Beschluss: geändert beschlossen

1.    Der Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität begrüßt die konzeptionellen Überlegungen der Coburg Stadt und Land aktiv GmbH zur regionalen Umsetzung des Bundesprojekts „Strom-Spar-Check Plus“ in Kooperation mit dem Caritasverband Coburg zur aufsuchenden Energieberatung einkommensschwacher Haushalte. Die kurzfristige Projektumsetzung vor Ort wird befürwortet, wenn es den Projektpartnern Coburg Stadt und Land aktiv GmbH und Caritasverband Coburg gelingt, die erforderlichen Mittel zur Ko-Finanzierung wie geplant aufzubringen. Im Rahmen der Umsetzung hat eine Abstimmung mit den regional zuständigen Sozialraumbetreuern zu erfolgen. Zudem sind Möglichkeiten zur Kooperation mit den niedergelassenen Energieberatern, der Verbraucherzentrale Bayern und vergleichbaren Verbraucherschutzorganisationen vor Ort zu prüfen.

 

2.    Der Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität empfiehlt, die Projektumsetzung durch die Übernahme der Fahrtkosten der Energieberater zu den betroffenen Haushalten im Gebiet des Landkreises zu unterstützen. Entsprechende Haushaltsmittel sind in den Haushaltsplan 2015 des Landkreises einzustellen.

 


Die Coburg Stadt und Land aktiv GmbH hat im Rahmen ihres Handlungsfelds Klimaschutz und Energie in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Coburg eine regionale Umsetzung des Bundesprojekts „Strom-Spar-Check Plus“ vorangetrieben. Ein ähnlicher Versuch des Caritasverbands Coburg in der letzten Legislaturperiode des Kreistags war an der damals erforderlichen Ko-Finanzierung dieses Förderprojekts gescheitert.

 

Ziel des Projekts „Strom-Spar-Check Plus“ ist es, aktiv auf einkommensschwache Haushalte zuzugehen und diese beratend und operativ dabei zu unterstützen, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Hierzu werden entsprechende Haushalte über ihre jeweiligen Ansprechpartner in den Jobcentern, Arbeitsagenturen oder Sozialverwaltungen auf dieses für sie kostenlose Angebot aufmerksam gemacht und zur Teilnahme motiviert. Eine weitere aktive Ansprache der Zielgruppe ist über das Soziale Kaufhaus „Hartz & Herzlich“, die Coburger Tafel sowie die Coburger Dienste angedacht. Nach freiwilliger Meldung erfolgt dann ein Besuch des jeweiligen Haushalts durch hierfür speziell durch den Projektträger auf Bundesebene ausgebildete Berater, die von den örtlichen Jobcentern ausgewählt und deren Beschäftigung entsprechend gefördert wird. Den Beratern steht eine strukturierter Fragebogen zur individuellen Verbrauchsanalyse des Haushalts zur Verfügung, der dann mit Hilfe eines PC-Programms ausgewertet wird. Somit entsteht eine individuelle Schwachstellenanalyse mit konkreten Verbesserungsvorschlägen, die auf die Zielgruppe abgestimmt sind. In einem zweiten Vor-Ort-Termin erläutern die Berater ihre Umsetzungsvorschläge und unterstützen die Haushalte aktiv, indem sie mit ihnen zusammen entsprechende technische Verbesserungen umsetzen (bspw. Austausch von Leuchtkörpern, Einbau von elektronischen Heizkörperthermostaten, Austausch von Steckdosenleisten mit Ausschalt-Funktion u.ä.). Jeder begleitete Haushalt erhält hierzu aus dem Bundesprojekt als Sofortmaßnahme die aufgezeigten energiesparenden Produkte im Wert von bis zu 70 EUR durch die Berater installiert. Bei einem dritten Besuch mit längerem Zeitabstand werden die tatsächlich erzielten Einsparungen durch erneute Überprüfung des Energieverbrauchs festgestellt und ggf. Maßnahmen nachjustiert. Ebenfalls im Rahmen des Bundesprojekts wird der Austausch überalterter Kühl- und Gefrierschränke durch energieeffiziente Modelle mit einem Wertgutschein in Höhe von 150 EUR gefördert.

 

Aufgrund eines mehrjährigen Monitorings dieses bundesweiten Projekts in der Vergangenheit ist nachzuweisen, dass diese Beratungen einen erheblichen Beitrag zur Energieeinsparung und CO2-Reduzierung leisten. Nachfragen bei den Organisatoren örtlicher Angebote zur Bürger-Energieberatung zeigen, dass diese Zielgruppe solche Angebote nicht wahrnimmt, sondern nur aufsuchend angesprochen werden kann. Dies ist auch die Erfahrung aus dem langjährigen Bundesprojekt.

 

Zur vorgesehenen Projektumsetzung „Strom-Spar-Check Plus“ vor Ort wird auf die begleitende Projektpräsentation verwiesen. Eine Umsetzung kann aufgrund der Vorgaben des Bundesprojekts nur mehr bei einem kurzfristigen Projektbeginn zum 01.12.2014 oder spätestens 01.01.2015 bei einer Laufzeit von 12 Monaten gefördert werden. Eine Kontaktaufnahme mit den Jobcentern Coburg Stadt und Landkreis ist bereits erfolgt. Es könnte jeweils ein geeigneter Bewerber vermittelt und dessen Beschäftigung letztlich auch gefördert werden, der jeweils auch Interesse an der Teilnahme an diesem Projekt geäußert hat.

 


aus der Beratung:

 

Die Powerpointpräsentation von Stefan Hinterleitner wurde als Anlage 4 der Niederschrift angefügt.