Beschluss:

 

Der Kreistag begrüßt die Erarbeitung des wirtschaftspolitischen Leitbilds „Perspektive 2020 – Perspektiven der Regional- und Wirtschaftsentwicklung für das Coburger Land im Zeichen des demographischen Wandels“ und beauftragt die Verwaltung, das Positions- und Strukturentwicklungspapier bei entsprechenden Institutionen und Anlässen überregional zur Wahrung der Interessen des Landkreises Coburg einzusetzen und dort auch im Sinne der positiven Regionalentwicklung zu kommunizieren. Im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten sind die darin genannten Projekte mit Beteiligung des Landkreises konsequent voran zu bringen.

 

Gleichzeitig soll nach innen der Prozess der Aktualisierung durch die Fachstellen weiter aktiv begleitet und aufrecht erhalten werden. Die Kreispolitik soll regelmäßig über Änderungen informiert und wo immer notwendig und geboten, aktiv eingebunden werden.

 

 


Sachverhalt:

 

Auf Grund der Strukturkrise in der Region zur Jahrtausendwende und damit einhergehend der Schließung/Verlagerung des Glasfaserkabelwerkes in Neustadt/C. hatten die raum- und strukturentwicklungsrelevanten Einrichtungen im Coburger Land seinerzeit über alle Partei- und Kommunal- und Institutionsgrenzen hinweg ein gemeinsames, strategisches Positionspapier zur wirtschaftlichen(!) Struktur- und Regionalentwicklung im Coburger Land unter dem Titel „Perspektive 2010“ verabschiedet. Fachlich am Entwicklungsprozess beteiligt waren die IHK zu Coburg, die Handwerkskammer für Oberfranken, die Agentur für Arbeit, die Hochschule Coburg, der Landkreis Coburg, die Stadt Neustadt b. Coburg und die Stadt Coburg.

 

Ziel der „Perspektive 2020“ war, neben der Bewusstseinsbildung nach innen, vor allem die Sensibilisierung von Bundes- und Landesorganisationen für notwendige Belange und Bedarfe der Wirtschaftsregion Coburg. Die dahinter stehende Philosophie war von Beginn an: „Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe!“

 

Mit dem Strukturentwicklungspapier wurde nach innen ein Prozess angestoßen, der in Form von regelmäßigen Treffen (zwischen 2 und ca. 8 mal p.a.) der fachlichen Ebenen der Beteiligten (die Interessen des Landkreises wurden durch die Wirtschaftsförderung kommuniziert) aktiv gestaltet wurde. Dadurch wurde das Positionspapier auch immer wieder moderat fortgeschrieben.

 

Praktische Anwendungen hat es in der Vergangenheit erfahren, indem es an verschiedene Bayerische Wirtschaftsminister (Wiesheu, Huber, Müller und Zeil) sowie hochrangige Vertreter des Wirtschaftsministeriums überreicht bzw. mit diesem Personenkreis diskutiert wurde.

 

Das Strukturentwicklungspapier „Perspektive 2010“ war inhaltlich das konzeptionelle Fundament für die Einführung eines Regionalmanagements im Coburger Land. Mit seiner Etablierung im Jahr 2010 hat das Regionalmanagement Stadt und Landkreis Coburg konsequenterweise auch die Koordinierung der aktuellen Fortschreibung der „Perspektive 2020“ übernommen. Nach fast 10 Jahren seiner ersten Erstellung wurde das Strukturentwicklungspapier nun erstmals einer umfassenden Bearbeitung unterzogen. Neben einer völlig neuen regionalen Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse wurden auch der Katalog wirtschaftlich notwendiger Raum- und Strukturentwicklungen sowie die Projekteliste von den Fachebenen neu erarbeitet.

 

In der Sitzung stellt Regionalmanager Stefan Hinterleitner das Ergebnis, die „Perspektive 2020 – Perspektiven der Regional- und Wirtschaftsentwicklung für das Coburger Land im Zeichen des demographischen Wandels“, das bereits am 18.07.2013 im Ausschuss für Landkreisentwicklung und Wirtschaftsfragen behandelt und am 24.07.2013 von allen Beteiligten unterzeichnet werden soll, vor.


Ziel ist eine praxisorientierte Verwendung und der aktive Einsatz des Strukturentwicklungspapiers „Perspektive 2020“ in der Zukunft.