Sitzung: 25.06.2015 Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
Beschluss: einstimmig
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0
Vorlage: 054/2015
Beschluss:
zu a) Handlungsfeld Schule
Der Ausschuss für
Bildung, Kultur und Sport stimmt der Durchführung des Sprachpatenprojektes zu,
bei dem die Finanzierung weitestgehend durch Drittmittel abgesichert werden
soll.
zu b) Handlungsfeld erwachsene
Menschen mit Migrationshintergrund
Der Ausschuss für
Bildung, Kultur und Sport unterstützt das EICO´S) -Projekt (Erstorientierung in
Coburg mit Multiplikatoren) grundsätzlich und beauftragt die Verwaltung, die
Umsetzung und Finanzierung konkreter zu planen und gegebenenfalls entsprechende
Förderanträge zu stellen.
Dem Ausschuss ist
Bericht zu erstatten.
Sachverhalt:
Nach gemeinsam festgelegten Punkten zur
Umsetzung und Weiterentwicklung der Bildungsregion- unter dem Motto: „Über die
Grenzen gehen“, haben sich Stadt und Landkreis Coburg unter anderem darauf
verständigt, jedes Jahr ein Schwerpunktthema zu bearbeiten.
Das Jahresthema 2015
ist „Integration und Bildungschancen für Menschen mit Migrationshintergrund“.
Die einzelnen Handlungsfelder auf diesem Gebiet wurden analysiert und dem
Bildungsbeirat vorgestellt.
a)
Handlungsfeld Schule
Ein Handlungsfeld, das in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Beachtung
findet, ist die Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund. Der Ausbau von Übergangsklassen und dezentraler
Sprachschulung im Grundschulbereich machte deutlich, dass die Beschulung der
Kinder und Jugendlichen auch Aufgabe aller Schularten sein muss. Nur so kann
eine Chancengleichheit im Bildungsbereich entstehen. Neben einem
Austauschgespräch vieler Lehrkräfte aus den verschiedensten Schularten, wurde
ein Arbeitskreis gegründet. Mittlerweile werden Kinder und Jugendliche als
Gastschüler in fast allen Schularten aufgenommen. Voraussetzung ist ein
vorheriges halbes Jahr Deutschunterricht.
Als weitere Unterstützung der Lehrkräfte und Hilfe der Kinder bei der
Überwindung der Sprachgrenzen, sollen ab dem Schuljahr 2015/2016 ehrenamtliche
Sprachpaten einmal pro Woche ein Kind in der Schule individuell begleiten. Das
entwickelte Konzept wird ebenfalls im Arbeitskreis Schule und Migration
besprochen. Für die Finanzierung der Sprachpaten haben die Lions ihr Interesse
bekundet. Jedoch besteht zum jetzigen Zeitpunkt noch keine endgültige
Finanzierungszusage. Grundsätzlich sind für den Spracherwerb von Flüchtlingen,
Mittel im Haushalt des Landkreises eingeplant.
Nach einer Pilotphase soll die Koordinierung der Sprachpaten mit
Unterstützung des Schulamtes in eine eventuell ehrenamtliche Organisationsform
übergehen.
b)
Handlungsfeld erwachsene Menschen mit
Migrationshintergrund
Der Bildungsbeirat gab darüber hinaus die Empfehlung ab, das
Handlungsfeld der Erstorientierung mit Spracherwerb für erwachsene Flüchtlinge
in Coburg weiter zu bearbeiten. Ziel sollte der Ausbau der Erstorientierung mit
einem speziellen Coburger Konzept sein, das ein durchgängiges Kurssystem
ermöglicht – in dem die Sprache nicht verloren geht- und mehr Asylbewerber eine
Chance zur Erstorientierung bekommen. Das besondere an einem Coburger Modell
ist die Idee, Flüchtlinge, die schon einen Erstorientierungskurs besucht haben,
dabei in einem weiteren speziellen Coburger Erstorientierungskurs als
Multiplikatoren einzusetzen. Dadurch wird der nachhaltige Spracherwerb
gesichert. Derzeit wird ein Kooperationspartner gesucht, um das Projekt nach
Beendigung des Jahresthemas weiterzuführen.
Nach Möglichkeit sollten noch in diesem Jahr weitere
Erstorientierungskurse in Coburg angeboten werden, die das Ziel verfolgen, mehr
Menschen mit Migrationshintergrund schneller in Coburg zu integrieren und
frühestmöglich an eine selbstbestimmte Arbeitskultur zu gewöhnen. Die Finanzierung ist noch nicht geklärt.
c)
Handlungsfeld Spracherwerb im beruflichen
Kontext
In den Analysen zum Schwerpunktthema wurde im Bereich des Spracherwerbs
für erwachsene Flüchtlinge das Fehlen von Sprachkursen mit speziellen Fachwortschatz
bemängelt. Nach Rücksprache mit den Sprachkurs-Anbietern sind entsprechende
Kurse derzeit noch nicht umsetzbar, da es kaum Lehrkräfte mit entsprechendem
Fachwortschatz für die verschiedensten Berufe gibt.
aus der Beratung:
Die Berichterstatterin weist darauf hin, dass bei den
Beschlussvorschlägen die Texte unter den Überschriften versehentlich vertauscht
wurden.
Die Abstimmung beider Beschlüsse wurde explizit und einzeln zur
Abstimmung vorgelesen.