Beschluss: Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich seit 2006 für eine bessere Bildung von Mädchen und Jungen im KiTa- und Grundschulalter in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Mit einem bundesweiten Fortbildungspro­gramm unterstützt das „Haus der kleinen Forscher“ pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei, den Entdeckergeist von Kindern zu fördern und sie qualifiziert beim Forschen zu begleiten.

Die Stiftung wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Partner sind die Helmholtz-Gemeinschaft, die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stif­tung und die Deutsche Telekom Stiftung – hinter denen bedeutende Vertreter der deut­schen Industrie stehen.

 

Auf lokaler Ebene arbeitet die Stiftung mit örtlichen Netzwerken zusammen. Diese koordinieren die Tätigkeit in ihrer Region und werden dabei von der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ in Berlin unterstützt.

Das lokale Netzwerk Coburg wird von Stadt und Landkreis Coburg gemeinsam geführt. Das Netzwerk besteht seit 2008 und ist eines der ältesten aktiven Netzwerke in ganz Deutschland.

Das lokale Netzwerk motiviert Einrichtungen, sich als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren zu lassen. Durch die Zertifizierung dürfen sich Kindertageseinrichtungen und Grundschulen „Haus der kleinen Forscher“ nennen. Im Rahmen der Zertifizierung müssen die Einrichtungen nachweisen, dass das Forschen ein wichtiger Teil im Alltag der Einrich­tung ist; die Forschungsaktivitäten müssen dokumentiert werden; die Pädagoginnen und Pädagogen besuchen mindestens zwei Fortbildungen im Jahr. Das Zertifikat sichert den Qualitätsstandard der Stiftung.

Neben der Gewinnung von neuen Einrichtungen als „Haus der kleinen Forscher“ ist es Aufgabe der Koordinatoren, Weiterbildungen für die Erzieher/innen und Lehrer/innen zu organisieren. Im Rahmen der Weiterbildungen werden diese mit den Materialien und Möglichkeiten der Stiftung vertraut gemacht. In Bayern sind die Inhalte an den Grundschullehrplan angepasst. Die Lehrkräfte können durch das „Haus der kleinen Forscher“ Inhalte lebendig und interessant gestalten.

Außerdem berät das lokale Netzwerk Einrichtungen auf dem Weg der Zertifizierung, verleiht die Zertifikate und betreibt Öffentlichkeitsarbeit.

Bis 29.02.2016 war die Koordinationsstelle des Landkreises im FB 22 Jugend, Familie und Senioren angesiedelt; am 01.03.2016 ging diese Aufgabe in den FB 23 Bildung, Kultur, Sport über.

In der Stadt Coburg obliegt die Koordinierung dem Bildungsbüro; mit diesem wird eng zusammengearbeitet.

Ziel von Stadt und Land ist es, neue Einrichtungen für das „Haus der kleinen Forscher“ zu begeistern und nicht mehr aktive Einrichtungen neu zu motivieren. Ein besonderer Fokus der aktuellen und zukünftigen Arbeit liegt auf den Grundschulen. Die Kindertagesstätten sind größtenteils aktiv und zertifiziert. Insgesamt sind in Stadt und Landkreis 60 Einrichtungen aktiv; davon sind 16 zertifiziert. Eine Zertifizierung der Grundschu­len ist seit 2014 bundesweit möglich. Vorgeschaltet war eine Pilotphase, an der auch das lokale Netzwerk Coburg beteiligt war. Die erste zertifizierte Grundschule in Oberfranken war die Grundschule „An der Heubischer Straße“ in Neustadt b. Coburg, diese ist bisher die einzige Schule mit Zertifikat im Raum Coburg. Um mehr Präsenz im Grundschulbe­reich aufzubauen, sollen gezielt die Träger der Ganztagesangebote angesprochen wer­den. Hier könnten die dort tätigen Pädagoginnen und Pädagogen die im Unterricht be­handelten Themen mit Hilfe der Materialen und Experimente der Stiftung vertiefen und einen nachhaltigeren Lernerfolg erzielen.

Eine Lehrkraft am privaten beruflichen Schulzentrum in Coburg ist berechtigt Workshops der Stiftung durchzuführen und gibt das Wissen als Zusatzausbildung an die angehenden Erzieher/innen weiter. Dies ist eine Besonderheit in Coburg. Es ist geplant dieses Modell auch der Staatlichen Berufsschule für Kinderpflege anzubieten und dort zu etablieren.

Jährlich findet der „Tag der kleinen Forscher“, ein bundesweiter Aktionstag, statt. Dieses Jahr stand er aufgrund des 10-jährigen Jubiläums unter dem Motto „Willst Du mit mir feiern?“. Stadt und Landkreis haben gemeinsam mit der IHK zu Coburg und dem Natur­kundemuseum ein Forschungslabor im Naturkundemuseum eingerichtet. Nach Versand der Ausschreibung an alle Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im Gebiet von Stadt und Landkreis Coburg war die Veranstaltung innerhalb von einem Tag ausgebucht. Das Interesse war außergewöhnlich hoch. Insgesamt haben zehn Einrichtungen (fünf aus dem Landkreis und fünf aus der Stadt Coburg) teilgenommen. 234 Kinder konnten an verschiedenen Forschungsstationen ihrer Neugierde freien Lauf lassen und Entdeckungen machen.

Das „Haus der kleinen Forscher“ ist exemplarisch für eine Zusammenarbeit zwischen Kin­dertageseinrichtungen und Grundschulen. Workshops finden für Erzieher/innen und Leh­rer/innen gemeinsam statt. Veranstaltungen sind für alle Kinder zwischen drei und zehn Jahren konzipiert.

Der FB 23 kooperiert mit dem FB 22, Stabstelle KOJA im Jahr 2016 (kommunale Jugendarbeit), erstmalig bei einem „Haus der kleinen Forscher Ferienprogramm“; weiterer Partner ist hier der Kreisjugendring Coburg.

 

Die Stiftung und das lokale Netzwerk entwickeln sich stetig weiter. Das Bildungsangebot ist insbesondere für unsere industriell geprägte Region ein wichtiger Baustein zur Förde­rung der nötigen Fachkräfte der Zukunft.