Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 1

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen begrüßt den Ausbau der aktiven Investorenansprache durch die Wirtschaftsförderung und ist von dem Nutzen der Wirtschaftsstandortkarte überzeugt. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Coburg soll für die Erstellung der „Wirtschaftsstandortkarte für den Landkreis Coburg“ entsprechende Finanzmittel in den Entwurf des Landkreishaushaltes 2014 einstellen.

Die Wirtschaftsförderung soll versuchen, Sponsoren (max. 2) und stille Unterstützer zu akquirieren und damit den Projektetat für den Landkreis nach Möglichkeit zu vermindern.

 

 


Sachverhalt:

Die Wirtschaftförderung des Landkreises Coburg übernimmt als eine ihrer zentralen Aufgaben die Vermarktung des Landkreises und seiner kreisangehörigen Kommunen in Hinblick auf die Wirtschaftsstruktur- und Standortentwicklung. Für die Ansprache von Kunden der Wirtschaftsförderung sind adäquate Vermarktung-, Informations- und Werbemittel notwendig. Hierfür möchte die Wirtschaftsförderung eine Wirtschaftsstandortkarte erstellen, die mit den vorhandenen Informationsmaterialien kombinierbar ist, aber auch alleine zum Einsatz kommen kann und den Nutzern und dem Landkreis Coburg einen nachhaltigen Mehrwert ermöglicht.

 

 

Konzeption

 

Zielgruppe

Die Zielgruppe für die „Wirtschaftsstandortkarte Landkreis Coburg“ sind Investoren, externe Unternehmen und Standortinteressierte. Ihnen möchte die Wirtschaftsförderung einen positiven Eindruck über den Landkreis Coburg und seiner Teilbereiche vermitteln.

 

Zielsetzung, Einsatzmöglichkeiten und Design

Mit der Karte verfolgt die Wirtschaftsförderung das Ziel, den Landkreis, seine kreisangehörigen Städte und Gemeinden, große Gewerbeflächen und Gewerbeimmobilien besser vermarkten zu können.

Dies soll in einer übersichtlichen, nicht überfüllten und handlichen Form geschehen. Wichtig ist hierbei die Vielschichtigkeit des Einsatzes: Die Karte kann alleine, in Kombination mit der Standortbroschüre und in Kombination mit einzelnen oder mehreren Flächenexposés zum Einsatz kommen.

Durch die Übernahme des Corporate Designs des Landkreises und der Wirtschaftsförderung (hier vor allem das Design der Standortbroschüre) ist die Kombination mit den anderen Vermarktungs- und Informationsinstrumenten sichergestellt. Ein hochwertiges Erscheinungsbild wird zudem durch ein stark reduziertes Platzkontingent für Werbeflächen gewahrt.

 

Inhalte

Die Wirtschaftsstandortkarte soll neben den Basisdaten, wie z.B. Kommunen, Kommunalgrenzen und Siedlungsflächen, ihren Schwerpunkt auf wirtschaftsstandortrelevanten Merkmalen haben. Hierzu zählen Verkehrsinfrastrukturen, Gewerbe- und Industriegebiete mit größeren Freiflächenpotenzialen, räumliche Branchen- und Kompetenzschwerpunkte sowie größere Gewerbe- und Industrieleerstände (Gewerbeparks). Keine Berücksichtigung sollen Informationen für Touristen, Besucher und Bürger finden (Museen, Bäder, Theater, Tourist-Informationen etc.).

 

Einbindung der kreisangehörigen Städte und Gemeinde

Die kreisangehörigen Städte und Kommunen werden die Möglichkeit haben, sich auf der Rückseite der Karte in 17 gleichgroßen Feldern durch ein Stadt- oder Gemeindeportrait darzustellen. Hierbei wird der Fokus auf den Themen Wirtschaft, Unternehmensstruktur, Infrastruktur und wirtschaftsnahe Institutionen liegen. Zudem kann ein kommunaler Ansprechpartner mit Kontaktdaten angegeben werden. Die Texte sind frei von der Kommune erstellbar. Das Design und das Layout werden zentral gesteuert, so dass eine einheitliche, und übersichtliche Darstellung gewährleistet ist.

 

Kosten und Finanzierung

Die Festlegung der Gewerbeflächen, der Gewerbeleerstände, der Branchen- und Kompetenzfelder wird ebenso durch die Wirtschaftsförderung erledigt, wie die Koordination und Organisation des Gesamtprojektes. Die kreisangehörigen Städte und Kommunen stellen die kommunalen Kurzportraits zur Verfügung, so dass als Kostenpunkte die Kartengrundlage, das Layout und der Druck verbleiben. Die Kosten hierfür belaufen sich bei einer Auflage von 5.000 Stück auf ca. 6.500 € brutto.

Die Wirtschaftsförderung strebt eine Finanzierung über den Haushalt 2014 des Landkreises an. Der für den Landkreis aufzubringende Betrag von 6.500 € soll durch die Akquisition von Werbepartnern (max. 2) und weiteren „stillen“ Unterstützern gesenkt werden. Erste Gespräche hierzu fanden bereits statt. Konkrete Aussagen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.

 

Umsetzungszeitraum

Die Wirtschaftsstandortkarte soll nach Genehmigung des Haushaltes 2014 im zweiten und dritten Quartal 2014 umgesetzt werden.

 

Durch das handliche Format der Karte, der Orientierungshilfe für Standortfremde (Karte) und den Wirtschafts- und Kommunalinformationen (Ansprechpartner, Gewerbeflächenpotenziale, Branchenschwerpunkte, Infrastrukturen) ist die Wirtschaftsförderung überzeugt, der wichtigen Zielgruppe der Investoren und externen Unternehmen ein Vermarktungsinstrument überreichen zu können, dass für die Zielgruppe einen Nutzen hat und somit im Gebrauch bleibt und der Landkreis Coburg sich damit nachhaltig im Gedächtnis der Zielgruppe einprägt.

 


aus der Beratung:

Die an den Vortrag anschließende Diskussion wurde mit der Frage, ob Printmedien noch zeitgemäß seien, eröffnet. Kreisrätin Elke Protzmann und Kreisrätin Dagmar Escher sprachen sich für eine internetbasierte Darstellung freier Gewerbeflächen auf der Homepage des Landratsamtes Coburg aus und stellen den Nutzen einer gedruckten Karte in Frage. Wirtschaftsförderer Malte Tiedemann sicherte zu, dass die bereits bestehende Gewerbeflächendatenbank auch auf der neu entstehenden Internetpräsenz des Landkreises Coburg vertreten sein wird. Dennoch sind die Wirtschaftsförderer Schmitz und Tiedemann von dem Mehrwert eines Printmediums überzeugt, da so dem potenziellen Investor Informationen persönlich an die Hand gegeben werden können und die „Kümmererfunktion“ der Wirtschaftsförderung nochmals besser und deutlicher beim Investor verankert wird. Aus der Beratungspraxis konnte die Erfahrung gesammelt werden, dass die potenziellen Investoren sich durch die Darreichung informativer Unterlagen in Kombination kompetenter Beratung nachhaltig mit dem Standort „Landkreis Coburg“ auseinandersetzen.

Kreisrat Christoph Raabs sprach sich gegen die Akquirierung von Sponsoren aus und warb für ein komplett werbefreies Medium. Er bat darum, den Passus aus dem Beschlussvorschlag zu entfernen. Dem widersprachen wiederum mehrheitlich die weiteren Mitglieder des Ausschusses. Der Beschlussvorschlag wurde somit nicht abgeändert.

Kreisrat Jürgen Petrautzki regte die Aufführung weicher Standortfaktoren auf der Rückseite der Karte an und bat darum, diese Option in der weiteren Konzipierung zu prüfen.

 

Der Vortrag ist der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.