Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Grüne im Kreistag Coburg auf Einrichtung von Jugendsozialarbeit an den Berufsschulen I und II zum Schuljahr 2016/2017 wird abgelehnt. Das Thema wird im Rahmen des Schwerpunktthemas 2017 „Jugendliche ohne Ausbildung“ der Bildungsregion Coburg bearbeitet und Analyse wie auch daraus folgender Handlungsbedarf den Kreisorganen zur Entscheidung vorgelegt.

Sachverhalt:

 

Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Grüne hat mit Datum vom 11.07.2016 den Antrag gestellt, zu Beginn des Schuljahres 2016/2017 zwei volle Planstellen mit S 12 für die Jugendsozialarbeit an den Berufsschulen I und II in Coburg zu schaffen. Hintergrund sei dabei die Tatsache, dass viele Jugendliche ohne Ausbildungsstelle seien und damit soziale Problemlagen einhergingen. Die Finanzierung soll dabei je zur Hälfte durch die Stadt und den Landkreis Coburg erfolgen.

 

1.            Zum Bedarf

 

Im Hinblick auf die benannte Problemstellung hat sich der gemeinsame Bildungsbeirat der Stadt und des Landkreises Coburg in seiner Sitzung vom 05.04.2016 entschieden, das Thema „Junge Menschen ohne Ausbildung“ als Schwerpunktthema der Bildungsregion Coburg 2017 anzugehen. Beide Verwaltungen sind dazu beauftragt, entsprechende Erhebungen und Analysen zum Handlungsbedarf vorzunehmen und vorzulegen. Die Berufsschulen sind im Hinblick auf die Jungarbeiterklassen dabei ein wichtiger Kooperationspartner.

 

Eine dieser vertieften Bearbeitung vorweggenommene Schaffung von Stellen zur Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) bedeutet auch eine Engführung des Themas. Jugendsozialarbeit kann die ihm vom Gesetzgeber zugeschriebene Aufgabe nur dann sinnvoll wahrnehmen, wenn das Handeln in einem Gesamtsetting geschieht. Wie dies aussehen kann, hat sich die Bildungsregion aber erst für 2017 vorgenommen, zu entwickeln.

 

2.            Jugendsozialarbeit an Schulen im Landkreis Coburg

 

Im Landkreis Coburg ist JaS an fünf Schulen im Einsatz. Die personelle Ausstattung an jeder dieser Schulen ist eine 0,5 Fachkraftstelle, die mit der Entgeltgruppe S 11b des Tarifvertrags für den Sozial- und Erziehungsdienst bewertet ist. Diese Stellenbewertung ist mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern e.V. (KAV) abgestimmt.

 

Sowohl die Schaffung von Vollzeitstellen als auch die vorgeschlagene Bewertung würden von der bisherigen Praxis im Landkreis Coburg abweichen.