Koordinatoren der
Bildungsregion einen Flyer nach dem Vorbild der Bildungsregion Ansbach
entworfen, der ganz allgemeine Regelungen für den täglichen Schulbesuch
beinhaltet. Dieser Flyer soll in verschiedene Sprachen übersetzt jeder Schule
zur Verfügung stehen und per Formularfelder im Detail angepasst werden. Auch
hier sprachen sich die Lehrkräfte und Schulleiter der verschiedenen Schulformen
sehr positiv im Arbeitskreis Schule und Migration über diese Möglichkeit aus
und haben Anmerkungen direkt aktiv eingebracht.
Sobald das gemeinsame
Corporate Design für die Bildungsregion fertiggestellt ist, soll der Flyer
übersetzt und an die Schulen als PDF verteilt werden.
7.
Filmclip´s „Refugee that´s
me“ – Meine Kultur- Deine Kultur – Unser Miteinander
Eine gelingende Integration
basiert auf einem gegenseitigen Kulturverständnis. Für Erzieher, Lehrer,
Arbeitgeber und Kollegen sind nicht nur die Sprache, sondern auch andere
Verhaltensweisen eine große Barriere im gegenseitigen Verständnis. Nur wer über
die jeweils andere Kultur ausreichend informiert ist, kann sie verstehen und
dadurch Missverständnisse im Umgang miteinander vermeiden. Aus diesem Grund
entstand im Gespräch mit der HWK die Idee kleine Filmclips zu den einzelnen
Integrationsbereichen der geflüchteten Menschen zu drehen. Die später allen
Interessierten zur Verfügung stehen sollen. In der konzeptionellen Arbeit steht
aber auch schon die Entstehung dieser Filme unter dem Motto der Integration und
des Austausches. Eine Integrationsklasse der Berufsschule arbeitet gemeinsam
mit dem Ethik-Kurs des Arnoldgymnasiums an der inhaltlichen Umsetzung dieser
Filme. Das Konzept wurde bei der lagfa Bayern eingereicht und vom Bayerischen
Sozialministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration mit 7000 €
gefördert. Die technische Umsetzung erfolgt über necTV. Wir hoffen die fertigen
Filmclips Ende 2016 Anfang 2017 präsentieren zu können.
8.
Wechsel des
Schwerpunktthemas der Bildungsregion Coburg
Ende dieses
Jahres wird die Bildungsregion Coburg das Schwerpunktthema „Integration und
Bildungschancen für Menschen mit Migrationshintergrund“ verlassen. Alle
Projekte werden nachhaltig an die Kooperationspartner übergeben oder erfahren
ihre koordinierende Weiterarbeit durch die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte.
Im Bildungsbeirat wurde sich
auf das neue Schwerpunktthema: „Jugendliche ohne Ausbildung“ geeinigt.
9.
CoBiKon – Coburger
Bildungskongress
Am
21.03.2017 wird der erste Coburger Bildungskongress im Kongresshaus Rosengarten
stattfinden. Der Bildungskongress versucht alle Akteure und Interessierte im
Bildungsbereich zusammenzubringen mit dem Ziel, nicht nur Informationen zu
streuen und zu sammeln, sondern vielmehr über die Darstellung und
Zusammenführung des Netzwerkes auch neue Bildungswege und Ideen
hervorzubringen. Akteure aus unterschiedlichen Themenfelder schaffen zusammen
neue konzeptionelle Gedanken, die unsere Region weiter innovativ auch im
Bildungssektor voranbringt. WIR sind Bildungsregion ist dabei ein wichtiger
Ausdruck der das gesamte Netzwerk „über die Grenzen gehend“ verbindet und
gemeinsam den Standort Coburg als Bildungsraum stärken soll. Der erste CoBiKon
befasst sich thematisch mit dem Schwerpunktthema der Bildungsregion 2017-2018:
Jugendliche ohne Ausbildung.
aus der Beratung:
Bildung vernetzt – das Infomagazin der Bildungsregionen in Oberfranken
und ein Auszug aus ECHT Oberfranken zum Thema Sprachpaten wurde den Kreisräten
zur Mitnahme ausgelegt.
Gute Resultate können zum Schwerpunktthema Integration und Bildung von
Flüchtlingen verzeichnet werden. Der Arbeitskreis, bestehend aus Lehrkräften,
Schulleitern aus Stadt und Landkreis sowie dem Schulamt, haben Maßnahmen zur
Integration erarbeitet.
Zum festen Bestandteil sind die Sprachpaten in vielen Schulen geworden;
junge Leute mit Migrationshintergrund werden durch mehr als 90 ehrenamtliche
Sprachpaten gefördert.
Um die Verständigung zwischen Schule und Eltern ausländischer Kinder zu
erleichtern, sind anstelle des Zwischenzeugnisses Lernentwicklungsgespräche mit
Dolmetschern eingeführt worden. Über die Lernentwicklungsgespräche solle in
einem Jahr wieder Bericht erstattet werden.
Zusätzlich sollen Flyer in verschiedenen Sprachen erarbeitet werden, um
die einheimische Schulkultur näherbringen zu können. Auch die Idee, Filmclips
mit persönlichen Eindrücken von Flüchtlingen zu drehen, trage zum Verständnis
der verschiedenen Kulturen der Migranten bei.