Sitzung: 10.07.2014 Kreis- und Strategieausschuss
Beschluss: einstimmig
Beschluss:
Der Kreis- und Strategieausschuss stimmt den Antrag im Grundsatz zu und verweist ihn an den Ausschuss für Jugend und Familie zur weiteren Behandlung.
Sachverhalt:
Kreisrat Frank Rebhan verliest das Anschreiben und erklärt die Notwendigkeit eines Jugendbeauftragten für den Landkreis Coburg.
Anschreiben von Fraktionsvorsitzenden Frank Rebhan vom 27.06.2014:
Antrag auf Bestellung eines Jugendbeauftragten für den
Landkreis
Sehr geehrter Herr Landrat Busch,
Aktive kommunale Jugendpolitik ist unverzichtbarer Bestandteil im sozialen Bereich. Die
Gestaltung guter Rahmenbedingungen für das Aufwachsen und Bleiben oder Zurückkehren
der jungen Generation ist die Grundlage für Zukunftsfähigkeit der Region. Wir brauchen uns
keine Gedanken um die angemessene Versorgung unserer Senioren zu machen oder die
Organisation des Brandschutzes, wenn die Menschen, die dieses sichern, unsere
Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sich nicht angesprochen und ernst genommen
fühlen und / oder abwandern.
„Keiner darf verloren gehen“ – die MORO Arbeitskreise haben sich auch mit diesem Aspekt
beschäftigt. Unsere Fachleute widmen sich diesem Thema, sprechen Jugendliche an. Wir
haben vielfältige Angebote, sich zu engagieren – nur: Wir erreichen damit nur ein Teil der
jungen Menschen.
Im Februar 2012 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in
der Reihe „Für ein kindgerechtes Deutschland“ Qualitätsstandards für die Beteiligung von
Kindern und Jugendlichen veröffentlicht, in denen es heißt:
„Da verlässliche Strukturen und ein belastbares
politisches Mandat fehlen, ist die Beteiligung
von jungen Menschen bislang viel zu oft in das Belieben
von Erwachsenen gestellt.
Partizipation wird von ihnen häufig nicht als Recht
angesehen, sondern als Gunst gewährt.
Dies schlägt sich auch darin nieder, dass der Anteil der
Kinder und Jugendlichen, die von
Beteiligungsangeboten tatsächlich erreicht werden, gering
ist. Nur knapp 14 Prozent geben
an, dass sie häufig an Beteiligungsvorhaben teilnehmen.
Die überwiegende Mehrheit (60
Prozent) hat vereinzelte oder keine
Partizipationserfahrungen und 26 Prozent sind lediglich
‚manchmal‘ aktiv. Als Ursachen nennen die Heranwachsenden
uninteressante Themen und
fehlendes Vertrauen zur Politik….. Kommunen sind Anwälte
der (Beteiligungs-)Interessen
von Kindern und Jugendlichen. Wenn sie Kinder- und
Jugendbüros einrichten oder eine bzw.
einen Beauftragte(n) bestellen, können sie diese
anwaltschaftliche Funktion ausfüllen.“
Diese Empfehlung greift die SPD-Kreistagsfraktion auf, beantragt, einen Jugendbeauftragten
für den Landkreis zu bestellen und diese Frage im Ausschuss für Jugend und Familie zu
behandeln.
Analog der gemeindlichen Strukturen im Landkreis Coburg, in denen Jugendpflege, die
Vereine und die Jugendbeauftragten zusammen arbeiten, sich ergänzen und
Ansprechpartner für die Jugend vor Ort sind, soll dies auch auf der Landkreisebene im
Dreiklang Kommunale Jugendarbeit, Kreisjugendring und Kreisjugendbeauftragter umgesetzt