Sitzung: 01.12.2015 Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
Beschluss: einstimmig
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0
Vorlage: 149/2015
Beschluss:
Für den Fall, dass der Landkreis Coburg die Voraussetzungen für die Förderung einer Koordinierungsstelle für Bildungsangebote für Flüchtlinge durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erfüllt, wird die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zu schreiben und einen Antrag zu stellen.
Dieser Beschluss steht unter dem Vorbehalt, dass die Personalkosten für diese Stelle zu 100 % gefördert werden.
Sachverhalt:
Für die in der
Region ankommenden Flüchtlinge ist Sprach- aber auch Aus- und Weiterbildung ein
wichtiges Element zur Integration und zur Möglichkeit, das eigene Leben
selbständig zu führen und zu finanzieren.
Derzeit werden über
den Bereich der Bildungsregion die Angebote und die Voraussetzung zur Nutzung
erfasst um festzustellen, für welche Gruppen es zusätzlichen Bedarf an
Bildungsangeboten gibt. Mit Industrie und Handwerk wurde Kontakt aufgenommen,
um deren Anforderungen aber auch Möglichkeiten zur Unterstützung zu erfahren.
Bei den ständig wechselnden Angeboten und Finanzierungen bedeutet es einen
großen Aufwand, einen Überblick über die Bildungsmöglichkeiten zu erhalten.
Dieser wäre darüber hinaus allen Beteiligten nutzbar zu machen.
Die
Asylberatungsstelle der Caritas, die MitarbeiterInnen der Verwaltungen des
Kreises aber auch der Kommunen vor Ort, Bildungsträger und Ehrenamtliche
versuchen, Bildungsangebote und Menschen, die diese nutzen können, zueinander
zu bringen. Dies bedeutet ebenfalls für alle Beteiligten einen erheblichen Zeitaufwand.
Das
Bundesministerium für Bildung und Forschung möchte nun die Kommunen bei der
Organisation und Koordinierung von Bildungsangeboten für Flüchtlinge
unterstützen. Veröffentlicht wurde hierzu folgender Text:
„Zur Organisation und Koordinierung von
Bildungsangeboten für Flüchtlinge werden wir allen rund 400 Kreisen oder
kreisfreien Städten mit Beginn 2016 ermöglichen, einen Koordinator zu
finanzieren. Voraussetzung ist dabei, dass diese Koordinierungsstelle in ein
breiteres Verständnis von Bildungsmanagement vor Ort eingebunden wird. Zugleich
werden die Kommunen durch die "Transferinitiative kommunales
Bildungsmanagement" unterstützt, um erfolgreiche kommunale Modelle rasch
in die Breite zu tragen. Kooperationspartner sind die Kommunen,
Transferagenturen und Stiftungen.“
Die Richtlinie für eine Bewerbung ist noch
für Dezember 2015 angekündigt. Derzeit wird von einer Vollfinanzierung der
Stelle gesprochen.
Auf politischer Ebene wird zeitgleich
versucht, die Finanzierung dieser Koordinierungsstelle nicht von einer
Bewerbung abhängig zu machen. Ob dies gelingt ist allerdings offen.
Der Landkreis Coburg hat beim
Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Antrag im Rahmen von „Bildung
integriert“ gestellt und erfüllt damit vermutlich die Voraussetzung dass “die
Koordinierungsstelle in ein breiteres Verständnis von Bildungsmanagement vor
Ort eingebunden wird“.
Aus der Sicht der Verwaltung wird eine Stelle
zur Organisation und Koordinierung der Bildungsangebote dringend benötigt.
Diese Arbeit ist neben den weiteren Aufgaben nicht zusätzlich leistbar. Derzeit
sollte jede Ressource genutzt werden, die die Arbeit der Ehrenamtlichen und
hauptamtlich Tätigen im Bereich der Flüchtlingsarbeit unterstützt.