Sitzung: 29.09.2015 Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: 092/2015
Sachverhalt:
Asyl – dauerhafter Notfallplan
Mit
Schreiben vom 27.03.2015 teilte das Bayer. Staatsministerium für Arbeit und
Soziales, Familie und Integration mit, dass der Winternotfallplan –
ursprünglich für den Zeitraum vom 01.11. 2014 bis 31.03.2015 konzipiert – als
dauerhafter Notfallplan verstetigt werden soll.
Von
seiten der Regierung von Oberfranken wurde mit Schreiben vom 22.07.2015 auf die
Kapazitäten des dauerhaften Notfallplanes ab der 33. KW zurückgegriffen.
- Notfallplan 17. bis 31. August:
Dem
Landkreis Coburg, der bereits im Zuge des Winternotfallplanes im Februar 2015
48 Asylbewerber in der Frankenhalle in Neustadt aufnahm, wurde deshalb erst am
17.08.2015 im Rahmen des dauerhaften Notfallplanes ein Bus mit 50 Asylbewerbern
angekündigt.
Tatsächlich
trafen nur 32 Asylbewerber ein, ein Minderjähriger wurde sofort in die Obhut
des Jugendamtes gegeben.
- Notfallplan 2. bis 4. September:
Nachdem
uns für 01.09.2015 ein weiterer Bus mit nicht registrierten und nicht
untersuchten Asylbewerbern angekündigt wurde, haben wir kurzfristig am 1.
September die bereits untersuchten Asylbewerber in das fast fertiggestellte
Bahnhofshotel verlegen können. Dies geschah in eigener Entscheidung, da eine
Zuteilung dieser Flüchtlinge bis zu diesem Zeitpunkt nicht erfolgt ist.
In
den frühen Morgenstunden des 02.09.2015 traf dann tatsächlich ein Bus mit 48
Asylbewerbern ein, die nach Registrierung am 04.09.2015 von uns wieder in Züge
gesetzt werden mussten, da nach Eingabe der Registrierten in das EASY-System
eine Verteilung auf ganz Deutschland vorgenommen wurde. In der Frankenhalle
verblieb letztlich eine dreiköpfige Familie, die wir ebenfalls noch im
Bahnhofshotel unterbringen konnten, damit die Notunterkunft Frankenhalle nicht
wegen dreier Asylbewerber aufrecht erhalten werden musste.
- Notfallplan 10. bis 16. September:
Am
09.09. 2015 wurden uns für den darauffolgenden Tag 2 Busse aus München mit
wiederum unregistrierten Asylbewerbern angekündigt.
Insgesamt
93 Personen aus sechs verschiedenen Ländern trafen ein, die von der Regierung
unter tätiger Mithilfe des Landratsamtes registriert wurden.
Da
bereits nach Ankunft des Busses 16 Personen ohne Registrierung die Weiter- bzw.
Rückfahrt nach Berlin und München antraten, ferner im Laufe der Nacht weitere 9
Neustadt verließen, sind aktuell noch 68 Asylbewerber in der Unterkunft, davon
2 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die in die Obhut des Jugendamtes
übergeben wurden.
Am
16.09.2015 wurden alle noch letztendlich verbliebenen 39 Asylbewerber in
Aufnahmeeinrichtungen umverteilt (Bielefeld, Dortmund Gießen, Karlsruhe,
Eisenberg, München, Trier).
Nachdem
die Registrierung durch die Regierung von Oberfranken äußerst schleppend
verlief und nur unter Mithilfe unseres Personals möglich war (3 Personen waren
eingebunden), entschieden wir uns zur Beschleunigung der Registrierung diese
selbst durchzuführen. Von unserer Seite wurde dies zeitmäßig wesentlich
schneller und effektiver gehandhabt.
- Notfallplan 17. bis 23.09.2015
Dieser
Bus kam mit 36 Asylbewerbern an, die auch alle am 23.09.2015 abverlegt wurden.
- Notfallplan 21.09. bis 23.09.2015
Ein
weiterer Bus wurde für den 21.09.2015 angekündigt, vollkommen überfahren und an
die Grenze unserer Leistungsfähigkeit wurden wir mit 74 Asylbewerbern gebracht,
die zum Teil auch schon ärztlicher Behandlung bedurften bzw. ins Krankenhaus
eingeliefert werden mussten.
Die
Abverlegung erfolgte am Vormittag des 23.09.2015 mit Bus und Bahn. Am Abend
traf bereits der nächste Bus ein:
- Notfallplan 23.09. bis 30.09.2015
Mit
41 Personen, ein 3 Tage altes Baby war dabei.
- Notfallplan 24.09. bis 30.09.2015
Angekommen
sind 46 Personen, Montag früh bei der Registrierung waren nur noch 20 Personen
anwesend.
Eine
Abverlegung aus 6. und 7. Notfallplan erfolgte bis heute nicht. Derzeit sind von
den 87 angekommenen Personen noch 59 in der Frankenhalle.
- Notfallplan 29.09.2015 bis ?
Es
kommt ein weiterer Bus am heutigen Dienstag.
Weitere Busse im Rahmen des
Notfallplanes werden laufend kommen.
Die
Unterstützung durch den Sicherheitsdienst ist wirklich enorm, und einen
wirklich „guten Griff“ haben wir mit unserem Asylkoordinator Bruno Baumgärtner
gemacht.
Hier
wird ab 01.10.2015 durch einen Bufti eine Entlastung erfolgen.
Asyl – dezentrale Unterbringung im
Landkreis Coburg
Mittlerweile
– 40. KW – hat der Landkreis Coburg ohne die jeweilige Notfallunterbringung in
der Frankenhalle 537 Asylbewerber aufgenommen (373 dezentral, 64 GU, 101
Minderjährige).
Wir
haben neben der GU in Ebersdorf das ehemalige Bahnhofshotel in Neustadt,
außerdem derzeit bzw. bis 01.10.2015 86 Wohnungen angemietet, die Anmietung
weiterer Wohnungen ist in Vorbereitung (Wohnungsbesichtigungen müssen noch
vereinbart, Objekte besichtigt, bei einigen Objekten Instandsetzungsarbeiten
durchgeführt werden usw.).
Eine
sehr gute Zusammenarbeit besteht zwischen FB 21 und FB 22 bezüglich des
„Austausches“ von Wohnungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Ferner
unterstützt auch das Bauamt bei der Besichtigung von Objekten und Einrichtung
von Notunterkünften.
Um
kurzfristig auf alle Eventualitäten reagieren zu können, wurde eine SoKo Asyl
eingerichtet, in der alle beteiligten Fachbereiche vertreten sind.