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Teaser Coronavirus: Interview mit Dr. Roswitha Gradl, Fachbereichsleiterin Gesundheitswesen

Frau Dr. Gradl, wie wird das Virus übertragen?

Dr. Roswitha Gradl: Das Corona-Virus wird wie die Grippe übertragen. Es ist eine Tröpfchen-Infektion, das heißt: Beim Husten oder Niesen werden die Erreger ausgeschieden und man nimmt sie dann über die Schleimhäute auf, oder auch über die Hände, wenn man sich mit diesen dann ins Gesicht fasst und in Kontakt mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut kommt.

Was sind die Symptome?

Dr. Roswitha Gradl: Die Symptome sind so ähnlich wie bei anderen Erkrankungen der Atemwege oder bei Influenza: Fieber, trockener Husten, Halskratzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit bis hin zu Luftnot. Einige Betroffene litten auch an Übelkeit, einer verstopften Nase und Durchfall. 80 Prozent der Erkrankungen verlaufen aber relativ milde.

Wie kann man sich vor Ansteckung schützen?

Dr. Roswitha Gradl: Man kann einiges selbst tun, beispielsweise ein bis zwei Meter Abstand zu anderen Personen halten. Und wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen eine Husten- und Nies-Etikette sowie eine gute Händehygiene auch vor einer Übertragung des neuen Corona-Virus. Das heißt: Hände gründlich waschen, gut abtrocknen danach, Handtücher mindestens täglich wechseln und bei 60 Grad waschen.

Laut verschiedener Medien wollen immer mehr auch rein vorsorglich auf das Corona-Virus getestet werden. Wann sollte der Arzt tatsächlich einen Abstrich machen und auf Corona testen?

Dr. Roswitha Gradl: In begründeten Verdachtsfällen, das heißt, wenn die genannten Symptome vorliegen und der Patient Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person hatte oder der Patient sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat. Da die Anzeichen der einer Grippe so ähnlich sind, ist es besonders wichtig, dass der Arzt die Vorgeschichte des Patienten erhebt und aufgrund dessen Angaben entscheidet, ob ein Abstrich notwendig ist.

Wenn ich Kontakt zu einer mit dem Corona-Virus infizierten Person hatte, was sollte ich dann unternehmen?

Dr. Roswitha Gradl: Wenn jemand zu einer Person persönlich Kontakt hatte, bei der das Corona-Virus im Labor nachgewiesen wurde, sollte sich derjenige unverzüglich an das Gesundheitsamt wenden und das weitere Vorgehen besprechen.

Wenn ich in einem Risikogebiet war und mich danach unwohl fühle?

Dr. Roswitha Gradl: Personen, die sich in einem vom RKI ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben und Symptome aufweisen, sollten erstmal Kontakte zu anderen Personen vermeiden und telefonisch Kontakt zu ihrem Hausarzt aufnehmen, um das weitere Prozedere zu besprechen.

Und wenn ich in einem Risikogebiet war und mich fit fühle?

Dr. Roswitha Gradl: Wenn man in einem Risikogebiet war und keine Symptome aufweist, sollte man sich zunächst mit seinem Arbeitgeber in Verbindung setzen. Der hat möglicherweise schon Vorkehrungen, wie eine Homeoffice-Regelung getroffen.

Was, wenn das Risikogebiet erst zu einem solchen wurde, nachdem ich dort war – muss ich dann trotzdem Angst haben?

Dr. Roswitha Gradl: Oft besteht kein Grund zur Sorge, z.B., wenn der Erkrankte erst angereist ist, nachdem man selbst schon abgereist war oder der eigene Aufenthalt schon 14 Tage oder länger her ist, ohne dass man Symptome entwickelt hat. Wenn weiterhin die Sorge besteht, dass eine Ansteckung stattgefunden haben könnte, kann man sich an sein zuständiges Gesundheitsamt wenden. Dieses kann das individuelle Risiko weiter eingrenzen und ggf. Vorsichtsmaßnahmen empfehlen. Wer unter Symptomen leidet, sollte - nach telefonischer Vorankündigung und mit Verweis auf den unter Quarantäne stehenden Ort einen Arzt aufsuchen.

Gibt es einen Impfstoff?

Dr. Roswitha Gradl: Leider ist es noch nicht so, dass schon ein Impfstoff oder auch spezielle Medikamente gegen das Corona-Virus entwickelt wurden. Es wird aber daran gearbeitet.

Nicht still stehende Telefone im Gesundheitsamt, bei Ärzten und im Klinikum, leere Regale in Supermärkten – wie gefährlich ist das Virus denn wirklich?

Dr. Roswitha Gradl: Leider werden hierzu immer wieder falsche Informationen verbreitet. Eine sichere Informationsquelle ist die Website des Robert Koch-Instituts. Dieses erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen und schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland ein. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell als mäßig eingeschätzt.
Auch telefonisch sind Informationen über die Telefon-Hotline des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erhältlich: 09131/6808-5101.

Infokasten

In dringenden Verdachtsfällen stehen neben den Hausärzten das Gesundheitsamt Coburg (09561 514-0), die Integrierte Leitstelle (112) sowie der Ärztliche Bereitschaftsdienst (116117) als erste telefonische Ansprechpartner zur Verfügung.

Hier kommen Sie zum Videointerview mit Frau Dr. Gradl.

 

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