Sitzung: 05.11.2013 Ausschuss für Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 1
Vorlage: 119/2013
Beschluss:
Der Ausschuss für
Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen begrüßt den Ausbau der aktiven
Investorenansprache durch die Wirtschaftsförderung und ist von dem Nutzen der
Wirtschaftsstandortkarte überzeugt. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises
Coburg soll für die Erstellung der „Wirtschaftsstandortkarte für den Landkreis
Coburg“ entsprechende Finanzmittel in den Entwurf des Landkreishaushaltes 2014
einstellen.
Die
Wirtschaftsförderung soll versuchen, Sponsoren (max. 2) und stille Unterstützer
zu akquirieren und damit den Projektetat für den Landkreis nach Möglichkeit zu
vermindern.
Sachverhalt:
Die Wirtschaftförderung
des Landkreises Coburg übernimmt als eine ihrer zentralen Aufgaben die
Vermarktung des Landkreises und seiner kreisangehörigen Kommunen in Hinblick
auf die Wirtschaftsstruktur- und Standortentwicklung. Für die Ansprache von
Kunden der Wirtschaftsförderung sind adäquate Vermarktung-, Informations- und
Werbemittel notwendig. Hierfür möchte die Wirtschaftsförderung eine
Wirtschaftsstandortkarte erstellen, die mit den vorhandenen
Informationsmaterialien kombinierbar ist, aber auch alleine zum Einsatz kommen
kann und den Nutzern und dem Landkreis Coburg einen nachhaltigen Mehrwert
ermöglicht.
Konzeption
Zielgruppe
Die Zielgruppe für
die „Wirtschaftsstandortkarte Landkreis Coburg“ sind Investoren, externe
Unternehmen und Standortinteressierte. Ihnen möchte die Wirtschaftsförderung
einen positiven Eindruck über den Landkreis Coburg und seiner Teilbereiche
vermitteln.
Zielsetzung,
Einsatzmöglichkeiten und Design
Mit der Karte
verfolgt die Wirtschaftsförderung das Ziel, den Landkreis, seine kreisangehörigen
Städte und Gemeinden, große Gewerbeflächen und Gewerbeimmobilien besser
vermarkten zu können.
Dies soll in einer
übersichtlichen, nicht überfüllten und handlichen Form geschehen. Wichtig ist
hierbei die Vielschichtigkeit des Einsatzes: Die Karte kann alleine, in
Kombination mit der Standortbroschüre und in Kombination mit einzelnen oder
mehreren Flächenexposés zum Einsatz kommen.
Durch die Übernahme
des Corporate Designs des Landkreises und der Wirtschaftsförderung (hier vor
allem das Design der Standortbroschüre) ist die Kombination mit den anderen
Vermarktungs- und Informationsinstrumenten sichergestellt. Ein hochwertiges
Erscheinungsbild wird zudem durch ein stark reduziertes Platzkontingent für
Werbeflächen gewahrt.
Inhalte
Die
Wirtschaftsstandortkarte soll neben den Basisdaten, wie z.B. Kommunen,
Kommunalgrenzen und Siedlungsflächen, ihren Schwerpunkt auf
wirtschaftsstandortrelevanten Merkmalen haben. Hierzu zählen
Verkehrsinfrastrukturen, Gewerbe- und Industriegebiete mit größeren
Freiflächenpotenzialen, räumliche Branchen- und Kompetenzschwerpunkte sowie
größere Gewerbe- und Industrieleerstände (Gewerbeparks). Keine Berücksichtigung
sollen Informationen für Touristen, Besucher und Bürger finden (Museen, Bäder,
Theater, Tourist-Informationen etc.).
Einbindung der
kreisangehörigen Städte und Gemeinde
Die kreisangehörigen
Städte und Kommunen werden die Möglichkeit haben, sich auf der Rückseite der
Karte in 17 gleichgroßen Feldern durch ein Stadt- oder Gemeindeportrait
darzustellen. Hierbei wird der Fokus auf den Themen Wirtschaft,
Unternehmensstruktur, Infrastruktur und wirtschaftsnahe Institutionen liegen.
Zudem kann ein kommunaler Ansprechpartner mit Kontaktdaten angegeben werden.
Die Texte sind frei von der Kommune erstellbar. Das Design und das Layout
werden zentral gesteuert, so dass eine einheitliche, und übersichtliche
Darstellung gewährleistet ist.
Kosten und
Finanzierung
Die Festlegung der
Gewerbeflächen, der Gewerbeleerstände, der Branchen- und Kompetenzfelder wird
ebenso durch die Wirtschaftsförderung erledigt, wie die Koordination und
Organisation des Gesamtprojektes. Die kreisangehörigen Städte und Kommunen
stellen die kommunalen Kurzportraits zur Verfügung, so dass als Kostenpunkte
die Kartengrundlage, das Layout und der Druck verbleiben. Die Kosten hierfür
belaufen sich bei einer Auflage von 5.000 Stück auf ca. 6.500 € brutto.
Die
Wirtschaftsförderung strebt eine Finanzierung über den Haushalt 2014 des
Landkreises an. Der für den Landkreis aufzubringende Betrag von 6.500 € soll
durch die Akquisition von Werbepartnern (max. 2) und weiteren „stillen“
Unterstützern gesenkt werden. Erste Gespräche hierzu fanden bereits statt.
Konkrete Aussagen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Umsetzungszeitraum
Die
Wirtschaftsstandortkarte soll nach Genehmigung des Haushaltes 2014 im zweiten
und dritten Quartal 2014 umgesetzt werden.
Durch das handliche
Format der Karte, der Orientierungshilfe für Standortfremde (Karte) und den
Wirtschafts- und Kommunalinformationen (Ansprechpartner, Gewerbeflächenpotenziale,
Branchenschwerpunkte, Infrastrukturen) ist die Wirtschaftsförderung überzeugt,
der wichtigen Zielgruppe der Investoren und externen Unternehmen ein
Vermarktungsinstrument überreichen zu können, dass für die Zielgruppe einen
Nutzen hat und somit im Gebrauch bleibt und der Landkreis Coburg sich damit
nachhaltig im Gedächtnis der Zielgruppe einprägt.
aus der Beratung:
Die an den Vortrag anschließende Diskussion wurde mit der Frage, ob Printmedien noch zeitgemäß seien, eröffnet. Kreisrätin Elke Protzmann und Kreisrätin Dagmar Escher sprachen sich für eine internetbasierte Darstellung freier Gewerbeflächen auf der Homepage des Landratsamtes Coburg aus und stellen den Nutzen einer gedruckten Karte in Frage. Wirtschaftsförderer Malte Tiedemann sicherte zu, dass die bereits bestehende Gewerbeflächendatenbank auch auf der neu entstehenden Internetpräsenz des Landkreises Coburg vertreten sein wird. Dennoch sind die Wirtschaftsförderer Schmitz und Tiedemann von dem Mehrwert eines Printmediums überzeugt, da so dem potenziellen Investor Informationen persönlich an die Hand gegeben werden können und die „Kümmererfunktion“ der Wirtschaftsförderung nochmals besser und deutlicher beim Investor verankert wird. Aus der Beratungspraxis konnte die Erfahrung gesammelt werden, dass die potenziellen Investoren sich durch die Darreichung informativer Unterlagen in Kombination kompetenter Beratung nachhaltig mit dem Standort „Landkreis Coburg“ auseinandersetzen.
Kreisrat Christoph Raabs sprach sich gegen die Akquirierung von Sponsoren aus und warb für ein komplett werbefreies Medium. Er bat darum, den Passus aus dem Beschlussvorschlag zu entfernen. Dem widersprachen wiederum mehrheitlich die weiteren Mitglieder des Ausschusses. Der Beschlussvorschlag wurde somit nicht abgeändert.
Kreisrat Jürgen Petrautzki regte die Aufführung weicher Standortfaktoren auf der Rückseite der Karte an und bat darum, diese Option in der weiteren Konzipierung zu prüfen.
Der Vortrag ist der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.