Beschluss: zurückgezogen (Stopp)

Beschluss:

 


Sachverhalt:

 

Seit dem Jahr 2012 ist der Zukunftscoach innerhalb der Wirtschaftsförderung für die Themenfelder des heimischen Arbeitsmarktes zuständig. Hintergrund der Einführung war der Umstand, dass es für Wirtschaftsförderungen in Deutschland über die Jahre hinweg zu einem Paradigmenwechsel gekommen ist: Während nämlich die wichtige Wirtschafts­raumentwicklung früher in erster Linie darauf aufbaute, dass neue Arbeitsplätze geschaf­fen werden, geht es im Rahmen der demographischen Veränderungen heute verstärkt darum, den Unternehmen der Region genügend qualifizierte Arbeitskräfte vorzuhalten, damit sich die Wirtschaft im Coburger Land weiter positiv entfalten kann.

 

Die Kreispolitik im Landkreis Coburg hat sich frühzeitig und aktiv mit der Gestaltung des demographischen Wandels befasst und sich im Jahr 2012 proaktiv entschieden, das Ar­beitsfeld „Arbeitsmarkt“ in der Wirtschaftsförderung operativ zu besetzen.

Die Verwaltung wurde seinerzeit damit beauftragt, einen Förderantrag beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (StMAS) zur Installation eines „Zukunftscoach“ zu stellen.

 

„Der ZUKUNFTSCOACH soll die Abstimmung und Zusammenarbeit der lokalen Akteure einer Region initiieren und die Umsetzung eines Maßnahmenbündels zur Bewältigung der demografischen Entwicklung begleiten. Mit Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sollen damit die Humanressourcen besonders in den vom demografischen Wandel besonders betroffenen bayerischen Regionen gestärkt werden.“ (Quelle: stmas.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_internet/esf/faktenblatt_esf_zukunftscoach_21.11.11.pdf).

 

In Nordbayern gingen seinerzeit mit dem Landkreis Coburg weitere 15 Kommunen an den Start. Zwei weitere Zukunftscoaches wurden koordinierend bei der Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) angesiedelt. Die Förderung des jewe­iligen Zukunftscoaches wurde zunächst seitens des Ministeriums auf 3 Jahre festgelegt. Der erste Förderzeitraum für den Zukunftscoach im Landkreis Coburg endet damit am 30. Juni 2015.

 

Der Zukunftscoach im Landkreis Coburg hat in den vergangenen 2,5 Jahren erfolgreiche Arbeit geleistet und ist mittlerweile bei den Zielgruppen der Wirtschaftsförderung, den Unternehmen im Landkreis Coburg, in weiten Teilen sehr gut etabliert.

Im Rahmen des Tagesordnungspunktes wird der Zukunftscoach seine Arbeit und Erfolge noch einmal grob Revue passieren lassen. Insbesondere sollen noch einmal die Ergebnis­se und der Nutzen der geleisteten Arbeiten vorgestellt werden.

 

Anfang Januar 2015 hat das STMAS die neuen Richtlinien einer Förderung der Zu­kunftscoaches in der ESF-Förderperiode 2014-2020 endlich veröffentlicht. Aus der Fort­führung des Förderangebots darf abgeleitet werden, dass das Bayerische Staatsministe­rium vom Erfolg der Einführung der Zukunftscoaches soweit ebenfalls überzeugt ist.

Linda Halb wird vor diesem Hintergrund auch die groben Rahmendaten des neuen För­derprogramms für Zukunftscoaches vorstellen.

 

Auch unabhängig von einer Förderung hat sich die Notwendigkeit der Befassung mit dem Thema „Fachkräfte“ innerhalb der Wirtschaftsförderung als zwingend erwiesen. Die „Ver­fügbarkeit von qualifizierten und hochqualifizierten Arbeitskräften“ ist längst zum Stand­ortfaktor-Nr.1 bei Unternehmen geworden. Im Wettbewerb um Investoren ist es daher wichtig, dieses Arbeitsfeld innerhalb einer Wirtschaftsförderung auf Dauer zu besetzten.

 

Es kann daher nicht überraschen, dass in nahezu allen Gebietskörperschaften mit einem Zukunftscoach intensiv daran gearbeitet wird, dieses Arbeitsfeld weiter und auf Dauer im jeweiligen Landkreis bzw. in der jeweiligen Stadt zu etablieren. Von den 16 Regionen, die neben dem Landkreis Coburg bisher am Projekt ZUKUNFTSCOACH beteiligt waren, wer­den sich alle weiter mit dem Themengebiet „Arbeitsmarkt“ beschäftigen. Etwa die Hälfte dieser Gebietskörperschaften geht dabei jetzt schon den Schritt einer dauerhaften Instal­lation von Mitarbeiterstellen in vorhandene Verwaltungsstrukturen. Diese 8 Regionen be­absichtigen, die Aufgaben des Zukunftscoaches aus (landkreis-)eigenen Mitteln zu finan­zieren. Auf eine erneute Antragstellung zur Verlängerung der Förderung im Rahmen der neuen Förderperiode wird hier verzichtet.

 

Weitere 8 Regionen mit einem Zukunftscoach, darunter ggf. auch der Landkreis Coburg, wollen das Themenfeld ebenfalls nachhaltig etablieren und setzen dabei zunächst auf eine Verlängerung der Förderung, um die Kommunal- oder Kreishaushalte zu entlasten. Zu ihnen gesellen sich momentan weitere 6 interessierte Gebietskörperschaften, die dann erstmalig einen Zukunftscoach installieren möchten.

 

Nach Vorstellung der bisherigen Ergebnisse und dem Nutzen der Maßnahme sowie der Präsentation der neuen Rahmenbedingungen der Anschlussförderung soll die Kreispolitik darüber beraten, das Thema „Arbeitsmarkt“ und „Zukunftscoach“ innerhalb der Wirt­schaftsförderung nach dem 30. Juni 2015 weiterzuführen. Grundlage dieser Beratungen wird die Vorstellung der zukünftigen, konkreten Handlungsfelder des Zukunftscoaches im Landkreis Coburg sein.

 

Um Kontinuität und den weiteren Erfolg der einzelnen Umsetzungsschritte gewährleisten zu können, bedarf es einer kreispolitischen Entscheidung, ob die Verwaltung den Antrag auf Folgeförderung beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration stellen soll.

 

Im Kontakt zum Ministerium kann bereits an dieser Stelle festgehalten werden, dass die Chancen des Landkreises Coburg für eine Aufnahme in die Folgeförderung grundsätzlich sehr gut stehen. Um im Falle einer kreispolitischen Zustimmung und einer Förderzusage handlungsfähig zu sein, wurden die notwendigen Ansätze im Entwurf des Landkreishaus­halts 2015 und im Stellenplan 2015 bereits angemeldet.

 

Die Power-Point-Präsentation von Linda Halb wird als Anlage 2 der Niederschrift beigefügt.

 


aus der Beratung:

 

Nach Beratung und Diskussion kommen die Anwesenden überein, dass die Verwaltung beauftragt wird, bis zur nächsten Kreistagssitzung am 17.03.2015 Gespräche zur Mitfi­nanzierung des Projektes „Zukunftscoach im Landkreis Coburg“ mit der IHK Coburg und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH zu führen. Der Tagesord­nungspunkt solle im nichtöffentlichen Teil der Kreistagssitzung behandelt werden, da eine mögliche finanzielle Beteiligung Dritter vertraulich zu behandeln sei.

 

Landrat Michael Busch lässt darüber abstimmen: