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Teaser Tularämie (Hasenpest) im Landkreis Coburg nachgewiesen

Nachdem Mitteilungen über verendet aufgefundene Feldhasen im Landratsamt Coburg eingingen, wurden einzelne Kadaver zur Abklärung der Todesursache im Rahmen des BJV-Feldhasen-Monitoring 2019 durch das Landratsamt Coburg an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geschickt.

Von drei eingesandten Feldhasen wurde bei einem Tier Tularämie, umgangssprachlich auch als „Hasenpest oder Nagerpest" bezeichnet, festgestellt.

Bei der Hasenpest handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die vor allem bei wildlebenden Tieren vorkommt. In erster Linie sind Feldhasen betroffen. Jedoch können auch Kaninchen und Nagetiere wie Mäuse, Wühlmäuse, Ratten oder Eichhörnchen genauso wie Wildwiederkäuer, Fleischfresser und sogar Vögel infiziert sein. Stechinsekten und insbesondere Zecken können bei der Übertragung eine wichtige Rolle spielen.

Die Tularämie ist eine meldepflichtige Tierkrankheit, d.h. die Feststellung der Erkrankung ist durch die Untersuchungsstellen (hier: LGL) dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Tierkrankheiten wie die Tularämie werden nicht mit staatlichen Maßnahmen bekämpft, sondern nur durch das jeweilige Veterinäramt registriert.

Das Krankheitsbild bei Tieren reicht von milden Formen mit lokaler Lymphknotenschwellung bis hin zu schwerwiegenden Allgemeininfektionen. Betroffene Tiere magern ab, zeigen struppiges Fell, schwankenden Gang und werden teilnahmslos. Bei der Tularämie handelt es sich um eine Zoonose. Das bedeutet auch der Mensch kann betroffen sein.

Beim Menschen sind im Falle einer Erkrankung die Krankheitserscheinungen unspezifisch. Häufig treten grippeähnliche Symptome mit Kopf- und Gliederschmerzen nach drei bis fünf Tagen auf. Die Krankheit ist - rechtzeitig erkannt - gut mit einem Antibiotikum therapierbar.

Als Infektionsquelle für den Menschen kommen in Frage: Haut - und Schleimhautkontakte mit infektiösem Tiermaterial, Verzehr von nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch (Hasen) oder Wasser, Übertragung durch blut- saugende Insekten oder Zecken, kontaminierte Stäube und Aerosole.

Diese Infektionsquelle ist insbesondere für Jäger beim Umgang mit toten Tierkörpern und beim direkten Kontakt mit infizierten Feldhasen von besonderer Bedeutung.

Empfohlene Vorsichtsmaßnahmen:

  • In freier Natur gefundene verendete Feldhasen oder Wildkaninchen sollten keinesfalls berührt werden. Ein direkter Kontakt mit Ausscheidungen, Blut und Organen von Wildtieren muss vermieden werden. Wer ein totes Tier findet, sollte stets den jeweiligen Jagdpächter informieren.
    Hinweis: Jäger können im Rahmen des BJV Feldhasen-Monitoring aufgefundene Tierkörper zur Untersuchung an das LGL einsenden
    (https://www.jagd-bayern.de/jagd-wild-wald/wildtierkrankheiten-seuchen/sondermonitorings/gesundheitsstatus-feldhase/)
  • Jäger sollten beim Umgang mit erlegten Feldhasen oder Wildkaninchen Mundschutz und Einmalhandschuhe tragen und sich nach der Arbeit die Hände gründlich reinigen und desinfizieren.
  • Beim Aufbrechen von Feldhasen und Wildkaninchen ist auf bedenkliche Merkmale wie Milz-, Leber- oder Lymphknotenschwellungen zu achten. Im Verdachtsfall ist ein amtlicher Tierarzt hinzuziehen.
  • Wildbret von unauffälligen Feldhasen und Wildkaninchen darf nur gut durchgegart verzehrt werden. Die bei der Zubereitung des Wildbrets benutzten Gegenstände (Messer, Schneidbretter) sollten direkt im Anschluss mit heißem Wasser gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
  • Personen mit Kontakt zu Wildtieren sollten bei unklaren Erkrankungen einen Arzt aufsuchen und diesen hierauf hinweisen.

Für Fragen hierzu steht Ihnen der Bürgerservice des Landratsamtes Coburg unter der Telefonnummer 09561/514-0 gerne zur Verfügung.

Weitergehende Informationen rund um die Krankheit Tularämie sind im Wildtierportal Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unter www.wildtierportal.bayern.de oder auf der Internetseite des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter https://www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/bakterielle_pilzinfektionen/tularaemie/index.htm zu finden.

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