Beschluss: einstimmig

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0

Beschluss:

Für den Fall, dass der Landkreis Coburg die Voraussetzungen für die Förderung einer Koordinierungsstelle für Bildungsangebote für Flüchtlinge durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erfüllt, wird die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zu schreiben und einen Antrag zu stellen.

 

Dieser Beschluss steht unter dem Vorbehalt, dass die Personalkosten für diese Stelle zu 100 % gefördert werden.


Sachverhalt:

Für die in der Region ankommenden Flüchtlinge ist Sprach- aber auch Aus- und Weiterbildung ein wichtiges Element zur Integration und zur Möglichkeit, das eigene Leben selbständig zu führen und zu finanzieren.

 

Derzeit werden über den Bereich der Bildungsregion die Angebote und die Voraussetzung zur Nutzung erfasst um festzustellen, für welche Gruppen es zusätzlichen Bedarf an Bildungsangeboten gibt. Mit Industrie und Handwerk wurde Kontakt aufgenommen, um deren Anforderungen aber auch Möglichkeiten zur Unterstützung zu erfahren. Bei den ständig wechselnden Angeboten und Finanzierungen bedeutet es einen großen Aufwand, einen Überblick über die Bildungsmöglichkeiten zu erhalten. Dieser wäre darüber hinaus allen Beteiligten nutzbar zu machen.

 

Die Asylberatungsstelle der Caritas, die MitarbeiterInnen der Verwaltungen des Kreises aber auch der Kommunen vor Ort, Bildungsträger und Ehrenamtliche versuchen, Bildungsangebote und Menschen, die diese nutzen können, zueinander zu bringen. Dies bedeutet ebenfalls für alle Beteiligten einen erheblichen Zeitaufwand.

 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung möchte nun die Kommunen bei der Organisation und Koordinierung von Bildungsangeboten für Flüchtlinge unterstützen. Veröffentlicht wurde hierzu folgender Text:

„Zur Organisation und Koordinierung von Bildungsangeboten für Flüchtlinge werden wir allen rund 400 Kreisen oder kreisfreien Städten mit Beginn 2016 ermöglichen, einen Koordinator zu finanzieren. Voraussetzung ist dabei, dass diese Koordinierungsstelle in ein breiteres Verständnis von Bildungsmanagement vor Ort eingebunden wird. Zugleich werden die Kommunen durch die "Transferinitiative kommunales Bildungsmanagement" unterstützt, um erfolgreiche kommunale Modelle rasch in die Breite zu tragen. Kooperationspartner sind die Kommunen, Transferagenturen und Stiftungen.“

Die Richtlinie für eine Bewerbung ist noch für Dezember 2015 angekündigt. Derzeit wird von einer Vollfinanzierung der Stelle gesprochen.

Auf politischer Ebene wird zeitgleich versucht, die Finanzierung dieser Koordinierungsstelle nicht von einer Bewerbung abhängig zu machen. Ob dies gelingt ist allerdings offen.

Der Landkreis Coburg hat beim Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Antrag im Rahmen von „Bildung integriert“ gestellt und erfüllt damit vermutlich die Voraussetzung dass “die Koordinierungsstelle in ein breiteres Verständnis von Bildungsmanagement vor Ort eingebunden wird“.

Aus der Sicht der Verwaltung wird eine Stelle zur Organisation und Koordinierung der Bildungsangebote dringend benötigt. Diese Arbeit ist neben den weiteren Aufgaben nicht zusätzlich leistbar. Derzeit sollte jede Ressource genutzt werden, die die Arbeit der Ehrenamtlichen und hauptamtlich Tätigen im Bereich der Flüchtlingsarbeit unterstützt.