Beschluss: einstimmig

Beschluss:

 

Der Kreistag des Landkreises Coburg spricht sich auf der Grundlage der vorliegenden Ergebnisse eindeutig für einen regelmäßigen zweistündlichen ICE-Halt in der Stadt Coburg aus. Der Bund hat hohe Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Der Landkreis hat über weite Strecken Belastungen in der Landschaft, der kommunalen Infrastruktur und bei der Bevölkerung akzeptieren müssen. Damit die Region auch vom Nutzen der Trasse profitiert, ist es zwingend erforderlich, diese auch regelmäßig zu nutzen.

 

Der Kreistag fordert mit Nachdruck von der Deutschen Bahn AG und deren Eigentümer Bundesrepublik Deutschland mit Inbetriebnahme der VDE 8 zum Fahrplanwechsel 2017 am Bahnhof Coburg einen ICE-Systemhalt wenigstens alle zwei Stunden in Richtung Nürnberg und Richtung Erfurt einzurichten und alle hierfür erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem ist die Infrastruktur am Bahnhof Coburg soweit zu optimieren, dass eine gesicherte Bedienung langfristig gewährleistet werden kann.


Sachverhalt:

 

Die IHK zu Coburg hat mit Unterstützung des Freistaats Bayern, Stadt und Landkreis Coburg, IHK Südthüringen, IHK Oberfranken, HWK für Oberfranken und den Landkreisen Kronach, Kulmbach, Sonneberg und Hildburghausen sowie dem VCD Landesverband Bayern, ProBahn Bayern und Friedrich Herdan die Erstellung eines kleinteiligen Verkehrsmodells mit Potentialanalyse für den ICE-Systemhalt Coburg in Auftrag gegeben.

 

Die Studie zeigt das erzielbare Fahrgastpotential mit Ein- und Ausstieg in Coburg auf und ermittelt die Reisezeiten. Dabei beruht die Studie auf dem Mengengerüst, das auch für die Bundesverkehrswegeplanung Verwendung findet.

 

Die Reisendenzahlen mit einem regelmäßigen Halt alle zwei Stunden in Coburg liegen sechsmal höher als bei ausschließlichen Halten in Tagesrandlagen. Sie übertreffen auch deutlich die heutigen Ein- und Aussteigerzahlen am Bahnhof in Lichtenfels.

 

Die Reisezeitvorteile machen sich vor allen in Richtung Berlin deutlich bemerkbar. In diese Richtung wird ein Reisezeitgewinn von ca. eine Stunde ab Coburg erzielt bei einem regelmäßigen Halt in Coburg im Vergleich zum Halt in Tagesrandlagen. In Richtung München liegt der Reisezeitgewinn immer noch bei knapp über 30 Minuten. Von diesen Reisezeitvorteilen profitiert der gesamte Landkreis Coburg.

 

Das Gutachten wird in Auszügen vorgestellt.