Sachverhalt:
Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist eine Leistung nach § 13 Abs. 1
SGB VIII und erfordert eine verbindlich vereinbarte, partnerschaftliche
Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule.
Sie ist eine Jugendhilfemaßnahme im System der Schule, eigenständig in
der Zielsetzung und im methodischen Vorgehen, aber in enger Kooperation mit der
Schule und deren Zielsetzung. Für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern öffnet Jugendsozialarbeit
an Schulen Zugänge zum Leistungsspektrum der Jugendhilfe und erweitert die präventiven
und integrativen Handlungsmöglichkeiten.
JaS ist als
„Filiale des Jugendamtes in der Schule“ eine intensive Form der Zusammenarbeit
beider Partner. Sie soll sozial benachteiligte junge Menschen in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und fördern. Auch bei schwierigen
sozialen und familiären Verhältnissen sollen dadurch die Chancen junger
Menschen auf eine eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Lebensgestaltung
verbessert werden.
- JaS nimmt sozial benachteiligte junge
Menschen besonders in den Blick,
- reagiert mit ihren Leistungen auf
gesellschaftliche Entwicklungen und
- stellt eine professionelle
sozialpädagogische Hilfe zur Integration dar.
- JaS leistet einen maßgeblichen Beitrag
zur Chancen- und Bildungsgerechtigkeit.“
(Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und
Integration)
2002 wurde das
staatliche Förderprogramm aufgelegt, an dem der Landkreis Coburg seit 2009
teilnimmt. Der Einstieg wurde zum 01.09.2009 mit jeweils 0,5 Stellen an der
Heinrich-Schaumberger-Schule in Coburg, sowie der Glockenbergschule und der
Mittelschule Am Moos in Neustadt in Trägerschaft des Landkreises vollzogen. Mit
Beschluss des Ausschusses für Jugend und Familie vom 15.07.2014 fand die
Ausweitung auf zwei weitere Schulen, die Mittelschule Oeslau in Rödental und
die Grundschule „An der Heubischer Straße“ in Neustadt, statt. Die Trägerschaft
hier haben EJOTT bzw. Caritas übernommen.
Der Fachbeirat
JaS, in den Förderrichtlinien des Sozialministeriums vorgeschriebenes Gremium,
hat zuletzt am 06.06.2016 getagt. Mitglieder des Fachbeirats sind die Schulen
und die jeweiligen JaS-Fachkräfte, das Staatliche Schulamt, die Agentur für
Arbeit, das Jobcenter, die Sachaufwandsträger der Schulen, die Vertreter der
beteiligten freien Träger und des Fachbereichs Jugend, Familie und Senioren des
Landratsamtes.
Der Fachbeirat bewertet die Jugendsozialarbeit an Schulen positiv. Die
Schulleiter/innen bestätigen, dass eine frühzeitige Kontaktaufnahme zu
auffälligen Schüler/innen, sowie deren Eltern stattfindet, JaS sowohl
Lehrer/innen als auch Kinder, Jugendliche und deren Eltern berät und begleitet
und Hemmschwellen für die Inanspruchnahme von Unterstützung und Hilfe abgebaut
werden. Eine Umfrage unter den Sozialraummitarbeiter/innen des ASD kommt zum gleichen
Ergebnis.
Die JaS-Fachkräfte
werden in der Sitzung der beiden Ausschüsse Jugend und Familie und Bildung,
Kultur und Sport direkt über ihre Tätigkeit und die Abgrenzung zur
Schulsozialarbeit berichten.