Beschluss: einstimmig

Beschluss:

 

Der Kreis- und Strategieausschuss stimmt den Antrag im Grundsatz zu und verweist ihn an den Ausschuss für Jugend und Familie zur weiteren Behandlung.

 


Sachverhalt:

 

Kreisrat Frank Rebhan verliest das Anschreiben und erklärt die Notwendigkeit eines Jugendbeauftragten für den Landkreis Coburg.

 

Anschreiben von Fraktionsvorsitzenden Frank Rebhan vom 27.06.2014:

 

Antrag auf Bestellung eines Jugendbeauftragten für den Landkreis

 

Sehr geehrter Herr Landrat Busch,

 

Aktive kommunale Jugendpolitik ist unverzichtbarer Bestandteil im sozialen Bereich. Die

Gestaltung guter Rahmenbedingungen für das Aufwachsen und Bleiben oder Zurückkehren

der jungen Generation ist die Grundlage für Zukunftsfähigkeit der Region. Wir brauchen uns

keine Gedanken um die angemessene Versorgung unserer Senioren zu machen oder die

Organisation des Brandschutzes, wenn die Menschen, die dieses sichern, unsere

Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sich nicht angesprochen und ernst genommen

fühlen und / oder abwandern.

 

„Keiner darf verloren gehen“ – die MORO Arbeitskreise haben sich auch mit diesem Aspekt

beschäftigt. Unsere Fachleute widmen sich diesem Thema, sprechen Jugendliche an. Wir

haben vielfältige Angebote, sich zu engagieren – nur: Wir erreichen damit nur ein Teil der

jungen Menschen.

 

Im Februar 2012 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in

der Reihe „Für ein kindgerechtes Deutschland“ Qualitätsstandards für die Beteiligung von

Kindern und Jugendlichen veröffentlicht, in denen es heißt:

 

„Da verlässliche Strukturen und ein belastbares politisches Mandat fehlen, ist die Beteiligung

von jungen Menschen bislang viel zu oft in das Belieben von Erwachsenen gestellt.

Partizipation wird von ihnen häufig nicht als Recht angesehen, sondern als Gunst gewährt.

Dies schlägt sich auch darin nieder, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die von

Beteiligungsangeboten tatsächlich erreicht werden, gering ist. Nur knapp 14 Prozent geben

an, dass sie häufig an Beteiligungsvorhaben teilnehmen. Die überwiegende Mehrheit (60

Prozent) hat vereinzelte oder keine Partizipationserfahrungen und 26 Prozent sind lediglich

‚manchmal‘ aktiv. Als Ursachen nennen die Heranwachsenden uninteressante Themen und

fehlendes Vertrauen zur Politik….. Kommunen sind Anwälte der (Beteiligungs-)Interessen

von Kindern und Jugendlichen. Wenn sie Kinder- und Jugendbüros einrichten oder eine bzw.

einen Beauftragte(n) bestellen, können sie diese anwaltschaftliche Funktion ausfüllen.“

 

Diese Empfehlung greift die SPD-Kreistagsfraktion auf, beantragt, einen Jugendbeauftragten

für den Landkreis zu bestellen und diese Frage im Ausschuss für Jugend und Familie zu

behandeln.

 

Analog der gemeindlichen Strukturen im Landkreis Coburg, in denen Jugendpflege, die

Vereine und die Jugendbeauftragten zusammen arbeiten, sich ergänzen und

Ansprechpartner für die Jugend vor Ort sind, soll dies auch auf der Landkreisebene im

Dreiklang Kommunale Jugendarbeit, Kreisjugendring und Kreisjugendbeauftragter umgesetzt