Sachverhalt:
Auf lokaler Ebene
arbeitet die Stiftung mit örtlichen Netzwerken zusammen. Diese koordinieren die
Tätigkeit in ihrer Region und werden dabei von der Stiftung „Haus der kleinen
Forscher“ in Berlin unterstützt.
Das lokale Netzwerk Coburg wird von Stadt und Landkreis Coburg gemeinsam
geführt. Das Netzwerk besteht seit 2008 und ist eines der ältesten aktiven
Netzwerke in ganz Deutschland.
Das lokale Netzwerk motiviert Einrichtungen, sich als „Haus der kleinen
Forscher“ zertifizieren zu lassen. Durch die Zertifizierung dürfen sich
Kindertageseinrichtungen und Grundschulen „Haus der kleinen Forscher“ nennen.
Im Rahmen der Zertifizierung müssen die Einrichtungen nachweisen, dass das
Forschen ein wichtiger Teil im Alltag der Einrichtung ist; die
Forschungsaktivitäten müssen dokumentiert werden; die Pädagoginnen und
Pädagogen besuchen mindestens zwei Fortbildungen im Jahr. Das Zertifikat
sichert den Qualitätsstandard der Stiftung.
Neben der Gewinnung von neuen Einrichtungen als „Haus der kleinen Forscher“ ist
es Aufgabe der Koordinatoren, Weiterbildungen für die Erzieher/innen und
Lehrer/innen zu organisieren. Im Rahmen der Weiterbildungen werden diese mit
den Materialien und Möglichkeiten der Stiftung vertraut gemacht. In Bayern sind
die Inhalte an den Grundschullehrplan angepasst. Die Lehrkräfte können durch das
„Haus der kleinen Forscher“ Inhalte lebendig und interessant gestalten.
Außerdem berät das lokale Netzwerk Einrichtungen auf dem Weg der
Zertifizierung, verleiht die Zertifikate und betreibt Öffentlichkeitsarbeit.
Bis 29.02.2016 war die Koordinationsstelle des Landkreises im FB 22 Jugend,
Familie und Senioren angesiedelt; am 01.03.2016 ging diese Aufgabe in den FB 23
Bildung, Kultur, Sport über.
In der Stadt Coburg obliegt die Koordinierung dem Bildungsbüro; mit diesem wird
eng zusammengearbeitet.
Ziel von Stadt und Land ist es, neue Einrichtungen für das „Haus der kleinen
Forscher“ zu begeistern und nicht mehr aktive Einrichtungen neu zu motivieren.
Ein besonderer Fokus der aktuellen und zukünftigen Arbeit liegt auf den
Grundschulen. Die Kindertagesstätten sind größtenteils aktiv und zertifiziert. Insgesamt
sind in Stadt und Landkreis 60 Einrichtungen aktiv; davon sind 16 zertifiziert.
Eine Zertifizierung der Grundschulen ist seit 2014 bundesweit möglich.
Vorgeschaltet war eine Pilotphase, an der auch das lokale Netzwerk Coburg
beteiligt war. Die erste zertifizierte Grundschule in Oberfranken war die
Grundschule „An der Heubischer Straße“ in Neustadt b. Coburg, diese ist bisher
die einzige Schule mit Zertifikat im Raum Coburg. Um mehr Präsenz im Grundschulbereich
aufzubauen, sollen gezielt die Träger der Ganztagesangebote angesprochen werden.
Hier könnten die dort tätigen Pädagoginnen und Pädagogen die im Unterricht behandelten
Themen mit Hilfe der Materialen und Experimente der Stiftung vertiefen und
einen nachhaltigeren Lernerfolg erzielen.
Eine Lehrkraft am privaten beruflichen Schulzentrum in Coburg ist berechtigt
Workshops der Stiftung durchzuführen und gibt das Wissen als Zusatzausbildung
an die angehenden Erzieher/innen weiter. Dies ist eine Besonderheit in Coburg.
Es ist geplant dieses Modell auch der Staatlichen Berufsschule für Kinderpflege
anzubieten und dort zu etablieren.
Jährlich findet der „Tag der kleinen Forscher“, ein bundesweiter Aktionstag,
statt. Dieses Jahr stand er aufgrund des 10-jährigen Jubiläums unter dem Motto
„Willst Du mit mir feiern?“. Stadt und Landkreis haben gemeinsam mit der IHK zu
Coburg und dem Naturkundemuseum ein Forschungslabor im Naturkundemuseum
eingerichtet. Nach Versand der Ausschreibung an alle Kindertageseinrichtungen
und Grundschulen im Gebiet von Stadt und Landkreis Coburg war die Veranstaltung
innerhalb von einem Tag ausgebucht. Das Interesse war außergewöhnlich hoch.
Insgesamt haben zehn Einrichtungen (fünf aus dem Landkreis und fünf aus der Stadt
Coburg) teilgenommen. 234 Kinder konnten an verschiedenen Forschungsstationen
ihrer Neugierde freien Lauf lassen und Entdeckungen machen.
Das „Haus der kleinen Forscher“ ist exemplarisch für eine Zusammenarbeit
zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen. Workshops finden für
Erzieher/innen und Lehrer/innen gemeinsam statt. Veranstaltungen sind für alle
Kinder zwischen drei und zehn Jahren konzipiert.
Der FB 23 kooperiert mit dem FB 22, Stabstelle KOJA im Jahr 2016 (kommunale
Jugendarbeit), erstmalig bei einem „Haus der kleinen Forscher Ferienprogramm“;
weiterer Partner ist hier der Kreisjugendring Coburg.
Die Stiftung und das lokale Netzwerk entwickeln sich stetig weiter. Das Bildungsangebot ist insbesondere für unsere industriell geprägte Region ein wichtiger Baustein zur Förderung der nötigen Fachkräfte der Zukunft.