Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0

Beschluss:

 

 

1.            Der Schul- und Kulturausschuss stimmt einer finanziellen Unterstützung des „eCn-Projektes – extra Chance nutzen“ der EJOTT zu.

 

2.            Für die Schuljahre 2014/15, 2015/16 und 2016/17 werden folgende Förderungen übernommen:

 

a.  Für die Mitfinanzierung des Angebots im Mittelschulverbund „Rund um den Prälax“ wird ein Betrag in Höhe von 23.050 € je Schuljahr zur Verfügung gestellt, sofern das Angebot zu Stande kommt und die Bundesagentur für Arbeit die Kofinanzierung nicht übernimmt. Der Anteil der Personalkosten an diesem Betrag erhöht sich jährlich um die tariflichen Steigerungen.

 

b.  Für die Mitfinanzierung des Angebots im Mittelschulverbund Coburg Stadt und Land wird, übernimmt der Landkreis Coburg den Anteil an den Kosten, der der Schülerzahl mit Wohnsitz im Landkreis Coburg in der Gruppe entspricht. Der Anteil der Personalkosten an diesem Betrag erhöht sich jährlich um die tarifliche Steigerung. Sollte die Stadt Coburg nicht in der Lage sein, die Kosten für die SchülerInnen mit Wohnsitz im Bereich der Stadt Coburg zu übernehmen, übernimmt der Landkreis Coburg auch diesen Kostenanteil, sofern das Angebot im Mittelschulverbund sonst nicht mehr zu Stande kommt und die SchülerInnen nicht im Angebot des Mittelschulverbunds „Rund um den Prälax“ untergebracht werden können. Die finanzielle Unterstützung durch den Landkreis erfolgt nur dann, wenn die Bundesagentur für Arbeit die Kofinanzierung nicht übernimmt.

 

 


Sachverhalt:

 

Das Aktionsprogramm MORO befasst sich mit den Auswirkungen des demographischen Wandels. Im regionalen Arbeitskreis Schulen Coburg wurde festgestellt, dass es für den Coburger Raum von besonderer Bedeutung sein wird, möglichst vielen jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen. Mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe erkennen bereits jetzt, dass es zunehmend schwieriger wird, Auszubildende zu finden.

 

Einige Jugendliche sind nach der Erfüllung der Schulpflicht nicht so weit qualifiziert, dass Sie eine Ausbildung beginnen können. Jungen Menschen eine Ausbildung und damit eine berufliche Perspektive in der Region zu bieten, ermöglicht ihnen Familien zu gründen. Statt mangels beruflicher Qualifizierung auf Sozialleistungen angewiesen zu sein, erhöhen sie die Wirtschaftskraft und das Steueraufkommen in der Region.

 

Auch die Bayerische Staatsregierung hat erkannt, dass die Zielgruppe der jungen Menschen, die nicht ohne weiteres in den Ausbildungsmarkt integriert werden können, besondere Aufmerksamkeit und Angebote benötigt. Im Rahmen der Initiative Bildungsregion wurde dem Bereich „Kein Talent darf verloren gehen“, ein eigener Bereich gewidmet, in dem Ideen und Initiativen erarbeitet werden sollen. Ein „Leuchtturm“, der in der Bewerbung der Region dargestellt wurde, ist das Projekt „eCn – extra Chance nutzen“ der Ejott Coburg.

 

Es bietet seit 8 Jahren jungen Menschen, die die Mittelschule ohne qualifizierenden Abschluss beendet haben, eine weitere Chance zur Erhöhung ihrer Chancen auf dem Ausbildungsmarkt und zur Entwicklung einer Lebensperspektive. Dabei ist das Projekt äußerst erfolgreich. Im Schuljahr 2012/13 nahmen 40 Kinder aus der Region teil. 36 SchülerInnen begannen im Anschluss eine duale bzw. schulische Ausbildung oder besuchen jetzt eine weitere Schule mit dem Ziel einen noch höheren Bildungsabschluss zu erreichen.

 

Finanziert wurde das Projekt bisher mit Mitteln aus dem Bereich der offenen Ganztagsschulen, Mittel der vertieften Berufsorientierung sowie Spenden. Auf Grund einer Änderung der Richtlinien für die vertiefte Berufsorientierung stehen diese Mittel ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr zur Verfügung. Das Projekt müsste wesentlich umgestaltet werden. Insbesondere erlebnispädagogische Inhalte, die bei den Jugendlichen die intrinsische Motivation erhöhen und zu erheblichen Lernerfolgen führen, könnten nicht mehr angeboten werden. Durch neue Vorgaben über den Einsatz von Personal könnte die stetige Begleitung der Jugendlichen, die konstante Beziehung zu ihnen und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Personen nicht mehr aufrecht erhalten werden. Dadurch wäre der Projekterfolg in Frage zu stellen. Darüber hinaus würde das Projekt auf Grund der Vorgaben personell und finanziell vergrößert werden müssen.

 

Derzeit werden in jedem Mittelschulverbund je eine eCn-Klasse angeboten. Standorte sind die Mittelschule Am Moos in Neustadt b. Coburg und die Heilig-Kreuz-Mittelschule Coburg.

 

Um das Projekt weiterhin finanzieren zu können, hat die Ejott Coburg den Landkreis und die Stadt Coburg um finanzielle Unterstützung gebeten. Beantragt wurde der Anteil an der Finanzierung, der bisher über Mittel der vertieften Berufsorientierung abgedeckt war und ab dem Schuljahr 2014/15 nicht mehr zur Verfügung steht.

Für die Schuljahre 2014/15, 2015/16 und 2016/17 sind pro Gruppe jeweils 23.050,00 € (46.100,00 € für zwei Gruppen pro Jahr) zu finanzieren. Um die Qualität des Angebots aufrecht erhalten zu können, wurde zusätzlich beantragt, für den Anteil der Personalkosten die tariflichen Preissteigerungen jährlich zu berücksichtigen und diesen Anteil entsprechend zu erhöhen.

 

Eine rechtliche Verpflichtung für die Unterstützung der Maßnahme gibt es nicht. Es würde sich um eine freiwillige Leistung zum Erhalt eines bewährten regionalen Bildungsangebots und zur Vermeidung möglicher Folgekosten im Bereich der Sozialausgaben für folgende Jahre handeln.

 

Die Stadt Coburg kann derzeit noch keine Aussage darüber machen, in wie weit sie diese freiwillige Leistung übernehmen kann, da entsprechende Gremienberatungen und

–beschlüsse fehlen.

 

Für die Klasse des Mittelschulverbunds Rund um den Prälax an der Mittelschule Am Moos in Neustadt b. Coburg wäre eine Beteiligung der Stadt Coburg an den Kosten nicht relevant. Die Klasse im Mittelschulverbund Coburg Stadt und Land an der Heilig-Kreuz-Mittelschule Coburg setzt sich aus SchülerInnen des Landkreises und der Stadt Coburg zusammen. Sie kann nur dann angeboten werden, wenn sie insgesamt finanziert ist.


aus der Beratung:

Aus einem uns in Kopie übersandten Schreiben von der Stadt Coburg geht hervor, dass

eine Bewilligung durch den Kofinanzierer hier allerdings nur für ein Schuljahr möglich sei, sodass auch nur ein Jahresvertrag geschlossen werden könne. Deshalb wird der Beschluss so geändert formuliert, dass die finanzielle Unterstützung durch den Landkreis Coburg nur dann erfolgen werde, wenn die Bundesagentur die Kofinanzierung nicht übernimmt.