Sitzung: 28.04.2016 Kreis- und Strategieausschuss
Beschluss: geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0
Vorlage: 058/2016
Beschluss:
Die Ausarbeitungen der politischen Arbeitsgruppe werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
Ein Integrationsbeauftragter/eine Integrationsbeauftragte ist in der Sitzung des Kreistages am 12.05.2016 noch zu benennen.
Der/die Integrationsbeauftragte erhält zur Erfüllung seiner/ihrer Aufgaben ein jährliches Budget i. H. v. 1.000 Euro, das im Haushalt einzustellen ist.
Sachverhalt:
Im Kreistag wurden verschiedene Anträge zum weiteren Umgang
mit dem Thema „Integration von Flüchtlingen im Landkreis Coburg gestellt“.
Um zu klären, welches Vorgehen für den Landkreis Coburg am
sinnvollsten und zielführendsten ist, wurde eine Arbeitsgruppe bestehend aus
Politik und Verwaltung ins Leben gerufen, die den Auftrag erhielt ein Konzept
für das weitere Vorgehen zu erstellen.
Folgende hier inhaltlich zusammengefassten Fragestellungen
sollten bearbeitet werden:
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Wie grenzen sich die staatlichen von
den kommunalen Aufgaben ab?
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Macht es Sinn einen
Flüchtlingsvertreter zu benennen, der die Interessen der Flüchtlinge gegenüber
der Verwaltung vertritt?
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Welche Strukturen und Akteure
engagieren sich aktuell für die Integration von Flüchtlingen?
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Welche Möglichkeiten gibt es für
Kreisräte, die von Einzelschicksalen erfahren, sich zu informieren?
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Welche strukturellen Unzulänglichkeiten
und Verbesserungsmöglichkeiten gibt es?
Die Arbeitsgruppe wurde von Rainer Mattern (CSU-Landvolk)
geleitet. Ihr gehörten weiterhin seitens des Kreistages an
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Thomas Lesch (SPD)
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Christian Gunsenheimer (freie Wähler)
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Gaby Jahn (Bündnis 90 / Grüne)
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Dr. Bernd Wicklein (ULB)
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Peter Jacobi (FDP)
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Thomas Büchner (ÖDP)
und seitens der Verwaltung
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Ulrike Stadter (Regierungsdirektorin)
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Martina Berger (Sozialreferentin)
Die
Ergebnisse der Befassung liegen vor und dienen als Diskussionsgrundlage für
eine im Kreistag zu fassende Entscheidung (siehe Anlage).
Hier
noch einmal kurz die Kernpunkte:
Da die Flüchtlinge vor Ort leben und damit auch dort der
Integrations- und Hilfebedarf besteht, regt die Arbeitsgruppe an, den
kreisangehörigen Städten und Gemeinden zu empfehlen, in jeder Kommune einen Integrationsbeauftragten zu bestellen.
Um der Bedeutung des Themas gerecht zu werden und um ein
klares öffentliches Signal zu setzen, sollte die zu bestellende Person Mitglied
des Stadt- bzw. Gemeinderates und damit politischer Repräsentant sein.
Auf der Ebene des Landkreises soll ebenfalls ein Kreisrat
als Integrationsbeauftragter benannt werden. Der Integrationsbeauftragte des Kreises hat die Aufgabe, mit den
örtlichen Integrationsbeauftragten einen engen Austausch zu pflegen. Dies kann
durch regelmäßige Zusammenkünfte der örtlichen Integrationsbeauftragten stattfinden,
die dazu dienen die aktuellen Problemlagen, Wünsche, Interessen und Anfragen
der örtlichen Flüchtlingsbeauftragten zu sondieren, zu kanalisieren und –
soweit möglich - zu befrieden.
Die Idee, einen Flüchtlingsvertreter zu benennen, der die
Interessen der Flüchtlinge gegenüber den staatlichen Stellen vertritt, wurde
verworfen. Es ist nicht davon auszugehen, dass ein Flüchtling –der immer einer
Nationalität angehört - in der Lage ist, die Interessen aller Flüchtlinge mit
ihren vielfältigen Nationalitäten zu vertreten.
Die Frage, wie sich Kreisräte, die von Einzelschicksalen
erfahren, informieren können, wird durch die Benennung der
Integrationsbeauftragten auf den unterschiedlichen Ebenen beantwortet. Die
Kreisräte können dann – neben der regelmäßigen allgemeinen Information in den
Kreisgremien – zusätzlich auf die Integrationsbeauftragten zugehen.
Die politische
Arbeitsgruppe „Integrationsbeauftragte“ soll in der bestehenden Besetzung
beibehalten werden und weiterarbeiten, um den Prozess der Einführung
gemeindlicher Integrationsbeauftragter zu begleiten, um den seitens des Kreises
benannten Integrationsbeauftragten insbesondere in der Anfangs- und Aufbauphase
zu unterstützen.
aus der Beratung:
Kreisrat Günter Benning und Kreisrat Martin Stingl waren ebenfalls bei den Besprechungen anwesend.
In ihren Stellungnahmen befürworten die Fraktionssprecher das erarbeitete Integrationskonzept. Sie sprechen sich dafür aus, sich auf eine Person zu verständigen.